TEST: Dreadnought – Wie schlägt sich die aktuelle BETA Version?

By NeroFirestorm 2 comments
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Irgendwo in einer anderen Zeit und weit entfernten Galaxy tauchen wir in die Welt von „Dreadnought“ ein, abgeleitet aus dem Englischen für ‚Fürchte nichts‘. Nach dem ersten Eindruck freut man sich auf spannende und taktische geprägte Raumschiffschlachten, auf epischen Karten mit riesigen Schlachtschiffen, tausenden Anpassungsmöglichkeiten und vieles mehr. Nach unserer Preview zum Spiel beim Entwickler Yager höchstpersönlich, sind wir nun gespannt, ob das Spiel den Erwartungen in der aktuell laufenden Closed BETA noch immer gerecht wird.

Willkommen Rekrut, verloren im Weltraum, World of Weltraumtanks, auf in die Schlacht

Nachdem die erste Hürde mit der Account-Registrierung überwunden und ein individuell gestaltbarer Charakter erstellt wurde, beginnt in einem kleinen Tutorial unsere Grundausbildung. Hier wird kurz die Grundsteuerung der Schlachtschiffe erläutert. Vor, zurück, hoch und runter ist schnell verinnerlicht, im Kampf gegen ein feindliches Schiff werden Angriffs- und Verteidigungsmaßnahmen geschult, sowie die Energieverteilung des Schiffes auf Angriff, Verteidigung oder Geschwindigkeit praxisnah erlernt. Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich auch an das Handling und die Kommandos gehen einem in einer Schlacht leichter von der Hand.

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Nach dem erfolgreichen Abschluss des Tutorials findet man sich auch schon im Hauptmenü wieder, ab hier ist man auf sich allein gestellt und muss die vier Reiter „Dashboard“, „Hangar“, „Tech Trees“ und „Market“ alleine erkunden. Dieses Unterfangen stellt sich als sehr zeitintensiv und nur schleppend erfolgreich dar, da der Aufbau zum Teil sehr unübersichtlich und wenig ansprechend strukturiert ist. Die vollständig auf englisch ausgelegten Texte und Kommentare sind hier für einige möglicherweise ein weiterer Problemfaktor, je nach Kenntnis der Sprache und des Aufbaus des Menüs.

Im Dashboard hat man die Möglichkeit seinen Kapitän weiter anzupassen und zu verändern. Außerdem steigt man von hier in die verschiedenen Spielmodi ein. Man kann sich zwischen Team Deathmatch, Team Elimination, CO-OP vs. AI und einem Training entscheiden. Besonders erfreulich: der CO-OP vs. AI Modus ist zumindest momentan PS4- exklusiv, PlayStation-Nutzer sind hier also deutlich im Vorteil. Bei den Onlinematches landet man nach der Auswahl des Spielmodi in einer Warteschlange. Dies kann einige Minuten in Anspruch nehmen, in denen man sich allerdings durch die anderen Menüpunkte klicken kann.

Im Hangar stellt man seine, für den Kampf geeignete, Flotte zusammen. Hier bekommt man erst eine Vorstellung von den umfangreichen Möglichkeiten im Spiel, welche im Verlauf freigeschaltet werden können. Zum Beginn stehen ein Heiler und drei Zerstörer zur Verfügung. Dabei hat jedes Schiff seine eigenen Vor- und Nachteile. Es gibt Schiffe, deren Waffen auf höhere Distanzen ausgelegt sind und andere, mit denen man besser auf Tuchfühlung mit dem Gegner geht. Die entsprechende Anzahl der Schiffe ist dabei wirklich immens und lässt vermuten, dass man viel Zeit und leider auch viel Geld in dem Titel lassen wird, wenn man es drauf anlegt.  Über den Hangar kann man zudem seine Schiffe mit besseren Waffen ausstatten und erst nach den Waffenverbesserungen neue Schiffe freischalten. Hierbei werden die im Kampf verdienten Münzen ausgegeben. Wer „World of Tanks“ bereits kennt, wird sich hier schnell zurechtfinden, denn das Layout ist recht ähnlich übernommen worden.

Der „Tech Tree“ von „Dreadnought“ ist unser Forschungslabor und eng mit dem Hangar verknüpft. Hier müssen die jeweiligen Waffenverbesserungen für unsere Schiffe erforscht werden, bevor wir sie dann tatsächlich im Hangar montieren können. Dafür benötigen wir die im Kampf verdienten Belohnungen in Form von Sternen, denn jede einzelne Erforschung kostet, ganz genau wie die Freischaltung. Im Grunde wird man hier also doppelt zur Kasse gebeten. Auch dieses Menü ähnelt stark dem aus „World of Tanks“ oder „World of Warplanes“, was angesichts des Genres jedoch nicht groß verwundert.

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Im Market besteht die Möglichkeit, mit realen finanziellen Mitteln die Entwicklung der eigenen Flotte enorm zu beschleunigen. In diesem Spiel sollte allerdings eher der Weg das Ziel sein, sonst könnte es schnell langweilig werden. Es ist die typische Abwägung zwischen ehrlichem Erfolg oder schnellem Aufstieg, wobei man hier deutlich sagen muss, dass die Balance der Belohnungen nach einem Match mehr als fair ist. Es fällt leicht, die entsprechenden Währungen für Verbesserungen und neue Schiffe zu erlangen, ohne sein halbes Leben dafür aufzuopfern. Dadurch bleibt nicht nur der Antrieb zum Fortschritt hoch, auch die Motivation weiterzuspielen bleibt erhalten.

