Erst kรผrzlich konnte ich im Rahmen einer Preview รผber Final Fantasy Crystal Chronicles berichten und war da noch ziemlich aufgeregt รผber das Remake. Dies lag nicht nur daran, dass man bei Remakes groรe Verbesserungen zum Vorgรคnger erwarten darf, sondern auch weil ich mich als groรer Fan von RPGs zรคhle, vor allem der Final Fantasy-Reihe. Da ich damals das Original nicht spielen konnte, war ich umso aufgeregter mich in das neue Abenteuer zu stรผrzen.
Final Fantasy Crystal Chronicles Remastered ist ein RPG, welches von Square Enix entwicklelt wurde. Die Geschichte handelt von einem jungen Helden, der sich auf die Reise macht sein Heimatdorf vor dem die Welt รผberschattenden Miasma zu bewahren. Hierfรผr durchstreift man die Welt und sammelt Myrrhe-Tropfen ein, die dafรผr sorgen, dass der Kristall im Stadtinneren weiter seiner Funktion nachgeht, das Miasma von der Stadt fernzuhalten.
Die Geschichte kommt zu kurz
Wรคre die Geschichte nicht vorher an uns herangetragen worden, wรผsste ich nicht wirklich, um was es in dem Spiel geht. Die Hauptgeschichte wird nur beilรคufig im Tutorial angeschnitten und lediglich durch ein paar Cutscenes zwischen den einzelnen Levels aufgegriffen. Doch trotz dieser Zwischensequenzen steigt man nicht wirklich in die Geschichte des Spiels ein und arbeitet lediglich stupide die einzelnen Dungeons ab, um seiner Aufgabe nachzugehen.
Auch die Animationen innerhalb dieser kรผrzeren Abschnitte lassen sehr zu wรผnschen รผbrig: Diese erinnern vielmehr an die alte Nintendo Gamecube Grafik. Asynchrone Lippenbewegungen und hรถlzerne Bewegungsablรคufe der Charaktere sind hier lediglich die kleinsten Probleme. Obwohl Square Enix hier nachgebessert hat und den Charakteren immerhin gesprochene Dialoge zur Verfรผgung stellt, fรผhlt man dennoch keine wirkliche Bindung zu den Charaktern โ ein austauschbares Assemble, welches den Anschein macht, aus der รคlteren Version kopiert und wieder eingefรผgt worden zu sein.
Unterbrechungen durch ewige Ladezeiten
Wie bereits angesprochen kommt es beim Umherreisen in der Welt zu einigen Zwischensequenzen. Nicht nur, dass diese keinen sonderlichen Nutzen haben, am Ende ebendieser gibt es noch einen Lade-Screen bevor man neue Areale betreten kann.
An sich habe ich kein Problem mit Ladezeiten, wenn danach wenigstens etwas Groรes kommen wรผrde. Doch das Ganze anhand eine kleinen Beispiels aufgefรผhrt: Schlieรt man ein Dungeon ab, gibt es einen Lade-Screen bevor man wieder auf die Weltkarte kann, um sich zum nรคchsten Ort bewegen zu kรถnnen. Dieser dauert in der Regel ca. 10-20 Sekunden. Auf der Karte angekommen, nimmt die Reise in den nรคchsten Ort auch noch einmal 2 Sekunden in Anspruch. Gerรคt man dann zufรคlligerweise in eine Zwischensequenz gerรคt man wieder in einen Ladebildschirm von 10 Sekunden, der dann die nichts-aussagende โStoryโ weiterfรผhrt. Diese nimmt im Schnitt auch noch ca. eine Minute in Anspruch, gefolgt von einer weiteren Ladezeit. Das Ganze nimmt also Ausmaรe von ca. 2,5 Minuten an und das nur um sich von einem Ort zum nรคchsten zu bewegen.
