Jim Ryan geht und nur wenige werden den PlayStation Boss vermissen

Mark Tomson 10 Comments
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Nach gut 30 Jahren bei Sony und in den letzten 4 Jahren an der Spitze von PlayStation tritt Jim Ryan im kommenden Jahr von seiner aktuellen Position zurück. Über die Jahre war Ryan nicht ganz unumstritten und scheint von den Spielern wohl auch nicht großartig vermisst zu werden. Das Stimmungsbild im Netz ist diesmal zumindest ein ganz anderes, als damals bei Shuhai Yoshida zuletzt.

Liest man verschiedenste Kommentare zu der heutigen Ankündigung, zeigen nicht wenige eine Art Erleichterung darüber, dass es einen Wechsel in der Führungsebene bei PlayStation gibt. Denn damit ändert sich oftmals auch die Ausrichtung eines Geschäfts, das sich unter Ryan mehr von den Spielern entfernt hat, als ‚For the Players‘ da zu sein.

Ryans Weggang weckt Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Dass Jim Ryan aus geschäftlicher Sicht äußerst erfolgreich bei PlayStation war, lässt sich nicht abstreiten und muss man ihm hoch anrechnen. Dieser war maßgeblich an der bekanntlich schwierigen Markteinführung der PS5 und PlayStation VR2 beteiligt, war gleichzeitig aber auch für ziemlich unpopuläre Entscheidungen verantwortlich, etwa die Preiserhöhung von Hardware und Spielen, die stärkere Ausrichtung auf Live-Service-Games oder die bislang bescheidenen Versuche, um First-Party Games auf dem PC zu etablieren.

Ryan suchte aber auch weniger den Kontakt zu den Spielern und wirkte damit als Person weit weniger sympathisch als damals Shuhai Yoshida oder Jack Tretton, denen PlayStation-Fans bis heute nachtrauern. Ryan war vielmehr ein klassischer Businessmanager, der Entscheidungen gefühlt aufgrund von Zahlen aus irgendwelchen Geschäftsberichten trifft und die Fans dabei aus den Augen verlor. Diese quittierten dies zunehmend mit ihrer Unzufriedenheit mit PlayStation – vor allem, was die miserable Kommunikation in den letzten Jahren betrifft.

Die Kommentare zu seinem Weggang sind daher teils auch ziemlich harsch bis recht neutral gewählt, die ihm unter anderem die Schädigung des Rufs von PlayStation nachsagen, dass hoffentlich einige seiner Entscheidungen rückgängig gemacht werden, oder man nur auf diesen Tag gewartet hat, um jetzt darüber zu feiern. Speziell in Japan genoss Ryan scheinbar einen noch schlechteren Ruf, wenn man die Reaktionen von dort verfolgt. Hier fallen des Öfteren die Worte „Respektlos“ oder „Vernachlässigt“ auf diesen Markt bezogen. Nach wirklich positiven Worten muss man hingegen schon intensiv suchen.

Jim Ryan tritt 2024 als Boss von PlayStation zurück
Jim Ryan tritt 2024 als Boss von PlayStation zurück

Zeitpunkt kein Zufall?

Das Aus von Ryan an der Spitze von PlayStation zieht allerdings auch einige Spekulationen nach sich, der diesen Schritt laut offizieller Aussage aus persönlichen Gründen gehen will. Laut der Netzgemeinde klingt die Erklärung von Sony allerdings mehr nach, dass Ryan gegangen wurde und gar keine andere Wahl hatte.

Hier wird unter anderem spekuliert, dass er den Deal zwischen Microsoft und Activision / Blizzard nicht verhindern konnte, was in der Geschäftswelt durchaus als schwere Niederlage gewertet werden kann. Weiter hergeholt glaubt man, dass der potenzielle Breach bei Sony tatsächlich stattgefunden hat und man intern umgehend Konsequenzen zieht, da der Austausch von Ryan auch recht spontan in diesen Tagen erfolgt und nur formell zum Jahresabschluss vollzogen wird. Vielleicht war es auch der zu starke Fokus auf Live-Service-Games, der bereits zu bröckeln beginnt. Wie zuvor erwähnt, das sind alles Spekulationen.

An die Stelle von Ryan tritt vorerst der aktuelle President and COO of Sony Corporation, Hiroki Totoki, womit die Führung von PlayStation übergangsweise wieder einem Japaner zufällt. Hier geht man allerdings davon aus, dass er den momentanen Kurs von PlayStation beibehalten und keine allzu drastischen Änderungen umsetzen wird – schon gar nicht in dieser voraussichtlich sehr kurzen Zeit. Wer der endgültige Nachfolger von Ryan wird, ist noch nicht bekannt. Vielleicht doch wieder der Tradition folgend und ein Japaner? Da sich die westliche und östliche Mentalität durchaus unterscheidet, wären damit durchaus neue Strömungen bei PlayStation zu erwarten.

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