Gaming-Headsets gibt es inzwischen ja wie Sand am Meer – von günstig bis hochpreisig, thematisch zu Spielen, oder original von Sony für PlayStation entworfen. Heute werfen wir allerdings einen Blick auf das GameK2 Headset auf Vigorun, das auf Amazon mit durchweg guten Bewertungen punktet, zugleich aber auch recht günstig erscheint.
Dass gute Qualität nicht selten etwas mehr Geld kostet, ist nichts Neues, daher haben wir uns dem Vigorun GameK2 Pro Gaming Headset etwas genauer angenommen und wollten herausfinden, ob es im unteren Preissegment auch Ausnahmen gibt, die mit den teuren Premium-Headsets mithalten können. Wie sich das 25 EUR Headset dabei schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.
Komfort und Verarbeitung
Der Tragekomfort ist einer der wichtigsten Punkte, wenn es um Gaming Headsets geht. Ist der Anpressdruck zu hoch, die Polsterung zu dünn oder die Muscheln zu klein, kann es nach kurzer Zeit schon zu unangenehmen Nebenerscheinungen, wie zum Beispiel wunden und schmerzenden Ohren oder Druck auf dem Kopf kommen. In diesem Punkt gibt es beim GameK2 Pro Gaming Headset leider bereits erste Mängel. Das GameK2 kann zwar mit einem gut gepolsterten Bügel im Komfortbereich überzeugen, die Ohrmuscheln sind allerdings nicht sonderlich gut gepolstert und zudem auch nicht tief genug, was dazu führt das die Ohren auf dem Plastikgrill des Treibers aufliegen. Nach einer guten Stunde ist es praktisch eine Qual das GameK2 Headset zu tragen, wo auch nicht das geringe Gewicht von nur etwa 380 Gramm gegensteuern kann. Wer womöglich kleinere Ohren hat, wird hier vielleicht weniger Probleme mit den Polstern haben.
Erfreulicherweise lassen sich die Ohrmuscheln beim GameK2 mittels eines Kunststoffrings, der mit Zähnen in das Gehäuse der Muscheln fasst, austauschen, wodurch der Tragekomfort stark angehoben wird. Weniger positiv ist, dass einer der Zähne schon nach einmaligem Entfernen des Sicherungsrings abbrach. In meinem Fall nutze ich die Aftermarket-Earpads von Brainwavz Pads, die auf Amazon allerdings gute 40 bis 50 EUR kosten. Addiert man nun den Preis des Headsets dazu, kommt man auf fast 75 EUR, was einen vor die Frage stellt, ob man nicht gleich zu einem besser verarbeitetem Headset greifen sollte.
Die restliche Verarbeitung des Headsets ist, wie zu erwarten war, günstig ausgefallen. Die Muscheln sind vollständig aus Kunststoff und machen leider keinen besonders stabilen Eindruck. Der Bügel ist ebenfalls großteils aus Kunststoff, wird aber durch einen Metallstreifen verstärkt, wodurch dieser eine Menge an Missbrauch einstecken kann und selbst nach starken Biegen nicht bricht und brav wieder in seine Ausgangsposition zurück geht.
Die mangelnden Ohrpolster und der Sicherungsring, der nach erstmaligem Abnehmen schon einen Zahn verlor, hinterlassen dennoch einen bitteren Nachgeschmack. Wer mehr Komfort will, kann das Problem mit eigenen Pads in Angriff nehmen, muss dafür aber auch mehr Kosten in Kauf nehmen. Dass die Befestigungszähne zudem so schnell abbrechen, ist ganz klar der günstigen Preisklasse des Headset geschuldet, wobei man wieder bei dem Punkt wäre, man bekommt eben das, wofür man bezahlt, und nicht mehr. Das Marketing von Vigorun sieht es das allerdings etwas kreativer, siehe Grafik unten.
LED-Licht als Eyecatcher
Anschließen kann man das Headset wahlweise über USB, dann werden die Ohrmuscheln sogar mit blauem LED-Licht für den besonderen Hingucker beleuchtet, zumindest was außenstehenden Betrachter betrifft. Sonderlich abgelenkt wird man davon als Spieler dahingegen nicht. Optional bietet sich der Anschluss über ein 3,5 mm Audioadapter für Mikrofon und Ton an, dann zwar ohne Discobeleuchtung an den Ohren, dafür mit einem vierpoligem Adapter, mit dem man das Headset an seinen PS4 Controller anschließen kann.
Klanglich nur im Mittelfeld
Das GameK2 hat für ein 25€ Headset einen brauchbaren Sound zu bieten, der zwar nicht vor Detailreichtum und Volumen strotzt, aber ausreichend ist. Der Bass herrscht hier vor, während sich die Mitten und Höhen stark zurückhaltend präsentieren, was sich besonders in Shootern bemerkbar macht, in denen es ausschlaggebend ist, dass man die Schritte seiner Gegner auch hört. Zudem lässt der Ton etwas an Nachdruck missen, was vermutlich an den etwas dünnen Ohrpolstern liegt, die durch ihre fehlende Tiefe auch nicht richtig schließen.
Mit den Brainwavz Aftermarket Pads sieht das Tonbild dann schon wieder ganz anders aus. Mit den Pads stechen die höhen deutlich mehr hervor, die Mitten sind klarer definierbar und der Bass hat mehr Druck. Hier hat man also definitiv am falschen Ende gespart, obwohl man mit simplen Mitteln deutlich mehr hätte rausholen können. Schade drum!
Technische Details:
- Treiberdurchmesser: 50mm
- Empfindlichkeit: 115 dB ± 3 dB
- Frequenzbereich: 20 Hz-20 kHz
- Mikrofon: 6,0 x 2,7 mm
- Mikrofonempfindlichkeit: -38 dB ± 3 dB
- LED-Betriebsspannung: DC 5V ± 5%
- Headset-Buchse: USB + 3,5 mm
- Kabellänge: 2,1 m ± 0,15
Überraschen konnte das GameK2 dafür wieder mit seinem wirklich guten Mikrofon, was man von einem Headset dieser Preisklasse eigentlich nicht erwartet. Ein Beispiel findet ihr unten. Hier dient das Mod Mic 3, das mit knapp 50 € zu Buche schlägt als Baseline.
Mod Mic 3 über ARC AMP DAC:
GameK2 Mic über ARC AMP DAC:
Wie man der Beispielaufnahme entnehmen kann, ist die Mikrofonqualität wirklich sehr gut, alles ist klar verständlich und Nebengeräusche sind kaum auszumachen.
20% Nachlass mit Gutscheincode
Vigorun hat uns freundlicherweise einen Rabattcode für Amazon zur Verfügung gestellt. Wenn ihr VIGORUNK im Gutscheinfeld unter „Bezahlvorgang“ eingebt, bekommt ihr 20%-Rabatt und erhaltet das Headset momentan für 16,19 €. Das lässt einige der Kritikpunkte natürlich in einem etwas anderem Licht erscheinen.
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