Der Launch der PS5 Pro ist da, und die Resonanz könnte kaum unterschiedlicher sein. Während viele Nutzer von der verbesserten Performance begeistert sind und überrascht feststellen, dass die Konsole mehr zu bieten hat, als die skeptische Vorab-Berichterstattung vermuten ließ, wirft Sonys Marketingstrategie einige Fragen auf. Hat Sony den Launch der PS5 Pro vergeigt? Der Fokus der Berichterstattung lag stark auf Preisdiskussionen und technischen Details, doch was fehlt, sind echte, greifbare Erfahrungen und klare, zukunftsweisende Beispiele für die Vorteile der neuen Konsole.
Der Hype lag wohl eher am gepfefferten Preis als am Spielspaß
Einen richtigen Hype hat Sony mit der PS5 Pro nicht entfachen können. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man sich entschied, Vorabtests für die Presse erst eine Woche vor dem Launch zu ermöglichen. Diese späte Freigabe der Konsole lässt wenig Raum für fundierte, detaillierte Rezensionen und Analysen. Es ist längst kein Geheimnis mehr: Viele potenzielle Käufer verlassen sich lieber auf das Urteil unabhängiger Fachjournalisten – statt auf Influencer, die zu allem ‘Ja und Amen’ sagen, solange es kostenlos ist. Am Ende schallt dann nur ein unglaubwürdiges ‘Ja, sieht gut aus’ hinaus, das oft mehr Hype als Wahrheit enthält. Die Berichte könnten zudem mehr von Zeitdruck als von echtem Testhandwerk geprägt sein – besonders, da viele Spiele erst zur Launch-Woche mit einem Patch nachgebessert wurden.
Eine echte Promotiontour, die den Hype vorab hätte anheizen können, blieb ebenfalls aus. Stattdessen setzte Sony bei der Debüt-Präsentation auf eine kurze Vorstellung mit einigen technischen Zahlen und allgemeinen Aussagen von Entwicklern – zu wenig, um Begeisterung zu entfachen. Präsentationen, die man sich in Zusammenarbeit mit Digital Foundry erhofft hatte, fielen teils sehr durchwachsen aus. Lag es an den komprimierten Youtube-Videos, wie oft behauptet? Somit blieb der tatsächliche Leistungsunterschied zwischen PS5 und PS5 Pro weitgehend ein Mysterium. Sony scheint die Innovationskraft der Konsole selbst unterschätzt zu haben und verpasste es, sie einem breiten Publikum überzeugend zu demonstrieren.
Das Desinteresse an einer detaillierten, frühen Vorstellung und einer klaren Kommunikationsstrategie wirkt fast wie eine bewusste Entscheidung, die Fragen aufwirft: Traut Sony seiner eigenen Hardware nicht genug? Wollte man Kosten und Ressourcen im Marketing sparen – oder steckt dahinter schlicht das altbekannte Kommunikationsproblem, das Sony in dieser Generation ständig begleitet? Möglicherweise verlässt man sich darauf, dass die Marke PlayStation genug Zugkraft hat, um die Konsole auch ohne große Werbeoffensive zu einem Erfolg zu machen. Immerhin waren die ersten Vorverkaufszahlen besser als erwartet – auch wenn sie längst nicht an das Niveau der PS5 damals heranreichen.
Spieler zeigen sich durchweg begeistert
Interessanterweise zeigt sich nämlich eine erhebliche Diskrepanz zwischen der allgemeinen Berichterstattung und der Meinung vieler Gamer. Die User selbst scheinen sich von den bloßen technischen Spezifikationen nicht abschrecken zu lassen und zeigen sich rundum begeistert von der PS5 Pro. Das Feedback der ersten Käufer deutet darauf hin, dass die Konsole die Erwartungen sogar übertrifft. Das Spielgefühl sei flüssiger, die Grafik klarer – selbst bei alten PS4-Spielen. In gewisser Weise könnte man sagen, dass Sony seine Hardware wohl unter den Scheffel gestellt hat.
Letztlich bleibt die Frage, ob Sony die PS5 Pro zurückhaltend präsentiert hat, um möglicherweise zu hohe Erwartungen zu dämpfen und potenzielle Kritiker ruhigzustellen, oder ob das Marketing schlichtweg verfehlt war. So oder so, die PS5 Pro zeigt sich im praktischen Einsatz stärker, als viele Skeptiker angenommen hätten – und das dürfte auf lange Sicht für Sony sprechen.
PS5 Pro
PS5® Pro-Konsole, 1x DualSense® Wireless-Controller, 2TB SSD, 2 horizontale Standfüße, HDMI®-Kabel, Netzkabel, ASTRO’s PLAYROOM (vorinstalliertes Spiel)