Hands-On: inFAMOUS Second Son – So spielt sich der neue Titel von Sucker Punch

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Noch gut etwas über einen Monat, dann steht mit „inFAMOUS: Second Son“ der nächste heiß ersehnte PlayStation 4 Titel in den Startlöchern. Vorab konnten wir in dieser Woche das erste Mal ganz persönliche Eindrücke zum neuen Sandbox-Titel von Sucker Punch sammeln und haben es dabei ordentlich krachen lassen.

Der Preview Code konzentrierte sich hauptsächlich auf den neuen Charakter Delsin Row, ein cooler Typ im Hipster-Style mit Wollmütze und in Jeansjacke, dem neuen Setting in Seattle und natürlich die neuen Kräfte von Delsin. Kurzum, die Story wurde vor uns noch geheim gehalten, so dass wir uns in einem zusammenhangslosen Abschnitt mitten im Spiel befanden.

Gleich zu Beginn hatten wir die Wahl der Qual uns zwischen Gut oder Böse zu entscheiden, was den Meisten sicherlich noch aus „inFAMOUS 2“ her bekannt ist. Auch hier legte man zuvor fest, welchen moralischen Weg man einschlägt, was sich vor allem im Gameplay niederschlägt. Auf der bösen Linie stehen laut Sony jedoch mehr Möglichkeiten zur Auswahl, wenn auch diese nur minderfies wirken.

Die Grafik-Messlatte steigt und steigt

Vordergründig stach uns natürlich der Grafiksprung ins Auge, den auch „inFAMOUS: Second Son“ auf der PlayStation 4 hinlegt. Der Schauplatz Seattle wirkt deutlich lebendiger, farbenfroher, die Charaktere sind viel detaillierter und auch mit Effekten und Partikeln wird an keiner Ecke gespart. Kein Vergleich zum ersten Teil der Serie, der doch recht trist daher kam. „inFAMOUS: Second Son“ zeigt eindrucksvoll, wie dicht die Atmosphäre in Spielen auf PlayStation 4 sein kann, welchen hohen Detailgrad Texturen inzwischen aufweisen können oder Animationen lebensecht umgesetzt werden. Die Zeit von künstlich oder steif wirkenden Gesichtern scheint bald endgültig vorbei zu sein, Haut wirkte nie zuvor realistischer, kleinere Makel wie Sommersprossen oder Pickelchen gehören nun ebenfalls dazu, die das Level der Charakterdarstellung auf eine neue Ebene heben. Aber auch das Ganze drum herum, jeder Regentropfen, der beim Aufprall auf den Boden animiert wird, Rauchschwaden die euch zu verfolgen scheinen, wenn Delsin durch Seattle rauscht, Lichtreflektionen wohin das Auge reicht oder feinste Partikeleffekte, die sich im Licht brechen. All das auf dichtem Raum in den Straßen und Gassen der Stadt, die ein phänomenales und atmosphärisches Gesamtbild abliefern. Ein Highlight ist natürlich die Neon-Kraft, die vor der Leinwand des niederprasselnden Regens und in dessen Spiegelungen ein wahres Feuerwerk um euch herum entfacht. Diese opulente Kulisse heizt einen geradezu an, seine Kräfte zu entfesseln.

Rauch und Neon

Damit rückt auch der zweite Schwerpunkt der Preview Demo in den Mittelpunkt. Viel hat Sucker Punch noch nicht über die Kräfte von Delsin offenbart, es werden wohl aber weitaus mehr als nur Rauch und Neon sein, wie man uns gegenüber andeutete. Delsins eigene Kraft ist der Rauch, durch den es für ihn kaum Barrieren im Spiel gibt. Egal ob ein verschlossenes Tor oder ein schmaler Lüftungsschacht, in diesem nebligen und gasförmigen Zustand ist alles ohne Probleme zu überwinden. Ganz in inFAMOUS-Manier lässt sich damit aber noch viel mehr anstellen … blitzartige Rauschgeschosse können direkt in Richtung eurer Gegner geschleudert werden, Rauchbomben entfacht, die allen den Boden unter ihren Füßen wegreißen und für einen kurzen Moment und in Slow-Motion darüber schweben lassen oder ihr drescht im Nahkampf mit einer Kette auf eure Gegner ein, so dass die Funken nur so sprühen. Stehen die Gegner betäubt vor euch, könnt ihr auch diesmal den Engel oder Teufel aus euch sprechen lassen und entscheiden, ob ihr ihr tötet oder nur handlungsunfähig macht, was sich wiederrum auf eure moralische Laufbahn auswirkt.

Eine Neuerung in „inFAMOUS Second Son“ wird es sein, die Kräfte anderer nutzen zu können. An dieser Stelle kam die Neon-Kraft ins Spiel, die ihr von der rebellischen Abigail Walker erhaltet. Neon lässt sich ähnlich wie die Rauch-Kraft einsetzen, ihr könnt etwas schneller und länger durch die Stadt jagen, an Gebäuden nach oben, habt eine Art Langschwert als Nahkampfwaffe und könnt ebenfalls Lichtgeschosse und Salven auf eure Gegner werfen. Für meinen Geschmack unterschieden sich diese beiden Kräfte etwas zu wenig voneinander, außer in ihrem Wirkungsgrad und der Darstellung. Optisch weiß die Neon-Kraft allerdings weitaus mehr zu beeindrucken. Bleibt zu hoffen, dass Sucker Punch mit den weiteren Kräften noch stärker differenziert, um nicht allzu sehr dabei in die Eintönigkeit abzudriften.

Dynamisch und Flink wie ein Wiesel

Was besonders positiv von der ersten Minute an auffällt ist, wie geschmeidig sich Delsin durch die Stadt bewegt. Vorbei die Zeiten, in denen man sich jede Hauswand hoch quälen musste. Sicherlich verhelfen ihm vorrangig seine Kräfte dazu, sich flink und wendig von Gebäude zu Gebäude zu bewegen, in Windeseile an Wänden hoch zu gleiten oder kräftig Anlauf zu nehmen und verheerende Angriffe aus der Luft zu starten. Die einzelnen Fähigkeiten werden sich auch in „inFAMOUS Second Son“ weiter ausbauen lassen, so dass sich Delsin zum Beispiel wie in einem früheren Video zu sehen war, hoch in die Lüfte bewegen kann, am Scheitelpunkt kehrt macht und dann wie ein Tornado gen Boden stürzt und damit alles um sich herum platt macht. Der dynamische Wechsel zwischen den Kräften, die schnelle und vielfältige Fortbewegung innerhalb der Stadt und die mächtigen Angriffe, die euch zur Verfügung stehen, sorgen für ein enorm hohen Spaßfaktor, bei dem ihr ganz Seattle ins Chaos stürzt. Das Gameplay von „inFAMOUS: Second Son“ wird definitiv ein Schwerpunt des Spiels sein, das nachher hoffentlich noch etwas mehr Abwechslung unter den Kräften mit sich bringen wird.

„inFAMOUS: Second Son lässt Seattle zu einem riesigen Spielplatz werden, auf dem ihr eure Kräfte bildgewaltig in alle Richtungen entfesseln könnt. Ein grafisches Feuerwerk mit vielen spielerischen Feinheiten und hoffentlich noch mehr Abwechslung als in der Preview Demo, insbesondere beim Missions-Design, denn die beiden gezeigten Missionen wurden den Kräften, die euch zur Verfügung stehen, kaum annähernd gerecht. Davon lassen wir uns aber gerne im März mit der finalen Fassung überzeugen.“

Einschätzung: Sehr gut!

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