Neue Email bringt Microsoft im Übernahme-Verfahren in Bedrängnis

By Jonas Herrmann 16 comments
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Die Microsoft-Activision-Saga geht in die nächste Runde. Schon vor ein paar Tagen berichteten wir über eine Klage, die besagt, dass der Xbox-Konzern geplant haben soll, Sony komplett zu eliminieren. Die Kläger beriefen sich dabei auf eine Email, die von Microsofts Head of Xbox Game Studios, Matt Booty, an Microsofts Finanzvorstand für Xbox, Tim Stuart, gesendet worden sein sollte. Eben jene Mail ist jetzt aufgetaucht und bringt Microsoft weiter in Bedrängnis.

Microsoft wegen Mail unter Druck

Die interne Nachricht, über die schon zuvor berichtet wurde, stammt aus dem Jahr 2019, also etwa ein Jahr vor der Einführung von PS5 und Xbox Series X/S. Booty gibt dabei eine stark verkürzte Analyse des Marktes und die Möglichkeiten, die sich dort bieten.

Dabei schreibt er unter anderem:

Wir (Microsoft) sind in der einzigartigen Lage, Sony aus dem Geschäft zu drängen.

Er führt in der Folge weiter aus, dass sich Investitionen in Milliardenhöhe auf lange Sicht auszählen würden, da man so der Konkurrenz voraus wäre. Google und Amazon werden in der Mail ebenfalls als Mitbewerber genannt. Google hat sich mit der Einstellung von Stadia und allen Projekten mittlerweile aus dem Rennen verabschiedet, Amazon arbeitet immer noch daran, zu einer relevanten Größe im Gaming-Sektor zu werden.

Neben Sony und Nintendo, die in der Mail nicht direkt genannt werden und auf eine etwas andere Zielgruppe angewiesen sind, gibt es in ähnlicher Größenordnung nur noch den chinesischen Konzern Tencent. Ein großer Vorteil, den Microsoft im Vergleich zu vielen anderen Anwärtern laut Booty hätte, seien die Inhalte. Durch den Game Pass, der auf Konsolen, PCs, Handys und mittlerweile auch Smart-TVs verfügbar ist, hat sich Xbox gut platziert. Zum Start der Konsolengeneration ist dieser Plan zwar nicht aufgegangen, weil Titel wie das neue Halo verschoben werden musste, aber spätestens jetzt sind die Auswirkungen spürbar.

Im Herbst erscheint mit Starfield das wahrscheinlich größte Bethesda-Spiel seit Skyrim. Und das exklusiv auf Microsoft-Plattformen. Genau hier liegt auch das Problem, an dem die geplante Activision-Übernahme bisher scheitert: Microsoft vereint im Game Pass einfach zu viele große Marken, sodass Mitbewerber auf kurz oder lang nicht mehr mithalten können. Inwiefern die neue Email die laufenden Prüfverfahren und Prozesse beeinträchtigen wird, muss sich allerdings erst noch zeigen.

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