PS5 Slim: Sonys Hardware-Strategie erscheint unnötig, kompliziert und teuer

By Mark Tomson 17 comments
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Mit der Ankündigung der neuen PS5 (Slim) Modelle eröffnet Sony eine weitere Baustelle in ihrer Hardware-Strategie, die in Teilen unnötig erscheint, kompliziert wirkt und für den User am Ende nur teurer wird.

Die größte Überraschung des gestrigen Tages war, dass Sony im Grunde zwei neue PS5-Modelle angekündigt hat. Erwartet wurde der Fokus auf nur ein PS5 Digital Edition Modell, das man bei Bedarf mit einem Laufwerk erweitern kann. Das hätte, zusammen mit dem kleineren Formfaktor und angesichts der rein digitalen Zukunft beim Gaming am meisten Sinn gemacht. Nun steht man wieder da, wo man schon zum Launch der PS5 stand. Zwei Produktionsschienen, doppeltes Marketing, aber kaum Vorteile oder Anreize für bestehende PS5 User, während gänzlich neue Käufer wieder die Qual der Wahl haben.

Die Flexibilität, die Sony damit bietet, ist sicherlich ein Argument, die gesamte Strategie steht aber im krassen Gegensatz zu dem, was eine neue Hardware-Revision traditionell eigentlich ausmachen soll und was aus geschäftlicher Sicht womöglich kaum die Einsparungen einbringt, von denen am Ende auch der User profitieren könnte.

Sony setzt weierhin auf zwei PS5-Modelle
Sony setzt weierhin auf zwei PS5-Modelle

Die Gaming-Zukunft ist digital und eine PS5 Disc Edition überflüssig

Betrachtet man einmal die Umsätze, die Sony zuletzt generiert hat, entfielen 661 Milliarden Yen auf digitale Software, während der Umsatz mit physischer Software weniger als ein Drittel mit 193 Milliarden Yen betrug. Hier stellt sich die Frage, was Sony dazu bewegt hat, den Fokus weiterhin so stark auf ein separates PS5 Disc Edition Bundle zu legen, wenn man schon eine solch umfassende Überarbeitung in Angriff nimmt? Das optionale Laufwerk als Zubehör hätte es durchaus getan und hätte nicht einmal viel teurer sein müssen.

Gleichzeitig hätte man in erster Linie mit einem deutlich günstigeren Preis der PS5 werben, können, anstatt ihn noch einmal um 50 Dollar anzuheben, wie in den USA mit dem neuen PS5-Modell vorgesehen. So wirken die neuen PS5-Modelle auf den Endkunden vor allem kompliziert gedacht, während sich indirekt sogar eine Preiserhöhung der Hardware dahinter versteckt, wenn man an den fortan optionalen PS5 Stand denkt. Den etwas größeren und internen Speicher kann man heutigen Zeiten als geschenkt und weniger als Bonus betrachten.

PS5 Slim optional mit separatem Laufwerk
PS5 (Slim) optional mit separatem Laufwerk

Hardware-Strategie sollte einfacher gedacht sein

Eine echte Ansage wäre hingegen gewesen: PS5 Base Digital 1TB für 399 bis 449 EUR (plus Laufwerk optional für max. 100 EUR ), etwas kleiner und vielleicht sogar energieeffizienter. Das hätte nicht nur gänzlich neue Käufer begeistert, sondern viele bestehende PS5-Besitzer zu einem erneuten Kauf verleitet. So schwingt das ungute Gefühl mit, dass Sony die Produktionskosten womöglich irgendwo senken konnte, ihren User in wirtschaftlich schwierigen Zeiten finanziell aber noch mehr zumuten möchte.

Zumindest eines der PS5-Modelle ist da nur ein Beispiel merkwürdiger Entscheidungen in diesem Jahr. Mit PlayStation Portal suchen viele User weiterhin den wahren Sinn dahinter, während die neuen PlayStation Headsets und Earbuds genauso kompliziert in der Kompatibilität und aufgrund der neuen PlayStation Link-Technologie klingen. Unterstützen die neuen PS5 Modelle wenigstens diesen Standard? Diese Frage ist bisher unbeantwortet.

Vielleicht möchte man bei Sony auch einfach nur komplett anders sein als die Konkurrenz, die im nächsten Jahr mit einer neuen Xbox Series X Full-Digital gehen, sofern die kürzlichen Leaks zutreffen sollten.

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