Preiserhöhung von Spielen wirkt sich scheinbar massiv auf weniger Verkäufe aus

By Mark Tomson 6 comments
3 Min Read

In dieser Generation haben die meisten First- und auch Third-Party Studios die Preise für ihre Spiele angehoben. Das zeigt sich scheinbar in einem massiven Rückgang der Verkäufe, während die Hersteller dies mit gestiegenen Produktionskosten rechtfertigen.

Bei Sony alleine wird im aktuellen Jahresbericht klar, dass die Absätze von Software um 39 Millionen Einheiten im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr (264.2 Millionen versus 303.2  Millionen) zurückgegangen sind. Noch deutlicher wird dies bei Third-Party-Titeln, wo es rund 50 Millionen (220.70 Millionen versus 269.30 Million) weniger verkaufte Spiele waren. Die Zahlen decken genau den Zeitraum ab, in dem Spiele teilweise um 20 EUR teurer wurden.

PlayStation Plus mit minimalen Auswirkungen

Dass dies möglicherweise auf ein Fehlen von Spielen zurückzuführen ist, kann fast ausgeschlossen werden. Sony selbst hatte mehrere große Blockbuster in diesem Zeitraum am Start, ebenso gab es nie eine spürbare Lücke an Third-Party Games, die eine solch große Differenz zwischen zwei Geschäftsjahren erklären würden.

PlayStation Hard- und Softwareabsätze
PlayStation Hard- und Softwareabsätze

Genauso glaubt man nicht, dass das neue PlayStation Plus einen großen Einfluss auf die Verkaufszahlen ausübt, denn auch hier ist nicht zu beobachten, dass die User-Zahlen spürbar zugelegt haben. Vielmehr verharren sie auf dem gleichen Level. Zudem waren es bisher nur sehr wenige Day-One-Releases bei PlayStation Plus, die einem vollwertigem Kauf gegenüber standen.

Spieler werden selektiver

Vielmehr geht man davon aus, dass Spieler deutlich selektiver geworden sind, was ihre Spiele-Auswahl betrifft. Viele User warten inzwischen lieber auf Sales-Aktionen, anstatt direkt zum Release gleich 80 EUR ausgeben zu müssen, inbesondere bei digitalen Käufen, wo weniger Wettbewerb herrscht. Parallel dazu boomen Re-Seller von Digital Codes wie Kinguin & Co., wo PSN-Guthaben durchschnittlich 25 Prozent günstiger ist. Der Anteil an digitalen Verkäufen liegt laut Sony derzeit bei 67 Prozent.

Ob die Publisher und Hersteller diesen Rückgang als Warnschuss verstehen, dass die User weniger Spiele kaufen, ist unklar. Die höheren Preise führen derzeit nämlich noch dazu, dass die Umsätze trotz weniger verkauften Spielen erneut gestiegen sind.

Insgesamt lässt sich damit zusammenfassen, dass Spieler zwar weniger Spiele kaufen, aber auch mehr Geld dafür ausgeben. Ein Umdenken der Publisher und Hersteller wird wohl erst dann zu erwarten sein, wenn sich beide Zahlen wieder nach unten bewegen.

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Kriegsrat
1 Jahr zuvor

Pfff mir egal, kaufe nur noch im Sale oder gebraucht. Ausgenommen wirklich herausragende Spiele, wie zb. Elden Ring oder damals auf der Ps4 Bloodborne….

Crydog
1 Jahr zuvor

Stimme zu das man selektiver geworden ist besonders dann wen die grossen ihre AAA spiele entweder verbugt rausbringen,nicht technisch ausgereift wie nur mit 30fps und keine natives 4k,fehlenden oder künstlich zurück gehaltender conntent wegen exklusiv Verträgen oder Quartal Bericht gründen,kaum vorhandener wiederspielwert.
Ich lade mein Guthaben günstig bei instant gaming auf 75€ kostet dort 62€ und kaufe mir keine deluxe Versionen mehr,dieser unötiger ingame Schrott treibt nur künstlich den Preis hoch.
Natürlich Arbeit auch Sony in diesen Bereich perfide weil man den conntent teilweise später nicht einzeln nach kaufen sondern dann die deluxe Versionen komplett neue kaufen muss

Zentra
1 Jahr zuvor

Ja natürlich nicht die Spiele Abos die es auf jeder Plattform gibt wirkt sich darauf aus sondern die 10€ mehr ….

Palozzi
1 Jahr zuvor

Danke für die Erhöhung!
War vorher einer der Spezialisten, die sich die meisten Games DayOne gekauft haben.

Die Preispolitik hat mich umdenken lassen – anfangs war das problematisch, weil ich alle interessanten Games eh am Release weg hatte – so musste ich erstmal warten bis überhaupt neue Games kamen und musste mich dann auch noch zusammenreißen, um in meinem Spielehunger und Ermangelung neuen spielefutters nicht doch direkt zuzuschlagen.

Mittlerweile hat es sich aber eingependelt: kaufe nun die interessanten Games von vor einem halben jahr – und bis ich damit durch bin, sind die aktuellen games wieder günstig.

Außerdem (natürlich auch bedingt durch fast ausschließliche DayOne-Käufe) hab ich vorher nie gebraucht gekauft – wenn ich nun ein neues Game vornehme, gibts die meist schon zuhauf lächerlich günstig gebraucht.

So kann man sich seine Cash-cows (wie mich) auch kaputt machen – ich freue mich, wenn sich sowas in den zahlen zeigt – damit das „da oben“ auch mal ankommt

Derasim
1 Jahr zuvor
Reply to  Palozzi

Nur blöd dass sich trotz weniger Verkäufe der Umsatz gesteigert hat. Und solange das so bleibt werden die Games eher noch teurer. Gibt halt genug NPC’s die alles so hinnehmen wie es ist anstatt über ihr Konsumverhalten nachzudenken und wie sie damit die Preise beeinflussen könnten. Und das betrifft nicht nur Videospiele.

Crydog
1 Jahr zuvor
Reply to  Derasim

Geil NPCs habe ich auch noch nicht gehört. Geile wortschöpfung in diesem Zusammemhang.
Hast natürlich recht 100% Zustimmung

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