Digital Trade-In, Rückgaberecht & mehr – Das Ende der Disc bei Spielen in Sicht?

By Trooper_D5X Add a Comment
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In den vergangenen Tagen gab es verschiedene interessante Meldungen, was digitale Spiele betrifft und wie sich womöglich die Zukunft dieser und dessen Vertriebsweg gestaltet. Nimmt man das alles einmal zusammen, könnte sich hier mehr denn je das Ende der Disc abzeichnen.

Unter anderem gab es Meldungen darüber, dass der Verkauf von vollständigen digitalen Spielen im Handel von Sony eingestellt wird, seit wenigen Tagen gibt es sogar ein Rückgaberecht auf digital erworbene Spiele im PlayStation Store, plus der potenziellen Möglichkeit des Weiterverkaufs von digitalen Inhalten, wie ein Patent von Sony andeutet. Damit würde man viele Eigenschaften im digitalen Bereich übernehmen, die bisher immer noch für den Kauf einer Disc gesprochen haben.

Fokus auf digitalen Vertrieb

Fakt ist, es bewegt sich derzeit sehr viel im digitalen Markt und Sony scheint mehr und mehr den Fokus auf den reinen Vertrieb über den PlayStation Store zu legen. Das ist für die Publisher nicht nur einfacher und günstiger, als der umständliche Weg über die Produktion einer Disc und Verpackung, über diverse Zwischenhändler hin zum Kunden, der Vertrieb ist so auch viel flexibler und gibt dem Publisher mehr Kontrolle über sein Produkt. Releases ließen sich so leichter verschieben oder sogar kurzfristig stoppen, das lästige Problem mit Raubkopien und nicht eingehaltenen Street Days wäre wohl auch erledigt, oder, wie kürzlich im Fall von DriveClub, nimmt man ein Spiel einfach mal so komplett vom Markt.

Dem gegenüber stehen bisher nur noch Gründe wie, dass das Internet in vielen Teilen der Welt noch nicht für eine rein digitale Welt ausgebaut ist, Spiele werden mit der nächsten Generation standardmäßig vermutlich um die 100GB groß sein, plus der immer kleiner werdende Fankreis von Disc-Versionen, die letztendlich aber wohl auch vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Was bleibt übrig?

Dass nicht einmal der Handel gegen diesen Trend rebelliert, für die das Gaming-Geschäft ja nicht gerade unerheblich ist, zeigte die kürzliche Reaktion von GameStop auf den Verkaufsstopp der reinen digitalen Spiele, die sich zukünftig und stattdessen verstärkt auf Collector´s Editionen, Merchandise und Entertainment in ihren Geschäften konzentrieren wollen. Somit stört es nicht einmal die, dass ihnen ihr einst wichtigstes Standbein einfach genommen wird.

Ob Sony mit der kommenden Generation rund um die PS5 tatsächlich schon den Sprung zu einer rein digitalen Konsolen wagen wird, mag man dennoch bezweifeln, vorerst zumindest. Microsoft scheint, wenn man aktuellen Gerüchten glaubt, in Kürze jedenfalls einen ersten Testballon mit einer rein digitalen Xbox One starten zu wollen, auf dessen Reaktionen man schon gespannt sein darf, sofern diese tatsächlich kommt.

Sollte dem irgendwann aber tatsächlich so sein und es wirklich keine Wahl mehr beim Kauf als die über den PlayStation Store, Xbox Live & Co. geben, tut sich umgehend ein nicht unerhebliches Problem für die Spieler auf, da hiermit eine Art Monopolstellung entsteht, in der kaum Wettbewerb herrscht. Schon jetzt sind digitale Spiele oftmals teurer als die Disc im Laden und man kann höchsten auf die nächste Sales Aktion hoffen, was bei neuen Veröffentlichungen jedoch so ziemlich ausgeschlossen ist.

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