TEST: Ghostbusters: Spirits Unleashed – Who Ya gonna Call?

By Jonas Herrmann Add a Comment
7 Min Read

Die Tage werden kürzer und die Nächte länger und das kann nur eines bedeuten: Die Spooky-Season steht vor der Tür! Der Oktober lädt traditionell dazu ein, mehr oder weniger gruselige Spiele zu spielen und dieses Jahr möchte uns Illfonic mit Ghostbusters: Spirits Unleashed eine ganz besondere Perle zu Halloween schenken. Wie das asymmetrische Multiplayer-Spiel funktioniert, warum jeder Fan unbedingt einen Blick drauf werfen sollte und warum der Titel trotz kleiner Macken ein echter Hit ist, verraten wir euch in unserer Review.

Vollgeschleimt mit Atmosphäre

Ghostbusters: Spirits Unleashed lockt natürlich in erste Linie mit seiner starken Marke, die unser Interesse bereits auf der gamescom geweckt hat. Unsere Preview findet ihr ergänzend dazu hier. Horror-Multiplayer in diesem Stil gab es in den letzten Jahren einige und meistens waren sie wie hier um eine mehr oder weniger zugkräftige Lizenz herum aufgebaut. Ohne das Ghostbusters im Namen würde das Spiel wohl kaum die Aufmerksamkeit bekommen, die es so erhält. Dabei besteht natürlich immer die Gefahr, dass letztendlich eine Seelenlose Markenversoftung herauskommt, die den großen Namen nur nutzt, um Spieler zum Kauf zu überreden. Spirits Unleashed fällt glücklicherweise nicht in diese Kategorie.

Ghostbusters: Spirits Unleashed

Das ganze Spiel ist gut durchdacht und versprüht quasi überall den Charme der Film-Reihe aus den 80er Jahren. Die berühmte Feuerwache inklusive Ecto-1 ist unser Hub, wo wir unseren Charakter verändern, an unserer Ausrüstung herumschrauben, Freunde einladen und Online-Partien starten. Auch in den Levels ist der Stil sehr gut getroffen. Ghostbusters hebt sich von anderen Grusel-Filmen ja vor allem durch die humorvolle und eher harmlose Darstellung ab. Passend dazu präsentiert sich auch Spirits Unleashed deutlich bunter und einladender als etwa ein Dead by Daylight. Es erwartet uns außerdem unerwartet viel Story im Spiel. Immer wieder schalten wir kleine Cutscenes frei, in denen bekannte Charaktere auftreten. Hier haben die Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet und jeder Ghostbusters-Fan sollte dem Spiel einen Besuch abstatten.

Unterhaltsame Geisterjagd

Sieht man sich die Ghostbusters-Filme aus heutiger Sicht an, könnte man meinen, sie wären speziell dafür geschaffen worden, einem asymmetrischen Multiplayer-Spiel als Vorlage zu dienen. Vier Geisterjäger, die zusammenarbeiten müssen und ein Geist, der für Chaos sorgt. Das Spiel schreibt sich quasi von selbst. Wir reisen als Team an unterschiedliche Schauplätze, etwa ein Gefängnis, ein Kreuzfahrtschiff oder ein Museum, und müssen dort den Geist einfangen, bevor das ganze Level von Spuk befallen ist.

Ghostbusters: Spirits Unleashed

Anders als etwa bei Dead by Daylight sieht es dafür bei der Aufteilung aus. Während dort ein Killer unterwegs ist und die anderen Spieler entkommen müssen, sind hier die Kräfteverhältnisse etwas anders verteilt. Die Aufgabe des Geists ist, die Spukleiste auf 100% zu füllen. Das passiert ganz langsam von selbst, wir können aber nachhelfen, in dem wir NPCs erschrecken und Objekte verhexen. Dafür stehen uns verschiedene Fähigkeiten zur Verfügung, die darüber hinaus je nach gewähltem Geist wieder unterschiedliche ausfallen. Wir haben eine begrenzte Menge Energie, die wir wieder aufladen, in dem wir uns in Gegenständen verstecken. Eine lustige Mechanik, da wir dann als Stuhl oder Statue unterwegs sind, was gut zum Versteckspiel passt.

