Nach dem Vorfall in Halle in dieser Woche, rückt kurioserweise erneut die Games-Community in den Fokus der Behörden und insbesondere des Bundesinnenminister Horst Seehofer sowie weiteren Politikerinnen und Politiker. Diese versuchen derzeit einen Zusammenhang zwischen dem versuchten Anschlag auf eine Synagoge und Videospielen zu konstruieren.
Ziel dieser Bemühungen und Gedanken ist es, die Games-Community künftig wieder stärker in den Fokus nehmen zu wollen, da man offenbar vermutet, solche Taten würden heimlich in Spielen-Netzwerken und Communities erprobt und somit an den Behörden vorbei. Dagegen wehrt sich nun der game-Verband und hat heute folgenden Statement dazu veröffentlicht.
„Die Games-Community unter einen Generalverdacht zu stellen, zeugt vor allem von Unkenntnis und Hilflosigkeit und lenkt von den wirklichen gesellschaftlichen und politischen Ursachen für solche Taten ab. Games sind längst zu einem festen Bestandteil des Alltags Millionen Deutscher geworden, fast jeder zweite hierzulande spielt. Eigentlich müsste jedem längst klar sein: So wenig wie man Filme oder Bücher für Hass und Gewalt verantwortlich machen kann, so wenig sind Games und ihre Community hierfür die Ursache. Der Bundesinnenminister sollte nicht hilflos einem Medium und dessen Community die Schuld geben, sondern aktiv die gesellschaftlichen Probleme, die zu solchen furchtbaren Taten wie in Halle führen,“ erklärte Felix Falk, Geschäftsführer des game.
Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte zuvor erklärt:
"Wir müssen die Gamer-Szene stärker in den Blick nehmen", sagt Innenminister #Seehofer nach dem Anschlag in #Halle. Rechtsextremismus im Netz und wie gut die Sicherheitsbehörden dagegen vorgehen können, ist Thema im #BerichtausBerlin 👉 So, ab 18.30 Uhr @DasErste & im Livestream pic.twitter.com/wHcHWJNDon
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) October 12, 2019
ZDF befeuert Debatte durch Manipulation ihrer Nachrichten
Ganz unschuldig ist unser öffentlicher Rundfunk für die zwangsweisen 17.50 EUR im Monat an solch kruden Gedankengängen allerdings auch nicht. Dieser (ZDF Heute) hatte nach dem Vorfall in Halle eine bewusste Manipulation verbreitet, in dem man die Nachrichtenbilder aus Halle auf den bekannten Twitch-Kanal von ‚DreamHackCS‘ montiert hatte, einer riesigen Community rund um Counter Strike: GO. Dadurch enstand der Eindruck bei den Zuschauern, dass DreamHackCS den Vorfall live übertragen hätte und von Millionen Menschen gesehen wurde.
Später räumte das ZDF diese Manipulation ein, von einer Entschuldigung oder zufriedenstellenden Erklärung über die gleichen Kanäle fehlt bis jetzt jedoch jede Spur. Man bedauert es lediglich auf Twitter – vermutlich aber eher, dass man mal wieder bei solchen Fake News, die man dahinter sieht, erwischt wurde.
Zu unserem Bericht über den Livestream des Attentäters von #Halle auf #Twitch: pic.twitter.com/oYClhQRvRi
— ZDF heuteplus (@heuteplus) October 11, 2019