Activision-Übernahme wird zum Krimi: Sabotage & Ideologie Vorwürfe

By Mark Tomson 2 comments
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Längst scheint es nicht mehr um sinnvolle und wirtschaftliche Interessen bei der Übernahme von Activision / Blizzard durch Microsoft zu gehen. Inzwischen gibt es auch Vorwürfe, dass hier ideologische Gründe immer mehr zum Tragen kommen. Auf der anderen Seite wirft man Sony Sabotage vor, während sich im Hintergrund ein Machtkampf zwischen der CMA und FTC entwickelt.

Die neuesten Entwicklungen kann man in der Financial Times nachlesen, wo der noch amtierende Activision-CEO Bobby Kotick die Anschuldigung in den Raum wirft, dass Sony die Übernahme sabotieren würde. Zudem glaubt man, dass die Kartellbehörden von ideologisch geleiteten Personen besetzt werden.

Sony würde demnach auf keine Kontaktversuche von Microsoft oder Activision / Blizzard mehr reagieren, was die Verhandlungen untereinander natürlich schwierig macht.

„Plötzlich hörte das gesamte Führungsteam von Sony auf, mit irgendjemandem bei Microsoft zu sprechen“, so Kotick. „Ich denke, das Sony damit versucht, die Transaktion zu sabotieren. Die ganze Idee, dass wir keine PlayStation unterstützen werden oder dass Microsoft die PlayStation nicht unterstützen würde, ist absurd.“

Sony erwidert hingegen:

„Wir stehen in Kontakt mit Microsoft und haben keinen weiteren Kommentar zu unseren privaten Verhandlungen.“

Wer von den Beiden nun recht hat, lässt sich derzeit nicht nachprüfen. Offensichtlich ist aber, dass Sony kein Interesse daran hat, dass die Übernahme erfolgreich gelingt.

Kartellbehörden im Machtkampf?

Abseits des Hauptkriegsschauplatzes tut sich derweil eine weitere Auseinandersetzung zwischen der amerikanischen FTC und der britischen CMA auf, denen man vorwirft, sich mit diesem Deal profilieren zu wollen. Hier war schon einmal die Rede, dass man aus taktischen Gründen bestimmte Entscheidungen veröffentlicht oder schneller agiert.

Zu dieser Einschätzung kommen die Branchenanalysten Nick McKay und Michael Pachter von Wedbush Securities.

Bei GamesIndustry ist hierzu zu lesen:

„Unserer Ansicht nach hat sich die FTC beeilt, Klage einzureichen, um die Fusion zu blockieren, in der Hoffnung, als Erste Zugeständnisse von Microsoft zu erpressen. Wir glauben, dass die CMA während ihrer Überprüfung zu dem gleichen Schluss gekommen ist und ihren formellen Einspruch gegen das Abkommen beschleunigt und Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen hat, um vor die FTC zu treten und damit anzugeben. Die FTC hat noch keine Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen, und die CMA hat sich durch die Auflistung belastender struktureller Abhilfemaßnahmen als ‚Drachentöter‘ in dieser Aktion positioniert.“

Damit verweist man auf den kürzlichen Bericht, wonach die CMA den Deal in aktueller Form nicht genehmigen wird und stattdessen einen Teilverkauf vorschlägt.

Final glaubt man derzeit dennoch, dass die Übernahme bis Mitte des Jahres genehmigt wird, jedoch nur unter verschärften Auflagen.

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