TEST: Patapon Remastered – Im Rhythmus liegt die Kraft

Patrick Held Add a Comment
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Vor kurzem erst ist mit „LocoRoco Remastered“ ein Titel als Neuauflage für die PS4 erschienen, der zwar auf den ersten Blick sehr simpel und schlicht erscheint, auf den zweiten aber wesentlich mehr zu bieten hat (wir berichteten). Nun folgt der nächste Hit aus vergangenen Tagen in neuem Gewand: „Patapon Remastered“ bringt den PSP-Hit endlich auf die große Konsole. Auch hier gilt wieder, dass stille Wasser tief sind. Dabei ist der Titel doch gar nicht so still.

Willkommen in Patapolis, ChakaBonPataPon, Ton und Taktik

Zunächst zur Geschichte: Die Patapon, kleine schwarze Wesen, die eigentlich nur aus einem Auge und Gliedmaßen bestehen, waren einst ein großes und ehrwürdiges Volk, bis sie vernichtend geschlagen und vertrieben wurden. Die Patapon leben nun in einem kleinen, abgeschiedenen Dorf, das nur aus einer Feuerstelle, einem „Baum des Lebens“ und einer Art Obelisk besteht. Klar, dass sie den Rest ihres Lebens nicht hier verbringen möchten, sondern zu alter Stärke gelangen wollen. Also bilden wir in unserem Dorf einen Trupp aus Speerkämpfern, Bogenschätzen und Schwertträgern, die wir vorher am „Baum des Lebens“ aus verschiedenen Rohstoffen erstellt haben, wie etwa aus Fleisch und Stein. Je besser die Rohstoffe, umso stärker die entstandene Einheit. Bezahlt wird dieser Prozess außerdem noch mit „Ka-Chin“, der In-Game-Währung. Darüber hinaus statten wir unsere Einheiten mit besseren Objekten wie Schilden, Helmen und Waffen aus, um sie für den Kampf zu wappnen.

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Doch irgendwas fehlt noch, um siegreich zu sein. Zum Glück tauchen wir, als ihre allmächtige Gottheit auf und bringen das Mittel zum Sieg mit: den Beat. Denn mit unseren „Trommeln“, die wir im Laufe der Zeit finden und die uns neue Kommandos erlauben, können wir Klangfolgen im 4/4-Takt bilden, die wiederum eine Aktion nach sich ziehen. Beispiel: PataPataPataPon lässt unseren Trupp laufen, ChakaChakaPataPon versetzt ihn in die Defensive. Im Laufe der Zeit lernen wir so sechs verschiedene Kombinationen, durch die wir im Kampf gewappnet sind oder unsere Umgebung durch Regentänze oder ähnliches manipulieren können. Wichtig ist hierbei vor allem das gekonnte taktische Vorgehen, denn einfach nur wild drauf hauen führt eher selten zum Ziel. Gerade in Kämpfen gegen mächtige Kreaturen oder eine überzählige Armee ist das gekonnte Zusammenspiel aus Angriff, Verteidigung und den anderen Optionen unausweichlich.

Hierin liegt auch die große Stärke des Titels, denn Patapon schafft es damals wie heute, einen gelungenen Mix aus Rhythmus- und Strategiespiel zu entwerfen, der auch noch wirklich Spaß macht. Da zwischen jedem Kommando ein Takt liegt, bekommt das Ganze einen Touch von rundenbasiertem Spielen, bei dem man schnell auf den Feind reagieren muss, ansonsten wird man vielleicht gefressen oder abgestochen. Leider agieren manche der Krieger nicht so wie man es sich wünscht, setzt man etwa Verteidigung ein, bleiben die Nahkampftruppen auch im Nahkampf und kriegen so unter Umständen dann doch die volle Breitseite zu spüren. Das ist unter Umständen durchaus ärgerlich, kann jedoch verschmerzt werden. Leider gibt es ein ganz anderes Problem, das durchaus größer ist. Viele rhythmus- und reaktionsabhängige Titel besitzen eine Option, in der man die bedingte Verzögerung zwischen Ton, Bild und Tastendruck sowie dessen Übermittlung kalibrieren kann. Bei Patapon fehlt das leider völlig. Das hat zur Folge, dass man, zumindest, wenn man über den TV-Ton oder eine Anlage spielt, mehr auf den blinkenden Rand achtet, als auf den wirklichen Ton. Nutzer eines Headsets sind hier ein wenig im Vorteil, denn hier ist die Latenz nicht so groß. Sowas darf bei solch einem Spiel eigentlich nicht vorkommen. Vor allem der Fever-Mode, der nach mehrmaligen perfekten Ausführungen eintritt und leistungsfähiger und stärker als normal ist, kann so nicht lange aufrechterhalten werden.

