Für Sony und PlayStation ist es ein Grund zum Feiern: Der erste Vorstoß des Unternehmens auf dem Konsolenmarkt feiert diese Woche seinen 30. Geburtstag. Doch hinter dem heute so strahlenden Erfolg von PlayStation verbirgt sich auch eine Geschichte voller Höhen und Tiefen – insbesondere die turbulente Ära der PlayStation 3. 2006, als die PS3 auf den Markt kam, war der Erfolg keineswegs garantiert. Tatsächlich war der Weg mit Rückschlägen und teils existenziellen Krisen gepflastert. Wie knapp das damals war, wurde jetzt noch einmal reflektiert.
Die PS3 hätte das Ende von PlayStation bedeuten können
Der ehemalige Präsident von Sony Interactive Entertainment, Shawn Layden, blickt auf diese Zeiten zurück und gibt unumwunden zu: „Die PS3 war Sonys Ikarus-Moment.“ Mit der ambitionierten Vision, einen „Supercomputer“ auf den Markt zu bringen, dachte Sony, den Traum einer multifunktionalen Konsole zu realisieren. Die PS3 sollte mehr als nur ein Spielegerät sein – sie sollte ein Medienzentrum, ein Alleskönner werden. Doch diese Vision führte das Unternehmen gefährlich nah an den Rand des Absturzes.
„Wir sind zu nah an die Sonne geflogen“, so Layden gegenüber Eurogamer. Was folgte, war eine lange Lernkurve, die das Unternehmen fast das Überleben kostete. Der Preis der PS3 war astronomisch, und viele Spieler konnten sich die Konsole schlichtweg nicht leisten. Zu allem Überfluss machte ein schwerwiegendes Sicherheitsleck 2011 die Online-Dienste der PS3 für viele Wochen unbrauchbar. Es war ein schwerer Schlag für das Vertrauen der Kunden. Doch statt die Segel zu streichen, nahm PlayStation die schmerzhaften Lektionen auf und nutzte sie für den langfristigen Erfolg.
Es war ein wertvoller Lernprozess
Layden reflektiert: „Wir haben viel daraus gelernt.“ Die teuerste Lektion war wahrscheinlich, dass es nicht immer die beste Entscheidung ist, alles selbst zu entwickeln. In der hitzigen Konkurrenz war es entscheidend, effizienter mit Ressourcen umzugehen und externe Anbieter zu integrieren, statt alles in Eigenregie zu tun. Doch noch wichtiger war die Erkenntnis, dass das Herzstück einer Konsole das Spielen selbst bleiben muss. „Es geht nicht darum, Filme zu streamen oder Musik abzuspielen. Kann ich die beste Spielkonsole aller Zeiten daraus machen? Ja!“
Und genau das tat Sony: Sie konzentrierten sich auf das Wesentliche, optimierten die PS3 und machten sie zu einer echten Gaming-Maschine. Heute, fast zwei Jahrzehnte später, ist PlayStation nach wie vor eine der dominantesten Marken im Gaming-Bereich. Der Anfang war alles andere als einfach, aber PlayStation hat das Glück, die PS3-Ära überlebt zu haben – und hat daraus alles für eine glänzende Zukunft mitgenommen.