Die einzelnen Schlachten, das Herzstück des Spieles, sind stark von den einzelnen Gegebenheiten der Schiffe abhängig. Vereint das Team seine Kräfte und füllt die entsprechenden Rollen hervorragend aus, ist es für die Gegner schnell vorbei und ihre Sternenkreuzer explodieren einer nach dem anderen. Taktisches Verständnis, das Überblicken der Lage und das richtige Nutzen der einzelnen Optionen und Möglichkeiten sind Pflicht. Fliegt man einfach wild drauf los und versucht sich als Einzelkämpfer, dann ist man absolut aufgeschmissen und schwächt zusätzlich noch das eigene Team erheblich – Niederlage vorprogrammiert. Leider fehlt es noch an einer wirklichen, persönlichen Kommunikationsmöglichkeit mit den anderen Teammitgliedern. Zwar lassen sich über das Touchpad vorgefertigte Kommentare abgeben, aber miteinander sprechen ist nicht möglich. Dieses fehlende Feature sorgt für einige Probleme in der taktischen Abstimmung, sodass zu hoffen bleibt, dass die Teammitglieder gerade den gleichen Gedanken wie man selbst hat.

Auch hervorzuheben ist die Dynamik der einzelnen Kämpfe, denn gerade durch die großen, schweren und trägen Kreuzer wird viel an Tempo aus dem Spiel genommen. Für die einen ist dies ein Vorteil, da sie so besser den Überblick behalten und taktischer agieren können, für die anderen fehlt es hier allerdings deutlich an wirklicher Action und Flexibilität.

Insgesamt ist das Gameplay sehr durchwachsen. Während das Tutorial absolut hilfreich und gut aufgebaut ist, wird man im Menü völlig fallen gelassen; keine Hilfen, keine Anleitung und viele Vermutungen führen zu viel Ratlosigkeit, die durchaus vermeidbar gewesen wären. Hat man das Ganze aber einmal durchblickt, wird es logisch und im Laufe der Zeit auch ansprechender. Die vielen Möglichkeiten im Hangar und die trotz ihres ruhigen Tempos ansprechenden Schlachten sorgen durchaus motiviertes Dranbleiben.

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Zwischen Weltraum und Planeten, epische Schlachtfelder garantiert!

Was ein wenig am Gameplay fehlt, dass macht „Dreadnought“ in Sachen Grafik und Atmosphäre deutlich wieder gut. Das Menü ist mit verschiedenen Hintergrundanimationen recht ansprechend gestaltet und wirkt durch viele Details auch äußerst lebendig. Die Schlachtfelder überzeugen indes gänzlich. Es gibt abwechslungsreiche Karten, in denen man auch die örtlichen Gegebenheiten, wie Raumstationen oder Asteroiden, zum Schutz vor dem Gegner nutzen sollte. Die Karten bieten auch für verschiedene taktische Manöver gute Vorraussetzungen, sodass man sich zum Beispiel hinter örtlichen Gegebenheiten verstecken und den Feind aus dem Hinterhalt überraschen kann.

Die Schlachten in „Dreadnought“ laufen trotz Beta Phase bereits flüssig und ohne grafische Fauxpas ab, es gibt fast keine Popups oder nervigen Kanten zu bemängeln. Beim Schießen muss man die Richtung des Gegners antizipieren, denn einige Plasmakanonen brauchen ein paar Sekunden bis sie beim Ziel einschlagen. Beim Treffer wird dann ein Hitmarker im recht übersichtlichen HUD angezeigt, die zerstörten Schiffe explodieren dann aber relativ unspektakulär und hinterlassen keinen wirklichen WOW-Effekt. Sollte man selber von Mörsern anvisiert werden, bekommt man einen Hinweis vom Spiel mit zusätzlichem Vorschlag bezüglich der Abwehrmaßnahmen, sofern diese keinen Cooldown mehr haben. Hier kommt man dem Spieler ein wenig entgegen, der sich unter Umständen nur auf den Abschuss des Gegners konzentriert und alles drum herum vergisst. Auch die Ladezeiten vor einer Schlacht sind mit ca. 1-2 Minuten noch völlig im Rahmen und man bekommt zudem ein paar Tipps mit auf den Weg. Das Zusammenspiel aus den verschiednen Karten und der angenehmen Atmosphäre sorgen somit für ein angenehmes Spielerlebnis und halten den Wiederspielwert doch sehr hoch.

TEST: Dreadnought – Wie schlägt sich die aktuelle BETA Version?
„Dreadnought ist ein Spiel mit Höhen und Tiefen. Der gute Einstieg im Tutorial wird leider etwas mit dem überwältigenden und verwirrenden Menü eingedämmt. Nach einer gewissen Zeit, die man zum Zurechtfinden braucht, wächst dann aber auch die Freude über die zahlreichen Möglichkeiten bezüglich der Auswahl der Schiffe und die dafür freizuschaltenden Waffen. Die eher kontrollierten Gefechte verlieren trotz der etwas fehlenden Dynamik nicht an Spannung und lassen so auch über kleinere Schwächen in der Grafik hinwegsehen. Der Zusammenhalt im Team bestimmt über Sieg oder Niederlage, auch wenn dieser durch die fehlende Kommunikation erschwert wird. Auch individuell schwächere Teammitglieder können in der Gruppe wertvoll sein und durch die Teamerfolge genug Punkte sammeln, um ihre eigene Flotte weiter auszubauen. Leider spielt der Pay-to-win Faktor hierbei eine große Rolle, auch wenn es laut Yager nicht so sein soll. Nun gut, wir befinden uns in einer Beta Version, bei in Sachen Balance noch viel getan werden kann. Momentan könnte es der Spielfreude jedoch etwas abträglich sein, wenn man sich wirklich nur auf seine Leistung verlassen will.“
7.5

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