Die Modellierung von realistischen Haaren galt für lange Zeit als große Herausforderung bei der Entwicklung von Spielen. Inzwischen ist man hier sehr viel weiter und sollte laut Naughty Dog dazu übergehen, dass man alle Ethnien und Merkmale ausreichend berücksichtigt.
Das meint unter anderem Del Walker, der als Charakter-Artist bei Naughty Dog beschäftigt ist, und der keine Entschuldigung mehr anerkennt, wenn man bestimmte Gruppen nicht ausreichend oder zu schlicht repräsentiert. Insbesondere spricht er damit Menschen mit dunkleren Hauttönen und Haaren an.
Machen es sich Entwickler zu einfach?
Walker selbst hat zuletzt Deadshoot in Suicide Squad: Kill The Justice League entworfen und kam dabei offenbar zu der Erkenntnis, dass es sich Entwickler vielleicht zu einfach machen, Menschen mit dunkleren Hauttönen und deren Frisuren abzubilden, die bei Männern meist im Kurzhaarschnitt enden.
Aus technischer Sicht gibt es für Walker jedenfalls keine Entschuldigung mehr, dass man hier zu nachlässig wird, wie er gegenüber KindaFunny erwähnt.
„Das Ding ist, dass man keine Entschuldigung mehr hat, weil die Technik einen unterstützen kann, was man dazu braucht. Jetzt geht es nur noch darum, das Wissen zu haben und die Ressourcen der Schwarzen zu nutzen, um zu fragen: „Ist das richtig?“
Als Beispiel nennt man Frisuren in Spielen wie Elden Ring oder Animal Crossing, die dessen Ansicht nach weiterhin nicht authentisch abgebildet werden.
Um das zu erreichen, seien zunächst Grundlagen und weiteres Wissen notwendig, um schließlich Ideen zu entwickeln. Anschließend sollte man den Weg gehen, es sich entweder einfach zu machen oder tatsächlich ins Detail zu gehen, mit mehr Polygonen arbeiten usw.
Das sind Dinge, die zu Zeiten der PS3 / Xbox 360-Ära nicht möglich waren, inzwischen aber schon. Das soll nun auch keine Forderung von Walker sein, dass jeder Entwickler sich daran halten muss, sondern vielmehr ein Denkanstoß.
