Microsoft kalkuliert Niederlage gegen die FTC ein, das passiert dann

By Mark Tomson 9 comments
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Die fünftägige Anhörung zwischen Microsoft und der FTC ist vorbei, in der es darum ging, ob die Übernahme von Activision wie geplant stattfinden kann. Die Entscheidung dazu liegt in den Händen der US-Bezirksrichterin Jacqueline Scott Corley, die nach allen Seiten offen ist.

Neben der Möglichkeit, dass die FTC hier als Verlierer vom Platz geht, kalkuliert Microsoft auch selbst eine Niederlage ein. In dem Fall wäre die geplante Übernahme bis zur Deadline am 18. Juli nicht mehr möglich und Microsoft könnte den Deal insgesamt platzen lassen, sollte sich die FTC weiterhin dafür entscheiden, sich gegen die Übernahme auszusprechen.

Der Activision CEO Bobby Kotick kommentierte (via Bloomberg) dieses Szenario wie folgt:

„Mein Vorstand ist der Ansicht, dass wir bei Erteilung der einstweiligen Verfügung nicht sehen, wie dieser Deal weitergehen wird. Microsoft machte in seinen Gerichtsakten einen ähnlichen Punkt und sagte, die einstweilige Verfügung werde „die Transaktion mit ziemlicher Sicherheit zum Scheitern bringen“.

Das war das größte Streitthema

Die größten Bedenken, die während dieser Anhörung hervorgebracht wurden, waren, wie Microsoft mit den Activision-Spielen umgeht und ob diese dann nur noch exklusiv erscheinen, insbesondere was die Call of Duty-Reihge betrifft. Die FTC verwies hier hauptsächlich auf den Bethesda-Deal, wo entgegen der öffentlichen Aussagen von Microsoft alle Spiele umgehend exklusiv erscheinen sollen. Ähnliches befürchtet man auch bei Activision / Blizzard.

Zwar betonte Microsoft Phil Spencer hoch und heilig, dass man zumindest Call of Duty in Zukunft auch für PlayStation veröffentlichen wird, gleichzeitig spielte man die Bedeutung des Franchise aber enorm herunter.

„Meine Verpflichtung ist, dass wir weiterhin zukünftige Versionen von Call of Duty auf Sonys PlayStation ausliefern werden.“

Insgesamt wirkte Microsoft nicht ganz ehrlich in ihrem Vorhaben, die davon sprachen, PlayStation komplett vom Markt zu drängen und dies über eine aggressive Akquisitionsstrategie erreichen zu wollen. Inzwischen glaubt man, dass genau das mit den Activision-Marken passieren wird. Ähnliche Kommentare waren auch von den anderen Microsoft-Bossen wie Satya Nadella zu hören.

Die FTC machte in der Anhörung mehrmals den Eindruck, dass man hier unvorbereitet sei und nicht die Interessen der amerikanischen Verbraucher schützen würde, sondern für ein japanisches Unternehmen eintritt.

Am Ende erhielt man viele spannende Einblicke darin, was so hinter den Kulissen der großen Hersteller los ist, wobei sich nicht alle unbedingt mit Ruhm bekleckert haben. Die Entscheidung der Richterin wird in den kommenden Tagen erwartet.

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