Die vier Geisterjäger haben natürlich die Aufgabe, den Geist zu fangen, bevor die Leiste gefüllt ist. Dafür nutzen wir im Stil der Filme unser PKE-Meter, das uns übernatürliche Energien anzeigt. So können wir den Geist und die drei Rifts pro Map lokalisieren. Bei den Rifts handelt es sich um Portale, durch die der Geist respawnen kann, wenn er gefangen wurde. Wenn die Geisterjäger einen Rift zerstören, nehmen sie dem Geist quasi ein Leben. Wenn alle drei zerstört sind oder der Geist öfter gefangen wird als er Rifts hat, endet die Partie. Um den Geist zu fangen, nutzen wir natürlich unseren Protonenstrahler. Hier kommt aber das Teamplay ins Spiel.

Ghostbusters: Spirits Unleashed

Der Geist lässt sich nämlich immer nur kurz festhalten. Wir müssen also eine Falle, von der jeder Geisterjäger eine dabei hat, auswerfen und aktivieren. Dann muss der Geist mit dem Strahl erfasst und in die Falle gezogen werden. Alleine ist das kaum zu bewältigen, weil der Geist meist schon wieder außer Reichweite ist oder eine Fähigkeit einsetzt, bevor man die Falle geworfen und aktiviert hat. Das Gameplay macht dadurch vor allem in der Gruppe viel Spaß und man fühlt sich tatsächlich wie ein Ghostbusters. In der Testphase hatten wir allerdings häufiger den Fall, dass nicht genügend Spieler gefunden wurden und wir dadurch in ein Match mit Bots geworfen wurden. Die laufen dann zwar herum und suchen nach Rifts, es ist aber trotzdem deutlich schwieriger als mit einer ganzen Gruppe echter Spieler.

Der Geisterjäger meiner (alb-)Träume

Damit wäre das Kern-Gameplay ausreichend beschrieben. Durch die Matches sammeln wir EP, mit denen wir im Level aufsteigen. Dadurch schalten wir bessere Ausrüstungsgegenstände, Geister und kosmetische Items frei. Wir dürfen nämlich zu Beginn des Spiels einen eigenen Geisterjäger oder eine eigene Geisterjägerin erstellen und im Spielverlauf mit neuen Frisuren, Klamotten und Hüten individualisieren. Die verbesserte Ausrüstung macht auch tatsächlich einen Unterschied und macht uns mit der Zeit stärker.

Ghostbusters: Spirits Unleashed

Auch die verschiedenen Geister können bei der Erscheinungsform und der Farbe angepasst werden. Hier haben die Designer wirklich ganze Arbeit geleistet. Einige Designs kennt man so direkt aus den Filmen, es gibt aber auch ein paar weitere, neue Geister. Die Jagd nach neuer Ausrüstung geschieht eher nebenbei, ist aber eine nette Abwechslung für Zwischendurch. Der Fokus liegt aber klar auf den kurzweiligen Matches, die vor allem größere Freundesgruppen mit viel Spaß durch die Halloween-Saison bringen dürften.

Fazit Ghostbusters: Spirits Unleashed

TEST: Ghostbusters: Spirits Unleashed – Who Ya gonna Call?
Fazit
"Ghostbusters: Spirits Unleashed bringt frischen Wind ins Grusel-Multiplayer-Genre. Der Stil ist bunt und fängt den Charme der Vorlage erstklassig ein. Die Matches machen sowohl aus der Sicht der Geisterjäger als auch aus Geister-Perspektive richtig Laune. Zwischendurch kann man sich individualisieren und ein bisschen Story gibt es auch. Ghostbusters-Fans sollten zugreifen und alle, die Lust auf einen unterhaltsamen Multiplayer-Spaß haben sind ebenfalls richtig."
Pro
Tolle Atmosphäre
Spaßige Matches
Viel Individualisierung und Fortschritt
Contra
Mit Bots macht es deutlich weniger Spaß
Technisch nicht immer ganz sauber
8.2

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