Für Abwechslung sorgen zudem kleine Minispiele, wie etwa die Beschwörung der Zauber oder das Spiel mit einem sprechenden Baum, der zu unserer Trompete tanzt. Das sind nette Elemente, die das ganze etwas auflockern.

Alles in allem bietet „Patapon“ nach wie vor ein ansprechend gestaltetes Gameplay. Es zeigt einen gelungenen Mix aus Planung der eigenen Truppen, Ressourcenmanagement und dem taktischen Vorgehen im Kampf, den man sonst so kaum findet. Die spielerischen Möglichkeiten nehmen von Level zu Level zu, wodurch auch der Titel immer mehr an Freude gewinnt.

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Schön schlicht, der Ton im Fokus

Wer den Stil von „LocoRoco“ kennt, der wird sich in „Patapon Remastered“ direkt wohlfühlen. Das Spiel ist im gleichen schlichten Cartoon-Stil gehalten, wurde aber auf schöne HD-Optik mit 60fps aufpoliert. Und das steht dem Titel auch wirklich gut, dann man erkennt ihm kaum noch seine PSP wurzeln an. Die einzelnen Level sind sehr schlicht gehalten, bieten nur hier und da kleine Details, wirken dabei aber nie leer oder unansehnlich, sondern durchaus authentisch und ansprechend. Egal ob Patapolis, die Wüste oder andere Stages, alles ist gut durchdacht und vermittelt stets das richtige Gefühl. Hinzu kommen gut inszenierte Darstellung der doch so simplen Figuren und Tiere, die es als Beute zu erlegen gilt.

Trotz allem lebt das Spiel vor allem von seinem Sound. Die einzelnen Abschnitte sind gut in Szene gesetzt, wodurch auch der Unterschied zwischen Angriff, Laufen und Verteidigung deutlicher hervorgehoben wird. Auch die reine Melodie geht schnell über und bleibt dabei interessant. Durch all das entsteht eine tolle Atmosphäre, der man sich gerne hingibt und weswegen man „Patapon“ auch nach wie vor gerne spielt. Egal ob die Steuerung oder das Gameplay, alles geht gekonnt Hand in Hand und überzeugt sowohl damals wie heute. Das einzige, das immer wieder ärgerlich wird, ist das Problem, dass das Spiel nicht automatisch speichert. Wer das daher nicht von selbst macht, vielleicht, weil er es vergessen hat, der wird wohl oder übel mehr als einmal eine Mission wiederholen und von vorne anfangen müssen.

Nichtsdestotrotz machen selbst die neuen Durchgänge auch jedes Mal wieder aufs neue Spaß, denn „Patapon“ ist ein gelungener Titel, der in der gesamten Atmosphäre, dem Sound und dem Gameplay einiges zu bieten hat. Es gibt hier keine wesentlichen Kritikpunkte, bis auf ein bis zwei Ärgernisse, aber auch diese lassen sich verschmerzen.

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TEST: Patapon Remastered – Im Rhythmus liegt die Kraft
„Egal ob damals oder heute, „Patapon“ hat ein einzigartiges und interessantes Konzept, das man so selten bis gar nicht anderweitig finden kann. Der Mix aus Strategie und Rhythmusspiel passt perfekt zusammen, und das, obwohl mit nur so minimalistischen Elementen gearbeitet wird. Eine Cartoon-hafte, simple und schlichte Darstellung der Stages und der Figuren, gepaart mit einer guten Atmosphäre und einem tollen Erlebnis sind es, was den Titel nach wie vor ausmacht. Für die PS4 wurde extra an der Grafik geschraubt, wodurch man keinen Unterschied mehr zu aktuellen Titeln erkennen kann. Klar, hier und da gibt es Kritikpunkt, wie das ungünstige Speichersystem oder die nicht immer ganz logisch agierenden Trupps, aber damit lässt es sich durchaus leben (trommeln).“
8.5
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