Die jüngsten Geschäftszahlen des einstigen Branchenprimus GameStop zeigen, der digitale Games-Markt setzt den stationären Handel und physische Spiele auf Disc enorm unter Druck. Analysten wie Michael Pachter glauben, dass das Endspiel für den klassischen Vertriebsweg bereits läuft.
Aktuelle Hintergründe sind die rasch sinkenden Einnahmen von GameStop im letzten Quartal, deren Umsätze im gesamten Geschäftsjahr um 80 Prozent von 313,1 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 6,7 Millionen US-Dollar in 2023 gesunken sind. Infolgedessen kommt es zunächst zu einem weiteren Personalabbau bei GameStop, der diesmal zwar nicht näher beziffert wird, über die Monate jedoch in die Tausende geht.
GameStop gerät komplett unter die Räder
Die Schuld sehen Analysten wie Michael Pachter vor allem im starken digitalen Markt, den GameStop verpasst hat. Für Spieler gibt es keinen Grund mehr, warum diese ihre Spiele physisch kaufen sollten. Dass sich dieser Trend noch einmal umkehrt, ist nahezu ausgeschlossen.
Gegenüber Kotaku sagte Pachter:
„Eine zunehmende Mischung digitaler Downloads schadet dem stationären Einzelhandel, und es gibt einfach keinen Grund, in den Laden zu gehen, wenn ein Verbraucher einfach ein Spiel bestellen und es sofort herunterladen kann“, so Pachter. „Es ist höchst unwahrscheinlich, dass sich die Umsätze erholen, wenn das Management nicht einen Weg findet, den Filialverkehr anzukurbeln. Ich vermute, dass sie die Kosten weiterhin senken werden, um die Gewinnschwelle oder besser zu erreichen, aber es ist unvermeidlich, dass ihre Umsätze auf ein unhaltbares Niveau sinken werden.“
Physischer Mark verliert an Relevanz
Hersteller wie Sony und Microsoft machen ebenfalls keinen Hehl daraus, dass sie den physischen Spielemarkt lieber früher als später loswerden möchten. Bereits die PS5 und nun auch die Xbox Series X werden Stück für Stück um das Laufwerk erleichtert, das wenn überhaupt als Option angeboten wird. Die Xbox Series X wurde gerade erst als All-Digital Edition geleakt.
Zwar sind die physischen Absätze von Spielen im Schnitt mit 20 bis 30 Prozent noch für den einen oder anderen relevant und wichtig, dies wird jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis Sony und Microsoft hier komplett den Stecker ziehen. Meine persönliche Vermutung ist die PS6, die kein physisches Laufwerk mehr besitzen wird.