TEST: HITMAN – Episode 3 – Ein politisches Pulverfass

By Trooper_D5X Add a Comment
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Willkommen zurück, Agent 47! Ihr Einsatz in Sapienza spricht für sich und die Welt wurde dank ihrer Fähigkeiten um ein ganzes Stück sicherer. Während sie noch die Sonne unter dem Himmel Italiens genießen, rückt Marrakesch in den Mittelpunkt, auch bekannt als Perle des Südens. Nicht ganz so glanzvoll ist die derzeitige politische Lage dort. Das Land steht am Rande eines Bürgerkrieges und die Regierung kurz vor dem Zusammenbruch.

Inmitten dieses Chaos fallen vor allem zwei Namen auf – der ehemalige CEO Claus Strandberg und General Reza Zaydan. Während Strandberg mehrere Milliarden des marokkanischen Volkes veruntreut hat und überall Revolten auf den Straßen ausgebrochen sind, versucht Zaydan die Unruhen für sich zu nutzen und über diesen Weg das Kriegsrecht auszurufen, um so einen Militärputsch anzuzetteln. Bevor es zu einem Staatsstreich kommt, müssen sowohl Zaydan und seine Truppen, wie auch Strandberg, der sich aktuell in der schwedischen Botschaft versteckt hält, ausgeschaltet werden, um so die Unruhen im Land wieder zu besänftigen. Es ist ein wahres Pulverfass auf dem Marrakesch und das gesamte Land derzeit sitzt und sie scheinen der einzige zu sein, der dies noch verhindern kann.

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Story hüllt sich in weitere Geheimnisse

In Episode 3 ‚Ein goldener Käfig‘ ist die Atmosphäre gespannt wie ein Drahtseil. Neben eurem Auftrag, die beiden Zielpersonen auszuschalten, wurde auch die Mantelstory um ein weiteres Puzzlestück ergänzt und lässt erneut viele Fragezeichen zurück. IO gibt hier leider noch immer zu wenig Informationen heraus, um vorhersagen zu können, was genau dahintersteht. Wohl auch, weil ständig neue und namenlose Gesichter präsentiert werden, die für den Moment noch keinen wirklichen Zusammenhang erkennen lassen. Die Vermutung geht weiterhin in höchst elitäre und geheime Kreise, die ihren Einfluss dazu nutzen, um das Weltgeschehen nach ihren Vorstellungen zu formen und zu beeinflussen. Angesichts von Agent 47´s erfolgreichen Missionen, scheint man aber inzwischen besorgt darum, dass man kompromittiert wurde und nun die eigene Sicherheit auf dem Spiel steht.

IO Interactive versucht auch weiterhin die Spannung mit nur winzigen Stückchen der Story aufrechtzuerhalten, sodass einem gar nichts anderes übrig bleibt als auch die kommenden Episoden abzuwarten und zu spielen. Der Ansatz gefällt aber auch weiterhin ungemein und überzeugt mit seinem eleganten und stilsicheren Auftritt, wie ihn wohl auch ein typischer Bond-Film verfolgen würde. Es macht wirklich Spaß die cineastischen Zwischen- und Introsequenzen zu verfolgen, nicht zuletzt durch die markante und durchdringende Erzählstimme euer ICA Kontaktperson Diana Burnwood. Bleibt zu hoffen, dass man diesen eleganten Stil auch in den kommenden Episoden verfolgt, auf die man sich schon jetzt unheimlich freuen kann.

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Spielerischer Anspruch steigt

