TEST: HITMAN 2 – Agent 47s tödlichster Auftritt?

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IO Interactive feiert in diesen Tagen die Rückkehr ihres legendären Killers ‘47’, eine direkte Fortsetzung des vorherigen Episoden-Formats, die tödlicher denn je daher kommt. Unter der neuen Flagge von Warner Bros. darf man sich diesmal zudem wieder auf eine vollständige Erfahrung freuen. Wir haben ‘HITMAN 2’ ins Visier genommen und verraten euch, ob man dem Erfolg von damals weiterhin gerecht wird oder ihn sogar übertreffen kann.

Eine undurchsichtige Vergangenheit

Wie erwähnt ist “HITMAN 2” eine direkte Fortsetzung und greift damit die Story aus dem Episoden-Format auf. Agent 47 und Diana Burnwood befinden sich weiterhin auf der Suche nach dem mysteriösen Schattenklienten, der 47 besser zu kennen scheint, als er sich selbst. Um dessen Identität aufzudecken graben sie tiefer denn je in der Vergangenheit von 47, bis hin zu dem Waisenhaus in Rumänien, in dem er aufgewachsen ist. Im Hintergrund läuft weiterhin die Rahmenhandlung, die sich um die höchsten elitären Kreise dieser Welt dreht – einflussreiche Menschen, die sich durch die Ereignisse des original “HITMAN” zunehmend bedroht fühlen, ohne jedoch zu wissen, wer wirklich dahinter steckt. Sowas macht sie natürlich unglaublich nervös und alles Geld der Welt scheint sie nicht retten zu können – auch diesmal nicht.

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Die Erzählung von “HITMAN 2” findet wie gewohnt in cineastischen und fesselnden Szenen zwischen den spielbaren Kapiteln statt. Selten bekommt man eine solch authentische, düstere und zugleich geheimnisvolle Story erzählt, die in einer Welt spielt, die der Normalsterbliche wohl nie zu Gesicht bekommt. “HITMAN 2” zeichnet dabei ein ziemlich perfektes Bild einer unnahbaren Gesellschaft, die im Verborgen agiert, und die Fäden dieser Welt zieht. Die Dialoge und Synchronsprecher der einzelnen Charaktere faszinieren dabei mit ihrer eleganten und bedachten, gleichzeitig aber auch sehr bedrohlichen Art. Besonders der stets markante Auftritt von Diana Burnwood mit ihrem vornehmen englischen Akzent liefert dazu eine grandiose Vorstellung ab. Das Ganze wird begleitet von einer fein abgestimmten und dramatischen Hintergrundmusik, die einen wesentlichen Teil der Erzählung darstellt und die jedes Mal für Gänsehautmomente sorgt. Hier hat IO Interactive wieder genau den richtigen Ton und Ansatz getroffen, der Agent 47 als stilvollen Killer wie auf den Leib geschneidert ist und damit durchweg begeistert.

Einziges Manko in der Erzählung ist, dass man diesmal “nur” auf bewegte Standbilder setzt und keine voll animierten Zwischensequenzen bietet, was letztendlich aber auch nicht so sehr ins Gewicht fällt. Auffallen wird einem das ohnehin erst, wenn man die Story aus dem original “HITMAN” noch einmal aufarbeitet. Etwas störend wird man nur wieder feststellen, dass das Ende jetzt zwar kein Cliffhanger ist, aber die Story weiterhin nicht abschlossen wird – hier hält man sich die Option zu einem weiteren Spiel offen, das man einfach hinten dran hängen kann, wenn es denn die DLCs nicht tun sollten.

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Ein Spielplatz zum Austoben

In “HITMAN 2” erwarten Agent 47 wieder fünf neue Schauplätze, die abwechslungsreicher nicht sein könnten. Das Prinzip folgt dabei erneut dem Sandbox-Stil, in dem ihr euch wieder nach Lust und Laune austoben könnt. In erster Linie gilt es zwei oder drei Ziele zu eliminieren, die Teil der Rahmenhandlung sind und eine Schlüsselrolle darin einnehmen. Wie ihr das angeht ist euch überlassen, der Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Das kann einen vor allem im ersten Anlauf etwas überfordern, wenn man die Umgebung noch nicht so recht kennt, wo welche Waffen und Tools versteckt sind oder welche Suits am geeignetsten sind. Hier kommen wieder die kleineren Story-Missionen zum Tragen, früher als Gelegenheiten bekannt, die euch quasi immer fast bis an das Ziel heranbringen. Neben dem großen Ganzen offenbaren diese kleineren Nebenschauplätze, schmutzige Geheimnisse eurer Ziele, und ermöglichen euch einen kreativen Kill nach dem anderen. Ob das nun eine Explosion im Rennauto ist, der “versehentliche” Tod bei einer Feuertaufe oder der hinterhältige Stromschlag, ist wie im Original komplett euch überlassen.

