Deep Silver und Dambuster haben den zweiten Story-DLC “SoLA” für den Zombie-Slasher “Dead Island 2“ veröffentlicht. Mit reichlich Beats, neuen Zombie-Gegnern und legendären Waffen bietet der DLC ein donnerndes Ende in der Story, die damit ihren Höhepunkt erreicht. Wir verraten euch im Review, ob sich der “SoLA”-DLC lohnt.
Hell-A wurde zwar “gerettet”, das Zombie-Virus hat sich allerdings auf ein naheliegendes Festivalgelände ausgebreitet und dort alle Besucher infiziert oder bereits dahingerafft. Um neues Fleisch anzulocken, dröhnt ein ohrenbetäubender Beat bis nach Hell-A, den auch wir nicht überhören und uns deshalb auf die Suche nach der Ursache machen.
Hier möchte man selbst Party machen
Das Festivalgelände im Nordwesten von Hell-A ist der Traum eines jeden Clubgängers. Ein riesiges Gelände, aufgeteilt in kleinere Eventzonen, wie dem Eco Village, dem Eclipse Club, der Main Stage oder dem SoLa Flair. Inmitten dessen findet sich eine Safezone, in der sich eine Überlebende namens Grace versteckt und uns von perfiden Plänen erzählt, wie der Beat ihr Bewusstsein raubt, sie überall Stimmen hört und dem Wahnsinn nahe ist. Das lässt sich durchaus nachvollziehen, wenn den ganzen Tag der Bass in den Ohren dröhnt und man sein eigenes Wort kaum versteht. Der Auftrag ist damit klar – die Quelle des Beats auf diesem riesigen Gelände finden, ihm den Stecker ziehen und Grace retten.
Über mehrere Quests folgen wir also dem Beat, metzeln uns in typischer Dead Island-Manier durch die Zombies und stellen den ohrenbetäubenden Lärm ab. In jeder Zone lässt sich so eine individuelle Quest absolvieren, die meist damit endet, dass wir Lautsprecher zerstören, DJ-Equipment manipulieren und uns fiesen neuen Gegnern stellen müssen, die ebenfalls von dem Beat angelockt werden. Gleich zwei neue Gegnertypen bietet der SoLA-DLC – den Whipper, eine neue Apex-Variante, die nichts Besseres zu tun hat, als sich selbst die Gedärme rauszureißen und diese als Peitsche gegen uns zu verwenden, und den Clotter, der sich aus den Überresten von Zombies formt und überall spawnen kann. Das macht ihn umso unberechenbarer.
Jeder Kampf ein Boss Fight?
Jede Begegnung im “SoLA”-DLC gleicht irgendwie einem Boss Fight, der über mehrere Phasen geht und für die man sich die passende Strategie zurechtlegen muss. Auf der Main Stage lässt sich unter anderem die Pyrotechnik nutzen, um die Zombies zu grillen, im Eclipse Club können goldene Kugeln aus den Lautsprechern auf den Clotter geworfen werden, um ihn zu überladen und anschließend anzugreifen. Eines der Highlights des SoLa-DLC ist allerdings ein defekter Ventilator, in den man die Zombies gleich reihenweise stoßen kann und somit ein Dead Island-typisches Blutband anrichtet. Insgesamt werden so rund 2 bis 3 Stunden an Gameplay geboten, die sich für den Preis von 14,99 EUR wirklich lohnen. Vor allem der finale Boss Fight hat es noch einmal in sich, in dem alles aufgefahren wird, was die Zombie-Galerie hergibt. Als Belohnung können die finalen Skill Cards aufgedeckt und drei legendäre Waffen verdient werden, darunter die Rückkehr des Ripper, eine tödliche Kombination aus Baseballschläger und Kreissäge. Wer den SoLa-DLC spielt, wird ohnehin schon ein hohes Level erreicht haben, mit dem der eigentliche Spaß erst beginnt, wenn Granaten, Molotows und modifizierte Waffen ihr volles Potenzial ausschöpfen.
Insgesamt bietet der “SoLa”-DLC wieder jede Menge Unterhaltung, nutzt aus meiner Sicht jedoch nicht ganz sein Potenzial. Das Festivalgelände ist an sich riesig, wird während der Quests jedoch nur etwa zur Hälfte erkundet. Der Rest obliegt einem selbst. Und da hier so viele Menschen umgekommen sind, wirkt es auch etwas zu leer. Hier hätte Dambuster den gleichen Ansatz wählen können, wie auf dem Militärgelände am Strand, wo Tausende Zombies hinter einem Zaun zu sehen waren. Das hätte man leicht auf das Festivalgelände übertragen können und so noch mehr Atmosphäre geboten.
Die Thematik mit dem Festival ist trotzdem gelungen, selbst wenn es mit dem Endgegner dann recht unspektakulär zu Ende geht. Story-technisch bot der “HAUS”-DLC (unser Review) einen stimmigeren Abschluss, als einfach nur das Ende erreicht zu haben, etwas Small Talk und fertig. Die legendäre Waffe “The Ripper” gibt es auch erst ganz zum Schluss, hat für mich persönlich aber leider kaum einen Nutzen, da alle Story- und Nebenmissionen abgeschlossen sind und es auch kein New Game+ gibt. In dem Fall sollen Spieler mit einem neuen Slayer starten, ich bin mir aber nicht sicher, ob die Waffen dann übernommen werden.