Loot Boxen erneut im Visier – Sollten als Glücksspiel eingestuft oder besser reguliert werden

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Eigentlich war das Thema rund um Loot Boxen in den letzten Wochen ziemlich abgeebbt, sicherlich auch weil immer mehr Entwickler davon Abstand nehmen. Nun meldet sich eine britische Kommission zu dem Thema wieder zu Wort und fordert erneut, dass diese als Glücksspiel einzustufen sind.

In einem aktuellen Bericht von Anne Longfield, Children’s Commissioner in England, fordert man die Behörden dazu auf, Loot Boxen unter die Glückspielregelungen zu stellen, was sie zwangsläufig wohl aus Videospielen verbannen würde. Darüber hinaus fordert man, dass die Summen, die man täglich dort hinein investieren kann, zu beschränken sind.

Dazu heißt es:

„Kinder haben uns erzählt, dass sie sich Sorgen machen, wenn sie Loot Boxen kaufen, und es ist klar, dass einige Kinder Hunderte von Pfund dafür ausgeben, was enorme Verluste zur Folge hat.“ so Longfield. „Ich möchte, dass die Regierung Loot Boxen in Spielen wie FIFA als eine Form des Glücksspiels einstuft.“

Man sieht aber auch Nutzen darin

Dabei ist man nicht generell gegen ein Verbot von Glücksspielen, Loot Boxen, Online Casinos und ähnliches, da diese auch in gewisser Hinsicht zur einer sozialen Bindung und Entwicklung strategischer Fähigkeiten beitragen können. Problematisch wird es dann, wenn Spiele-Hersteller diese Mechaniken dazu nutzen, um insbesondere jüngere Spieler dazu zu ermutigen, immer mehr Geld dafür auszugeben, nur um vielleicht Schritt mit ihren Freunden halten zu können.

Hier werden sogar einige Beispiele von jüngeren Spielern zitiert, darunter ein 14-jähriger, der sagt:

„Ich bekomme nie etwas, wenn ich solche Packs kaufe, aber ich mache es trotzdem,“

was die Thematik und Besorgnis darüber deutlich unterstreicht. Nun sucht man nach Möglichkeiten, um mit dem Thema für alle Seiten besser umzugehen.

Ideen für eine bessere Regelung

Um hier mehr Transparenz zu schaffen, schlägt man unter anderem vor, dass endlich auch Alterseinstufungen für digitale Spiele umgesetzt werden, so wie man es von physischen Spielen im Laden her kennt. Diese sind neben der Altersfreigabe oftmals mit zusätzlichen Hinweisen versehen, etwa Gewalt, Drogen, vulgäre Aussprache. Hier könnte man sich vorstellen, dies auch um Glücksspiel und Hinweise auf Loot-Systeme zu erweitern. Die britische Regierung hat bereits auf diesen Bericht reagiert und wird die Überlegungen von Longfield in Bezug auf übermäßiges oder Glücksspielverhalten sorgfältig prüfen. Bis zu einer tatsächlichen Umsetzung vergeht meist aber eine längere Zeit.

In deutschen Behörden ist das Thema hingegen kaum Gegenstand. Zwar haben sich im vergangenen Jahr 16 Behörden europäischer Länder dazu erklärt, Loot Boxen genauer unter die Lupe zu nehmen, Deutschland war jedoch nicht darunter. Hier ist dies Ländersache und bislang hat man sich nicht einmal dazu weiter geäußert. Selbst die hiesige USK sieht aktuell keinen Bedarf, um weitere rechtliche Anpassungen vorzunehmen zu lassen oder Spiele aufgrund von Loot Mechaniken & Co. erst ab 18 Jahren freizugeben. Ähnlich verhält es sich in Italien, der Schweiz und Schweden.

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