Natürlich mangelt es dabei nie an dem für die Serie bekannten und typisch schwarzem Humor. Hier legt man sogar noch eine Schippe drauf und verspricht pro Schauplatz über 70 Herausforderungen, Kills, Sammelobjekte oder Oufits, die es abzuschließen oder zu finden gilt, was mehr als nur ein oder zwei Anläufe benötigt und somit den Wiederspielwert extrem hoch hält. Hinzu kommen ein paar neue Features wie der legendäre Aktenkoffer, um tödliche Waffen zu verstecken, Spiegelbilder verraten nun euer Heranschleichen, zusätzliche Aufgaben, wie zunächst Informationen beschaffen oder ein Ziel lebendig zu entführen, kommen nun hinzu. Damit steigert man die eigentliche Idee um weitere Komponenten, kann obendrauf noch den Schwierigkeitsgrad und seine Erfahrung anpassen und sich selbst immer mehr herausfordern.

Im Grunde bietet “HITMAN 2” mehr von dem Bekannten, erweitert es um ein paar unterhaltsame Features, hat die Level teils deutlich vergrößert, auch in die Vertikale, und verspricht somit wieder viele unterschiedliche Ansätze, die man nach und nach immer mehr perfektionieren kann. Das ultimative Ziel ist dabei der ‘Silent Assassin’ Rang, der unglaublich viel Geschick, eine gute Kenntnis der Umgebung und das Agieren aus dem Schatten heraus erfordert .. und dafür braucht es schon einiges an Fähigkeiten.

Von Mumbai bis Vermont

Eure Aufträge führen euch auch diesmal um den gesamten Globus, beginnend auf einer Rennstrecke unter der heißen Sonne Miamis, über ein idyllischen Vorort in Vermont, in dem man sich in die 60er Jahre zurückversetzt fühlt, auf eine Kokainfarm im dichten Dschungel von Kolumbien, oder auf ein altes und weit abgeschiedenes Anwesen im Nordatlantik, auf dem die Elite geheime Treffen und Rituale abhält. Auffällig hier ist, dass gegenüber dem original “HITMAN” vor allem die Lebendigkeit noch einmal stark zugenommen hat, insbesondere aus Sicht der Anzahl der NPCs, was sehr gut im Level Miami und Mumbai in Indien zu beobachten ist. Auch die Reaktionen der NPCs wurden weiter verfeinert, die euch nun öfter ansprechen und etwas natürlicher agieren. Und auch die “Problematik” mit den häufigen Doppelgänger-NPCs wurde weiter reduziert.

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Ohnehin muss man die Schauplätze zunächst ausgiebig erkunden und wird dabei feststellen, dass es quasi an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt, das euch vielleicht sogar nützlich sein kann. Damit nicht genug, werden mit jedem Durchlauf weitere Objekte, Startpunkte oder Gelegenheiten freigeschaltet, die wiederum neue Ansätze und weitere Kill-Möglichkeiten offenbaren. Auch wenn “HITMAN 2” mit seinen 5 ½ Leveln zunächst sehr übersichtlich erscheint, ist die Menge an Inhalten doch schon enorm und dürfte die Fangemeinde sehr lange beschäftigen.

Nicht zu vergessen, die kommenden Live-Inhalte wie Elusive Targets, die quasi unendlichen Community-Inhalte, Featured Contracts und vieles mehr. Außerdem ist noch das Bonus-Level ‘Sniper Assassin’ und der neue ‘Ghost’ Multiplayer-Mode enthalten, allerdings noch in Beta Form, was sich auch ziemlich schnell bemerkbar macht. In unseren Anläufen waren hier noch erhebliche Fehler wie Lags zu beobachten, sowie machte es den Anschein, dass kaum einer die Idee dahinter versteht. Vielmehr rennen die Gegenspieler nur hektisch durch die Gegend, töten mehr als offensichtlich das Ziel vor allen Leuten und rennen weiter. Elegant ist sicherlich was anderes. Hier muss mal wohl abwarten, bis die endgültige Version verfügbar ist und man die Ideen aus dem Hauptspiel richtig überträgt.

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TEST: HITMAN 2 – Agent 47s tödlichster Auftritt?
“HITMAN 2 macht genau dort weiter, wo das Original damals aufgehört hat und erlaubt sich somit kaum Experimente. Muss es aber auch nicht, da es zwei untrennbare Spiele sind. Das macht es aber auch zwingend notwendig, die Story im Kompletten zu kennen, um die oft kryptischen Zusammenhänge zu verstehen. Diese begeistert dann aber auch umso mehr, was vor allem dem verschwörerischem und geheimnisvollem Charakter inmitten der Elite dieser Welt geschuldet ist, in die man einen recht authentischen Einblick erhält. Spielerisch bekommt man das bekannte Sandbox-Gameplay geboten, das hier und da mit neuen Ideen und Mechaniken angereichert wurde und somit wieder zahlreiche Spielstunden verspricht, vor allem im Hinblick auf die geplanten Live-Inhalte. Ansonsten begeistern die neuen und abwechslungsreichen Schauplätze, die teils nicht nur deutlich größer in alle Richtungen ausfallen, sondern auch in ihrer Lebendigkeit und technischen Umsetzung gegenüber dem Original ein noch besseres Bild abgeben. Fans von HITMAN kommen somit hier wieder voll auf ihre Kosten und sollten sich die neuen Aufträge keinesfalls entgehen lassen.”
9.1
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