PlayStation Now – Wie schlägt sich der Cloud-Gaming-Dienst nach dem Mini-Relaunch?

By Tobi Holtmann Add a Comment
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Streaming-Dienste gehören mittlerweile der absoluten Normalität an. Durch immer schnellere Internetverbindungen, die in weiten Teilen Deutschlands längst die 50 Mbit-Grenze überschritten haben, ist es ein Leichtes Musik, Filme und Serien ohne Verzögerungen und flüssig in ausgezeichneter Qualität zu streamen. Dienstleister wie Netflix, Amazon Prime und Spotify sind mittlerweile fest in unserem Wortschatz verankert und erleichtern den Zugang zu einer schier endlosen Auswahl an Unterhaltung – typischerweise für eine monatliche Abonnement-Gebühr.

Auch Sony lässt sich dieses geniale Konzept nicht entgehen und bietet Nutzern mit „PlayStation Now“ einen der umfangreichsten Cloud-Gaming-Dienste am Markt. Nach einem substanziellen Relaunch Ende letzten Jahres, präsentiert sich das Angebot mit einem deutlich geringeren Preis, einer größeren Auswahl und sogar der Möglichkeit „PlayStation Now“ ohne PlayStation 4 zu nutzen.

Unbegrenzter Zugriff auf mehr als 650 Spiele

Die nackten Zahlen beeindrucken: Mehr als 650 Spiele aus drei PlayStation-Generationen sind jederzeit verfügbar, entweder in der Cloud oder offline nach vorherigem Download. Beim erstmaligen Öffnen des Dienstes kann man schon einmal leicht überfordert sein. Vergleichbar mit einem Shoppingtrip beim Fachhändler, nur mit der Möglichkeit alles zu spielen, was das Sortiment hergibt – und das für den jährlichen Preis einer einzelnen Neuerscheinung. Aufgrund der Vielzahl an Spielen, lohnt es sich, sich durchaus vorher ein paar Gedanken zu machen welche Games denn interessant sein könnten – andernfalls verirrt man sich schnell in den Weiten der Bibliothek und ist gar schon vom extensiven Scrollen zu erschöpft ein neues Abenteuer zu beginnen.

Ein Kompliment muss man Sony neben der Quantität auch für die Qualität der verfügbaren Spiele aussprechen. Egal ob man Lust auf tiefgreifende Dramen à la The Last of Us oder BEYOND: Two Souls hat, sich sportlich in Ablegern der NBA 2K- oder der F1-Reihe messen möchte, oder einfach zum Abschalten etwas Kurzweiliges in der Manier von Rocket League daddeln möchte – „PlayStation Now“ bietet für jeden Anlass eine passende Option und fungiert damit als perfekte Lösung für alle, die beispielsweise eine spannende Auswahl für den nächsten Partyabend suchen oder aber die Gaming-Errungenschaften der letzten Jahre (nochmal) auf Herz und Nieren testen möchten.

Neben dem vorhandenen Sortiment, das sich monatlich vergrößert, bietet Sony auch aktuelle AAA-Titel, die in dreimonatiger Rotation erscheinen (derzeit Horizon Zero Dawn, Uncharted: The Lost Legacy und Overcooked! 2). Es lohnt sich also regelmäßig reinzuschauen, sofern Ihr überhaupt noch Zeit übrighabt.

Cloud-Gaming als echte Alternative?

Die Eckdaten klingen vielversprechend, doch funktioniert das Streamen von Videospielen wirklich so problemlos wie beispielsweise eine Serie bei Netflix? Immerhin ist der Dienst laut Sony schon mit einer Internetleitung von 5 Mbit nutzbar. Unsere Antwort: Leider nicht immer, obwohl mit einer 50 Mbit-Leitung beim Test unterwegs, also der gute Durchschnitt in europäischen Haushalten. Gerade bei den aufwendigeren Spielen, beispielsweise Uncharted: The Lost Legacy oder PlayerUnknowns’s Battleground (PUBG) mussten wir des Öfteren starkes Rendering oder Ruckler erleben, die das Spielerlebnis etwas betrübt haben.