Auch in den Dungeons gibt es diese Unterbrechungen, die den ohnehin schon trรคgen Spielfluss noch mehr unterbrechen. Bestens zu sehen ist das Ganze in dem Gebiet Moschet Manor, welches einen groรen Innenhof bietet, von dem einige groรe Rรคume abzweigen, die in das Innere der Burg fรผhren. Hierbei ist anzumerken, dass es sich bei diesen um einzelne Rรคume handelt und keine groรen Levelkomplexe, die es zu erkunden gilt. Doch selbst bei diesen gelangt man in die Ladebildschirme, die einen auf Dauer echt frustrieren.
Zum Glรผck besteht die Mรถglichkeit Boss-Animationen und sich wiederholende Spielszenen per Options-Taste zu รผberspringen. Das ist allerdings schon alles, was es Positives zu den Ladezeiten zu berichten gibt.
Repetitive Ablรคufe
Das Spiel an sich bietet gute Ansรคtze, auch wenn die Story viel zu kurz kommt. Die Leveldesigns sind Final Fantasy typisch als Dungeons aufgebaut, in denen zahlreiche Monster und Items warten von uns entdeckt zu werden. Die Gegner sind in unterschiedliche Kategorien unterteilt, so dass es im spรคteren Spielablauf schon das ein oder andere Mal auf taktisches Verstรคndnis ankommt, wenn einem mehrere Gegner auf einmal angehen. Der Rest des Spiel ist allerdings durch einfaches Angreifen und Heilen ohne groรe Probleme zu schaffen.
Dafรผr ist der letzte Bosskampf schon fast unfair. Ist man vorher noch die Maps gepflรผgt mit nichts weiter als einer guten Waffe und seinem Heilzauber, ist beim letzten Kampf der Hauptgeschichte schon das volle Geschick der Spieler gefragt und fordert alles an einem ab. Dieser groรe Sprung von โEcht einfachโ zu โUnfair schwerโ stรถรt einem dennoch auf, vor allem weil man so einen krassen Schwierigkeitsanstieg nicht erwartet.
Die Level sind liebevoll gestaltet, auch wenn diese graphisch (wie auch schon die einzelnen Charaktere) eher an die รคltere Nintendo Gamecube erinnern. Nur der stetige gleiche Ablauf in den Dungeons stรถรt bitter auf โ obwohl man dies von einem RPG gewohnt sein dรผrfte, das Looten und Leveln zum Alltag dazugehรถrt, schafft es Final Fantasy Crystal Chronicles nicht den Spieler ausreichend fรผr den Wiederspielen der Levels zu entlohnen. Lediglich ein Artefakt, darf man beim Beenden des Levels behalten, alle anderen entschwinden dem Inventar wieder.
Mog โ so ein Haustier will niemand
Der Mog ist im Singleplayer Modus euer stetiger Begleiter und trรคgt euren Kelch, mit dem man die Myrrhe-Tropfen einsammelt. Das alles ist schรถn und gut, doch auf Dauer merkt man, dass der treue Weggefรคhrte mehr eine Last darstellt, als wirklich zu helfen.
Damit gemeint sind die stรคndigen Jammerparaden, die beim Durchstreifen der Dungeons immer mindestens 2-3 Mal vorkommen. Dauernd mรผssen wir ihm den Kelch abnehmen, weil er keine Lust hat diesen zu tragen. Tut man das nicht, schleift der Mog trรคge hinter einem her, sodass man noch lรคnger braucht die groรen Gebiete zu durchforsten.
Und nicht nur der eigene Mog macht einem zu schaffen. Nach jedem Level-Abschluss kommt ein weiterer Mog an euch herangetreten,um euch Briefe von der Familie zu รผbergeben. Bis auf dass diese manchmal sinnlose Items beinhalten, bringen die unnรถtigen Kommentare der Familie fรผr den Spielablauf rein gar nichts und stรถren รคhnlich wie die Ladebildschirme (die im Anschluss zusรคtzlich kommen) maรgebend des Spielfluss.
