Bisher war Nacon vor allem bekannt für seine Pro-Accessoires, dem Revolution Pro Controller (unser Review) in der ersten und zweiten Generation. Auf der Ebene der „normalen“ Gamepads war Sony bisher der alleinige Platzhirsch, welcher nun allerdings stark von Nacons neuestem Produkt unter Druck gesetzt wird: mit dem „Controller Compact Color“ hat das Team, welches aus dem altbekannten Zubehör-Hersteller BigBen hervorgeht, eine Alternative zum DualShock 4, welcher zwar vom Layout her dem Standard entspricht, dabei aber seine eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringt.
Schmaleres Gehäuse, griffigere Tasten, ansprechende Oberfläche
Nimmt man den Controller das erste Mal in die Hand fällt sofort auf, dass er ein gutes Stück schmaler ist als das Original. Er eignet sich damit vor allem hervorragend für alle, die eher kleinere Hände haben oder denen das Sony-Gamepad zu unhandlich ist. Die kleinere Ausführung fühlt sich im Praxistest wirklich sehr angenehm an und biete eine willkommene Abwechslung. Auf der Rückseite befinden sich zudem an den passenden Stellen Vertiefungen für die Ablage des Mittelfingers, um so die Stabilität zu gewährleisten. Hinzu kommt, dass sich die einzelnen Tasten nicht nur besser erreichen lassen, sie sind auch wesentlich griffiger und sorgen für ein besseres Feedback. Sie haben zudem auch einen deutlich stärkeren Widerstand, was bei manchen Spielern für ein besseres Gefühl sorgen mag, während es anderen Spielern unter Umständen auch ein Dorn im Auge sein könnte, gerade dann, wenn sie den geringeren Widerstand von Sony gewohnt sind.
Ein weiteres Feature zur Steigerung der Stabilität ist die Soft Touch-Oberfläche. Das leicht samtige Finish ist wirklich gut und angenehm umgesetzt und hat einen hervorragenden Grip, der für ein gutes Gefühl in der Hand sorgt und weniger rutschig ist als glatte Oberfläche des DualShock 4. Dieser Benefit ist jedoch nicht bei allen Modellen gegeben, denn neben den einfarbigen Modellen hat Nacon auch noch Modelle im Camouflage-Look oder mit eingebauten LEDs verfügbar. Um hier die entsprechenden Lichteffekte zu ermöglichen ist die Oberfläche gewohnt glatt und zudem transparent.
Leichter, dafür aber mit fehlenden Komponenten
Ein weiterer Vorteil des Nacon Wired Compact Controllers ist sein geringeres Gewicht, wodurch das Gamepad locker in der Hand liegt. Natürlich hat so ein geringeres Gewicht auch seine Gründe: dem Nacon-Controller fehlt es an Komponenten! Unter anderem fehlt es an einem Bluetooth-Modul, wodurch das Wired-Pad, wie der Name schon verrät, kabelgebundenen ist. Das Kabel ist entgegen dem Pro Controller fest verbunden und kann somit nicht einfach entfernt oder ausgetauscht werden. Bei einer Länge von 3 Metern ist das allerdings auch nicht unbedingt nötig. Ein großes Manko ist allerdings, dass es hier keinen integrierten Lautsprecher gibt, was bei manchen Spielen zu Problemen führen könnte, bei denen wichtige Funktionen wie Funk oder Nachrichten übertragen werden. Darüber hinaus ist die bekannte Leuchtleiste nur in kleinerer Form zwischen den Stick zu finden und kann somit also auch nicht für entsprechende Spiele genutzt werden, wie etwa für „The Playroom“. Auch das Einschalten der PS4 ist nicht mit dem Pad möglich. Ansonsten sind alle wichtigen Features mit an Bord, also ein Klinkenanschluss für Headsets, die gewohnten Tasten und zwei Vibrationsmotoren, die für die passenden Erschütterungen sorgen.