Das kann natürlich an verschiedenen Faktoren liegen und ist auch kein wirkliches Manko, denn „PlayStation Now“ bietet Euch die Möglichkeit Spiele herunterzuladen und so in voller Qualität zu erleben. Das erhöht neben der Performance auch die maximale Auflösung, die momentan beim Streamen auf 720p begrenzt ist. Bei zu vielen spannenden Spielen wird es so zwar irgendwann eng auf Eurer Festplatte, allerdings kann man mit den gegebenen Funktionen interessante Anwärter für ein paar Stunden streamen und bei Bestätigung der Erwartung dann auf die Festplatte herunterladen – so ist für alle Eventualitäten vorgesorgt. Bei kleineren, grafisch simpleren Spielen funktioniert das Streamen übrigens tadellos.

Auch spannend: Ihr braucht zum Online-Spielen der „PlayStation Now“-Titel keine PS Plus-Mitgliedschaft – was die Attraktivität für Gelegenheitsspieler immens erhöht. Außerdem werden Speicherstände in der Cloud gespeichert und sind bei Beendigung des Abonnements weiterhin verfügbar, sofern Ihr das begonnene Spiel auch abseits des Dienstes zur Verfügung habt.

„PlayStation Now“ auch ohne PlayStation 4

Irgendwie kurios: Die Nutzung von „PlayStation Now“ ist sogar ohne eine PlayStation 4 möglich. Tatsächlich kann man alle angebotenen Spiele auch bequem über einen Windows PC streamen (in maximal 720p) – allerdings ist auch wirklich nur das Streamen am PC möglich. Ein Download der verfügbaren Spiele ist bis dato nur über die PlayStation möglich. Dennoch bietet diese Funktion die Möglichkeit, PlayStation-exklusive Inhalte erstmalig am PC zu spielen und so auch andere Zielgruppen zu erschließen, was wir als sehr spannend erachten.

Und in der Zukunft?

Klar ist auch, dass Sony an PlayStation Now festhalten wird, die mit Google Stadia inzwischen auch einen ernst zunehmenden Konkurrenten auf dem Markt haben. Zwar überzeugen die Streaming-Dienste jeweils in ihrer Sacher und mit dem aktuellen Stand, dennoch ist noch viel Luft nach oben. Für die PlayStation 5 hat sich zudem schon angedeutet, dass PlayStation Now darauf eine noch größere Rolle spielen wird, nicht zuletzt, um die derzeitige Position als Marktführer beim Cloud-Gaming zu halten.

Fazit

„Relaunch erfolgreich: Sonys Cloud-Gaming-Dienst „PlayStation Now“ bietet wirklich überzeugende Argumente die eigenen vier Wände in der nächsten Zeit eher selten zu verlassen. Für €9,99/Monat (€59,99/Jahr) bekommt Ihr eine schier endlose, jederzeit verfügbare Auswahl an Klassikern und rotierenden AAA-Titeln der vergangenen drei Konsolengenerationen – ein wahrgewordener Traum für jeden Gamer. Auch die Möglichkeit Spiele herunterzuladen, ohne PS Plus-Abo online zu spielen oder sogar auf dem PC zu streamen sind überzeugende Features, die den Cloud-Gaming-Dienst einer Vielzahl an Interessenten schmackhaft machen. Für mich wird es jetzt auf alle Fälle Zeit mir eine externe Festplatte zuzulegen, so lassen sich die beim streamen entdeckten Perlen des Angebots dann mit höchsten Ansprüchen auf der heimischen Konsole genießen. Der einfachste Weg für Euch sich ein Bild von „PlayStation Now“ und dem verfügbaren Angebot zu machen ist ein 7-tägiger kostenloser Zugang, auffindbar im PlayStation Store. Viel Spaß.“

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