Journey to Foundation angespielt – Als VR-Version leider nicht so episch

By Mark Tomson 1 comment
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Mit Journey to Foundation ist ab sofort ein echtes Sci-Fi-Adventure für PS VR2 erhältlich, das in der Welt von Isaac Asimovs legendärer Foundation-Reihe angesiedelt ist. Spieler werden damit erstmals selbst Teil der Geschichte und können diese aus der Sicht von Agent Ward erleben, die um die Zukunft der Menschheit kämpft. Wir haben Journey to Foundation angespielt und verraten euch, ob sich dieser intergalaktische Trip lohnt.

Alles beginnt damit, dass Ward an den Rand des Galaktischen Imperiums entsendet wird, um dort zivile Unruhen zu untersuchen. Diese haben das Potenzial, den Jahrtausende langen Frieden zu zerstören und das Imperium zu spalten, was die gesamte Galaxie in Schockstarre versetzen würde.

Kaum am Zielort angekommen, stellt man fest, dass einige Deserteure unterwegs sind, die sich der Foundation anschließen wollen – jene Gruppe, die an den Untergang des Imperiums glauben. Fortan sucht man nach Möglichkeiten, wie man sich bei diesen Deserteuren einschleichen kann, um zu erfahren, wie deren Plan zur Rettung der Menschheit aussieht. Dabei muss man stets entscheiden, wem man noch vertrauen kann, ob das Imperium tatsächlich eine Zukunft hat oder die Foundation am Ende Recht behält, um die Menschheit auf ihre Art zu retten.

Starker Fokus auf die Story

Journey to Foundation unterscheidet sich von Anfang an von anderen VR-Spielen, das die Story mehr in den Fokus rückt, als die Spieler mit purer Immersion beeindrucken zu wollen. Alles wirkt recht normal um einen herum, bis natürlich auf den Umstand, dass man jetzt selbst Teil dieser Geschichte ist und sich auf einem Raumschiff befindet. Das zeigt sich auch deutlich an den ausgedehnten Unterhaltungen, die man fast mit jedem Charaktere führen kann und die oftmals auf unterschiedlichen Gesprächsverzweigungen basieren. Gleichzeitig nutzt man diese dazu, um gewichtige Entscheidungen zu treffen und damit das persönliche Schicksal und das des Imperiums zu lenken.

Dialoge werden oftmals zur Geduldsprobe
Dialoge werden oftmals zur Geduldsprobe

Natürlich gibt es auch Action- und Shooter-Parts, die allerdings in untergeordneter Rolle. Die meiste Zeit verbringt man mit dynamischen Dialogen, in die stellenweise kleinere Umgebungsrätsel eingebaut werden. Als Beispiel: Kommt man in einer Unterhaltung nicht voran, lohnt es sich die Umgebung abzusuchen und weitere Informationen aufzuspüren, mit denen man sein Gegenüber konfrontieren kann. Hilft auch das nicht, kann man die Macht der Mentalik einsetzen, eine Fähigkeit, um die Gedanken anderer Personen zu lesen. So erfährt man, wie sich diese fühlen oder ob sie etwas vor einem verheimlichen. Dazu drückt man einfach R3 und bewegt seine Hände kreisend um den Kopf des Gegenübers, bis ein Muster darüber exakt übereinstimmt. Dies schaltet schließlich weitere Gesprächsoptionen frei. An sich eine coole Idee.

Generell werden die Hardware-Features der PS VR2 in Journey to Foundation genutzt, einschließlich Foveated-Rendering, haptisches Feedback und Eye-Tracking, etwa um eine Antwortauswahl zu markieren, die man schließlich mit einer Fingerberührung bestätigt. Das gibt einem das starke Gefühl, Teil dieser Sci-Fi-Story zu sein. Auch die Gadgets an seinem Handgelenk werden so entnommen, Objekte für Rätsel gegriffen und gedreht oder ganz klassisch nach seiner Waffe im Holster gegriffen.

Kletterpassagen und Erkunden bringen den meisten Spaß in Foundation
Kletterpassagen und Erkunden bringen den meisten Spaß in Foundation

Nicht wirklich für VR geeignet

All das spricht in Journey to Foundation für einen waschechten PS VR2-Titel, der dennoch irgendwo enttäuscht. Nach einigen Stunden stellte sich vor allem die Frage, ob das VR-Medium für diese Art von Spiel, das so stark auf die Story ausgerichtet, überhaupt dafür geeignet ist. Bei derart vielen Dialogen möchte man Journey to Foundation vor allem im Sitzen spielen, was dann aber wieder den Nachteil hatte, dass ich meine Waffe aus dem Holster nicht richtig greifen oder mich entsprechend bewegen konnte. Ständig aufstehen und wieder hinsetzen möchte man sich eigentlich auch nicht. Hinzu kommen die teils endlosen Dialoge mit Trial-and-Error-Ansatz, die einen mit einer schnell mal falschen Blickrichtung aus dem Gespräch werfen. Den meisten Spaß hat man eigentlich damit, wenn man sich frei durch die Raumstation bewegen kann oder mal eine Kletterpassage bewältigt, was schon echte Abwechslung darstellt. Die teils epischen Aussichten ins All sind ebenfalls das, was für den VR-Ansatz spricht.

Dann, und das ist das bisher größte Kriterium an Journey to Foundation für mich, ist die Qualität der Assets, die eher für ein Last-VR-Gen-Spiel sprechen. Die Auflösung, welche die Hardware von sich aus liefert, ist durchaus angemessen, die In-Game-Assets wie Texturen, Details usw. aber bei Weitem nicht, wenn man bedenkt, was es schon alles für PS VR2 gibt. Hier muss das Gesamtpaket beeindrucken und nicht nur ein kleiner Teil davon, während der Rest so wirkt wie: na wir wollten es mal versuchen.

Qualität der Assets lässt zu wünschen übrig
Qualität der Assets lässt zu wünschen übrig

Wer die Foundation-Reihe liebt, wird von dieser VR-Umsetzung vermutlich enttäuscht, selbst wenn die Story an sich zu überzeugen mag. Ich denke, dass das Spiel einfach nicht wirklich dafür geeignet ist und man mit einer klassischen 2D-Version besser gefahren wäre. Diese dürfte sich bestimmt noch umsetzen lassen, sollten die Erwartungen an die VR-Version nicht erfüllt werden. So kann man Journey to Foundation leider nur bedingt empfehlen.

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