Spieler äußerst besorgt über steigende Preise im digitalen Markt

By Mark Tomson 7 comments
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In dieser Woche schreckte Microsoft nicht nur mit den zahlreichen Entlassungen bei Xbox auf, auch der mögliche Schritt zu einem rein digitalen Vertrieb bereitet einigen Sorgen. Unter anderem fürchtet man, dass die Preise für Spiele dadurch weiter steigen werden.

Die Spiele-Industrie macht keinen Hehl daraus, dass sie die derzeitigen Preise für Spiele für zu niedrig halten und man die Produktionskosten somit nicht decken kann. Längst werden Rufe nach mindestens 100 EUR für ein Standard-Spiel laut. Das könnte dann passieren, wenn die Spieler keine andere Wahl mehr haben.

Physische Games sorgen für Wettbewerb

Momentan ist es so, dass durch den physischen Spielemarkt ein gewisser Wettbewerb herrscht und sich die Preise dynamisch verändern und anpassen. Hierbei orientiert man sich oft an den digitalen Spielen und versucht diese preislich zu unterbieten, weshalb ein Spiel auf Disc letztendlich attraktiver erscheint. Nicht zuletzt bietet die physische Disc einen gewissen Wiederverkaufswert.

Fällt der physische Markt weg, wie aktuell bei Xbox befürchtet, sind die Spieler gezwungen, ihre Spiele ausschließlich digital zu kaufen. In dem Fall diktiert der Publisher den Preis und der Spieler kann lediglich entscheiden, ob er diesen akzeptiert oder komplett verzichtet.

In einem solchen Szenario möchten nicht wenige ihr Hobby aufgeben oder zumindest den Fortschritt nicht mittragen. Darüber wird derzeit hitzig auf Reddit diskutiert, wo man allerdings auch Möglichkeiten sieht, wie man den rein digitalen Spielemarkt akzeptieren kann.

„Wenn die Xbox der nächsten Generation nur digital ist und keine Möglichkeit bietet, physische Discs abzuspielen (z. B. ein optionales Laufwerk oder so etwas), werde ich sie einfach nicht kaufen und bei meiner Series X bleiben.“

Derzeit ist unklar, ob sich Xbox tatsächlich von den physischen Medien verabschiedet. Bisher ist nur bekannt, dass man das Retail-Team aufgelöst hat und möglicherweise auslagert, wie man ergänzend anmerkt. Third-Party Publisher könnten ihre Spiele weiterhin auf Disc anbieten. Die Pläne zu einer rein All-Digital Xbox Series X in diesem Jahr bezeichnete man zuletzt außerdem als veraltet.

Entwicklung der Spielepreise in den letzten Jahren
Entwicklung der Spielepreise in den letzten Jahren

Digitale Spiele sollten günstiger werden

Um den digitalen Spielemarkt aufzufangen, schlägt man vor, dass die Spiele günstiger als ihr physisches Pendant sein müssten. Im Fall von Alan Wake 2 oder Hellblade 2, die beide für 50 Dollar auf den Markt kamen bzw. kommen, kann man die Entscheidung zum rein digitalen Vertrieb und unter dieser Voraussetzung verstehen. Ein weiterer Vorschlag besteht darin, dass man einen Verkaufsmarktplatz für digitale Spiele einführt. Ob das allerdings im Interesse der Publisher ist, ist äußerst fraglich.

Ferner befürchtet man den Verlust von Spielen, wenn der Publisher die alleinige Kontrolle darüber hat. Schon jetzt würden Spiele einfach so aus den digitalen Stores verschwinden, von denen es keine physischen Versionen gibt.

„Dieser Teil ist besonders wichtig, da die meisten Spiele, die ich physisch besitze, trotz der Tatsache, dass sie abwärtskompatibel sind, nicht mehr digital erhältlich sind und diese Kluft nur noch größer werden wird, je mehr Spiele aus dem Spiel genommen werden.“

Die Spiele-Industrie und insbesondere der Konsolenmarkt hat hier noch eine gewaltige Aufgabe vor sich, wenn man nicht, wie es aktuell den Anschein macht, mit der Brechstange den ganzen Markt umkrempeln möchte.

Die Zukunft des Konsolenmarktes steht allerdings längst fest, der sich in der digitalen Welt und in der Cloud wiederfindet. Ob das mit der nächsten Konsolen-Generation schon der Fall sein wird, ist die derzeit spannende Frage.

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