Werewolves Within – eine Horrorkomödie mit wenig Horror

Esteban Belon Add a Comment
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Knives Out, Mord im Orient Express oder das beliebte Videospiel Among Us – die sogenannten Whodunit-Geschichten, bei denen sich innerhalb einer Gruppe von Personen eine Leiche findet und es herauszufinden gilt, wer den Mord begangen, hat vor allem in den letzten Jahren einen kleinen Aufschwung erfahren.

In diese Entwicklung passt damit also sehr gut, dass Ubisofts gleichnamiges Spiel – Werewolves Within – nun als Film inszeniert wurde. Dieses Spiel wiederum basiert auf dem bekannten Gesellschaftsspiel „Die Werwölfe im Düsterwald“, bei dem ebenfalls eine Gruppe von Dorfbewohnern herausfinden muss, wer für die Morde verantwortlich ist.

Mal wieder ein Mord in einer Kleinstadt

Finn (Sam Richardson) ist nach seiner Versetzung nun der neue Revierförster im kleinen Beaverfield. Schnell merkt er, dass die wenigen Bewohner dieser Stadt sehr merkwürdig zu sein scheinen und freundet sich mit der scheinbar einzigen normalen Person an, die diese Stadt zu bieten hat: die Postbotin Cecily (Milana Vayntrub). Als dann plötzlich eine Leiche gefunden wird und sich dann auch noch alle Dorfbewohner zusammen in einem Gasthaus wiederfinden, spitzt sich die Lage für alle beteiligten enorm zu.

Mag man oder eben nicht

Zunächst einmal muss man dem Film eine Sache zugutehalten: Es ist ein Low-Budget-Film. Dementsprechend sollte man sich als Zuschauer weder über den B-Cast noch über die wenigen Schauplätze oder die eher schlechten visuellen Effekte wundern. Ich persönlich hatte bei dem Film aber relativ schnell das Gefühl, dass sich alle darüber im Klaren sind, wie begrenzt die Möglichkeiten sind, und wie versucht wurde, mit viel Humor und Überspitzungen einen kleinen Satire-Mantel über die Mängel zu legen. Die teils unterschwelligen aber auch die offensichtlicheren Metakommentare, die sich an das gesamte Horror-Genre richten, funktionieren hier mal besser und mal schlechter.

Das Problem bei dieser Art und Weise ist jedoch, wie in vielen anderen Filmen auch, diese Kritik-Attitüde funktioniert auch nur dann, wenn der Film, der diese Kritik ausübt, auch aufgrund einer hohen Qualität in der Position ist, eben diese auszuüben. Wenn dies nicht der Fall ist, so hat man wie nun auch in diesem Streifen das Gefühl, dass so versucht wird die eigenen Probleme zu verschleiern. Weist man also beispielsweise auf klischeehafte Horrorfilm-Charaktere hin, gibt dann aber den eigenen genug Raum, um sich störend auf den Film auswirken zu können, dann sucht man sich hier nur eine billige Entschuldigung.

Richtiger Horror fehlt in diesem Film jedenfalls allemal, Spannung hingegen kriegt man schon geboten. Wovon es dem Film aber keineswegs fehlt, ist der bereits erwähnte Humor. Hier darf man loben, denn die Schauspieler machen ihren Job in der Tat ganz gut und auch wenn einige Witze und Pointen nach hinten losgehen, wird der ein oder andere Schmunzler doch über ein paar Zuschauer-Lippen gleiten.

Das Bild ist tatsächlich aber relativ hochwertig und lässt das niedrige Budget in keinster Weise erkennen. Auch was Soundeffekte und Score angeht, bewegt sich der Film auf einem lobenswerten Niveau, dennoch wird es hier mit Sicherheit diverse Stimmen geben, denen die Musik und/oder die Soundeffekte zu laut und penetrant sind.

Auf das Thema „Videospielverfilmung“ möchte ich an dieser Stelle gar nicht näher eingehen, auch wenn dies in der Theorie eine ist. Das ganze Konzept des Spiels ist so einfach und hat auch inhaltlich nicht wirklich etwas mit dem Film an sich zu tun, sodass ich hier abgesehen von der Beteiligung von Ubisoft nicht viel sehe, was auf eine Videospielverfilmung hindeutet.

Fazit

„Werevolves Within ist ein Comedy-Film, der hier und da mit Spannung aufwartet und durchaus auch an das Horror-Genre angelehnt ist, mit richtigem Horror aber im Endeffekt nichts am Hut hat. Mit viel Selbstironie und einem Augenzwinkern wird hier sowohl das Genre als auch teils die komplette US-Amerikanische Gesellschaft aufs Korn genommen und sorgt in seinen stärksten Momenten tatsächlich auch für richtige Lacher. Auch wenn es goldrichtig ist, dass dieser Film nicht in die Kinos gekommen ist, so erfüllt er im Kern die Unterhaltungs-Anforderung, die jedem Film zugrunde liegt und ist damit ein perfekter Film, um sich abends auf der Couch berieseln zu lassen.“

Hier geht’s zum Trailer:

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