Laut IO Interactive bietet Marrakesch eine gute Mischung der vorherigen beiden Episoden, von engen Gassen und Tunneln, über weitläufige Marktplätze, Basare und einem komplexen Konsulatsgebäude. Gleichzeitig steigt mit dieser Abwechslung aber auch der spielerische Anspruch und obwohl es diesmal deutlicher weniger Kill-Herausforderungen gibt, sind die Ansätze dazu sehr viel schwerer zu bewältigen. Man muss in der Tat sehr lange nach dem passenden Weg suchen oder diesen vorbereiten. Auch die bequemen ‚Gelegenheiten‘ bringen euch diesmal nicht zum endgültigen Ziel, sondern locken die Zielpersonen im besten Fall nur aus ihrem Versteck. Dann noch das perfekte Timing hinzubekommen, ist eine echte Meisterleistung. Als Beispiel kann man hier die Herausforderung nennen, in der man beide Zielpersonen in einen unterirdischen Tunnel locken muss, um sie dort in die Luft zu sprengen. Hierfür ist wieder unglaublich viel Vorarbeit notwendig, da die benötigen Auslöser für dieses Szenario an komplett gegensätzlichen Enden der Karte, hinter bewachten Türen und in einem Tresor zu finden sind. Lässt man nur eine Zielperson zu lange warten, verlässt diese das geplante Treffen und die Chance ist somit vertan. Es ist häufig eine echte Geduldsprobe immer auf die passenden KI-Charaktere zu treffen, das richtige Outfit zu wählen oder wie in diesem Fall zwei ‚Gelegenheiten‘ für eine Herausforderung miteinander zu verbinden. Es macht auch den Anschein, dass man mit Episode 3 kein ultimatives Outfit mehr findet, das einen unbemerkt durch die gesamte Karte schlendern lässt. Man wird deutlich häufiger unter Verdacht gestellt und muss stets alles im Blick haben, um seinem Unglück nicht direkt in die Arme zu laufen. Ansonsten kann Agent 47 auf sein gesamtes Repertoire der vorherigen Episoden zurückgreifen und dieses geschickt einsetzen, um abzulenken, neue Wege zu erkunden und immer wieder neue Ansätze auszuprobieren. Je höher ihr in der Meisterschaftsstufe steigt, desto mehr Gadgets stehen euch auch diesmal zur Verfügung.

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Mehr Feinschliff bitte …

Mit jeder neuen Episode steht man „leider“ auch immer wieder vor den gleichen Problemen und muss auf den Korrektur-Patch warten. Optisch macht auch Episode 3 wieder einiges her, eine belebte und authentische Kulisse liegt euch zu Füßen, gespickt mit vielen Details und an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Auch die Anzahl der NPCs auf den großen Plätzen ist gestiegen und lässt damit teils die Framerate etwas einknicken, was man irgendwie noch verschmerzen kann. Unverständlich ist hingegen, warum einige Herausforderungen weiterhin nicht gezählt werden, und das nicht nur in der aktuellen Episode, sondern auch in den Vorherigen, wodurch die teils aufwendig investierte Spielzeit für die Katz ist und sich zudem negativ auf die Missionsstatistik auswirkt. Die gewohnten Soundaussetzer beim Speichern bestehen ebenfalls noch, ebenso sind auch wieder diverse Clipping-Fehler zu beobachten. Letztendlich ist es mir auch noch immer ein Rätsel, wie man es übersehen kann, dass in der Release-Fassung als Missionsbeschreibung „Redigiert“ zu lesen ist? Das sind Fehler, die absolut nicht sein müssen.

Entwickler: IO Interactive
Publisher: Square Enix
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: www.hitman.com

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TEST: HITMAN – Episode 3 – Ein politisches Pulverfass
„Marrakesch verspricht euch das bislang abwechslungsreichste Setting aller drei Episoden. Das typische Flair eines südländischen und belebten Basars, ein steril und modern wirkendes Konsulatsgebäude, sowie eine Schule, die zu einem Militärhauptquartier umfunktioniert wurde, sind der aktuelle Spielplatz für Agent 47. Die Ziele am Rande eines Bürgeraufstands auszuschalten wird damit deutlich schwieriger, sofern man die Herausforderungen abschließen möchte, was die spielerische Tiefe von Hitman allerdings auch weiter ausreizt. Die weiterhin undurchsichtige Story lässt gespannt darauf blicken, wie alles einmal enden wird, gefällt in ihrem Ansatz aber weiterhin ungemein. Wären jetzt noch die teils nervigen Bugs und leichten Performance-Probleme verschwunden, hätte Agent 47 auch diesmal einen fast perfekten Auftrag. So trübt es leider ein wenig die Gesamtatmosphäre, was Fans dennoch nicht davon abhalten sollte in den nächsten Flieger nach Marrakesch zu steigen.“
9

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