Preiserhöhung von Spielen wirkt sich scheinbar massiv auf weniger Verkäufe aus

Mark Tomson
[@] PlayFront since 2022 | based in London | Pixels, hardware & the occasional controversy
3 Min Read

In dieser Generation haben die meisten First- und auch Third-Party Studios die Preise für ihre Spiele angehoben. Das zeigt sich scheinbar in einem massiven Rückgang der Verkäufe, während die Hersteller dies mit gestiegenen Produktionskosten rechtfertigen.

Bei Sony alleine wird im aktuellen Jahresbericht klar, dass die Absätze von Software um 39 Millionen Einheiten im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr (264.2 Millionen versus 303.2  Millionen) zurückgegangen sind. Noch deutlicher wird dies bei Third-Party-Titeln, wo es rund 50 Millionen (220.70 Millionen versus 269.30 Million) weniger verkaufte Spiele waren. Die Zahlen decken genau den Zeitraum ab, in dem Spiele teilweise um 20 EUR teurer wurden.

PlayStation Plus mit minimalen Auswirkungen

Dass dies möglicherweise auf ein Fehlen von Spielen zurückzuführen ist, kann fast ausgeschlossen werden. Sony selbst hatte mehrere große Blockbuster in diesem Zeitraum am Start, ebenso gab es nie eine spürbare Lücke an Third-Party Games, die eine solch große Differenz zwischen zwei Geschäftsjahren erklären würden.

PlayStation Hard- und Softwareabsätze
PlayStation Hard- und Softwareabsätze

Genauso glaubt man nicht, dass das neue PlayStation Plus einen großen Einfluss auf die Verkaufszahlen ausübt, denn auch hier ist nicht zu beobachten, dass die User-Zahlen spürbar zugelegt haben. Vielmehr verharren sie auf dem gleichen Level. Zudem waren es bisher nur sehr wenige Day-One-Releases bei PlayStation Plus, die einem vollwertigem Kauf gegenüber standen.

Spieler werden selektiver

Vielmehr geht man davon aus, dass Spieler deutlich selektiver geworden sind, was ihre Spiele-Auswahl betrifft. Viele User warten inzwischen lieber auf Sales-Aktionen, anstatt direkt zum Release gleich 80 EUR ausgeben zu müssen, inbesondere bei digitalen Käufen, wo weniger Wettbewerb herrscht. Parallel dazu boomen Re-Seller von Digital Codes wie Kinguin & Co., wo PSN-Guthaben durchschnittlich 25 Prozent günstiger ist. Der Anteil an digitalen Verkäufen liegt laut Sony derzeit bei 67 Prozent.

Ob die Publisher und Hersteller diesen Rückgang als Warnschuss verstehen, dass die User weniger Spiele kaufen, ist unklar. Die höheren Preise führen derzeit nämlich noch dazu, dass die Umsätze trotz weniger verkauften Spielen erneut gestiegen sind.

Insgesamt lässt sich damit zusammenfassen, dass Spieler zwar weniger Spiele kaufen, aber auch mehr Geld dafür ausgeben. Ein Umdenken der Publisher und Hersteller wird wohl erst dann zu erwarten sein, wenn sich beide Zahlen wieder nach unten bewegen.

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