Sony bekommt es nicht in den Griff, trotz vollmundiger Versprechen, im PlayStation Store aufzuräumen. Ein windiger Entwickler scheint Sonys System zu missbrauchen, um den Bereich „Spiele auf der Wunschliste“ mit billig produzierter Shovelware zu überschwemmen. Das Problem besteht seit Jahren – und es passiert nichts!
Ein Reddit-Nutzer hat in einem umfassenden Beitrag dargelegt, dass der Entwickler Midnight Works SRL (früher bekannt unter Namen wie Cool Devs S.R.L. oder Gaming Dev SRL) für diesen „Müll“ verantwortlich ist. Anders lässt es sich nicht sagen. Die „Spiele“ – meist Asset-Flips mit nichtssagenden Titeln wie „XYZ SIMULATOR“ – dominieren derzeit die Kategorie und nehmen 60 der 65 Top-Einträge ein.
Wie funktioniert der Trick?
Die meisten dieser „Spiele“ bestehen aus rudimentären Unity-Umgebungen ohne echtes Gameplay oder klare Ziele. Obwohl sie offiziell nicht für die PS5 zugelassen sind, schafft es der Entwickler durch geschickte Manipulationen, massive Sichtbarkeit auf der Konsole zu erlangen. Die Taktik: Das System ausnutzen, indem man Spiele für die PS4 listet, diese jedoch auf dem PS5-Dashboard erscheinen lässt.
Ein besonders dreister Ansatz: Frühere Manipulationen basierten auf absichtlich weit in die Zukunft gesetzten Veröffentlichungsdaten, um die Spiele prominent zu platzieren. Als Sony daraufhin den Algorithmus änderte und Spiele mit dem frühesten Erscheinungstermin bevorzugte, änderte Midnight Works einfach die Veröffentlichungstermine täglich, um stets oben zu bleiben.
Die Konsequenzen für echte Entwickler und Spieler
Dieses Verhalten hat gravierende Folgen für unabhängige Studios und ernsthafte Entwickler, deren Spiele in der Masse dieser Shovelware untergehen. Spieler, die auf der Suche nach hochwertigen Titeln sind, sehen sich stattdessen einer Flut von wertlosen Spielen gegenüber, was das Vertrauen in die Wunschlistenfunktion nachhaltig beschädigt. Das bestätigt sich durch eigene Erfahrungen, wonach die Sortierung nach Veröffentlichung im PlayStation Store gefühlt 80 Prozent nur „Müll“ umfasst.
Die Reddit-Community hat klare Forderungen an Sony: Eine grundlegende Überarbeitung des „Spiele zur Wunschliste“-Systems ist unumgänglich. Der Vorschlag, nur PS5-kompatible Titel zuzulassen, scheint ein naheliegender erster Schritt. Doch ob Sony aktiv wird, bleibt abzuwarten. Die einfachste Lösung wäre wohl, den Entwickler von PlayStation Store Einreichungen auszuschließen, da er über ein entsprechendes Dev-Kit zu verfügen scheint. Der aktuelle Fall wirft dennoch erneut die Frage auf, wie effektiv Sony gegen derartige Manipulationen vorgeht – und ob sie überhaupt gewillt sind, solche Missstände abzustellen.