Die PlayStation VR2 wird scheitern: Was mich an Sonys Headset am meisten stört

Sanel Rihic 15 Comments
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Sonys zweite Virtual-Reality-Brille ist – verglichen mit der aktuellen PlayStation VR – ein überraschend formidables Stück Hardware. Und doch macht der Gaming-Riese eine Sache ganz falsch.

PlayStation VR2: Sonys zweiter Versuch klingt zunächst vielversprechend

Die Produktion für die neue PlayStation-Brille läuft auf Hochtouren. Wie sehr Sony von seinem neuen VR-Headset überzeugt ist? Bis März 2023 sollen 2 Millionen Headsets für den Verkauf bereitstehen. Nicht sehr überzeugt, könnte man meinen. Doch darf man nicht vergessen: Das PSVR-Headset der ersten Generation (2016) hat bis 2020 gerade einmal fünf Millionen Verkäufe weltweit erzielen können. Außerdem ist Virtual Reality weiterhin eine Nische; Back-Tutorials für veganes Bananenbrot auf TikTok finden mehr Interessierte.

PlayStation VR2 Headset
Die PlayStation VR2 kann sich mit anderen VR-Riesen messen. – Bild: Sony

Aber warum erzähle ich euch das? Sony hat sehr wohl großes Vertrauen in die kommende VR-Brille – und das zu Recht. Verglichen mit der aktuellen Konkurrenz kann sie ordentlich mithalten. Schaut man mit achtsamen Augen auf die Specs, stinkt die Meta (Oculus) Quest 2 größtenteils ab. Die PSVR2 hat mit 2000×2040 sogar eine höhere Auflösung als die Valve Index und wird höchstwahrscheinlich keine 799 Euro kosten. Und gegen die HTC Vive … nun, bei der HTC Vive komme ich nicht mehr hinterher, da gibt es viel zu viele unterschiedliche Modelle.

Aber: Sony macht einen gewaltigen Fehler

Genug mit Kuschelkurs! Wie von Sony gewohnt, befindet sich Abwärtskompatibilität auf der Prio-Liste ganz tief unten irgendwo zwischen „das Headset auch in Mintgrün anbieten“ und „mehr PS5-Konsolen produzieren, damit Timmy an Weihnachten nicht weinen muss“. Verdammt, Sony hielt es nicht einmal für notwendig, die fehlende Abwärtskompatibilität vernünftig zu kommunizieren. Dies wurde erst kürzlich in einem Podcast offenbart.

Grund für die fehlende Abwärtskompatibilität seien insbesondere die Controller-Unterschiede. Der lästige Move-Controller fällt weg, stattdessen nutzt PlayStation VR2 den frischen Sense-Controller. Eure Lieblingsspiele für die erste PlayStation VR sind somit nicht mit der PSVR2 kompatibel. Tracking und Controller-Inputs sind derart verschieden, dass ein einfacher Patch wohl nicht ausreicht. Entwickler müssten demnach ihre Spiele porten – und ihr müsst sicherlich erneut blechen, so wie auch bisher für jedes Remaster … oder für das überteuerte Remake von The Last of Us … oder für jedes PS5-Upgrade.

Sonys größte Stärke wird seine größte Schwäche

Und dann ist da noch das Problem mit den Spielen. Exklusive Spiele, wie man sie auf der PlayStation 5 gewohnt ist, sind wegen fehlender Abwärtskompatibilität der PSVR2 zunächst Mangelware. Horizon Call of the Mountain, Sonys hauseigene Produktion, sieht hübsch aus, Firewall Ultra könnte eine spaßige Fortsetzung werden – aber nichts kommt an Eleven Table Tennis heran, das auf der PSVR2 noch eine Schippe spannungsgeladener wird. Nun gut, Letzteres ist bereits für andere Headsets erhältlich … und nicht ernst gemeint. Aber genau da liegt das Problem: Wenn Sonys nächstes VR-Headset bei den Spielen zurückfällt, ist mir die Technik völlig wumpe.

Ein viel zu später Disclaimer: Ich möchte niemandem die PlayStation VR2 madigmachen. Im Gegenteil: Sony macht mit seiner schnellen Brille vieles richtig. Ich meine, schaut euch diesen prachtvollen Trailer zu Sonys Headset an.

4K HDR OLED-Display, innovatives Eye-Tracking, sogar Headset-Feedback, welches hoffentlich nur ein Kitzeln an der Stirn und kein „Bonk“-Gefühl verursacht. Mensch, sogar 3D-Audio sowie haptisches Feedback und adaptive Trigger sind Teil von PlayStation VR2 – also Dinge, die Sony inzwischen in all seine Produkte packt. Da fragt man sich zu Recht mit zuckenden Augenbrauen, ob Sony nicht bald auch Sexspielzeuge produziert.

Aber die größte Stärke Sonys sind doch die exklusiven Spiele. Bis neue Spiele anrücken, vergehen viele Vollmonde. Viele alte Spiele werdet ihr – Stand jetzt – nicht auf der PSVR2 spielen können. Und ob jedes Spiel einen Port bekommt und ob ihr für jedes Spiel dann erneut den vollen Preis zahlen müsst, das sind Fragen, die mir die Vorfreude auf das VR-Headset nehmen. Schade, Sony!

Alle weiteren Infos zu PlayStation VR2 erfahrt ihr hier.

Was denkt ihr? Kann euch die PSVR2 überzeugen oder findet ihr auch, dass Sony hiermit eine traurige Kehrtwende macht?

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