TEST: Ghost of Tsushima – Iki Island und Directors Cut

By Jonas Herrmann 5 comments
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Vor einem knappen Jahr erschien Ghost of Tsushima exklusiv für die Playstation 4 und wurde allgemein als sehr gut bewertet. Am 20. August veröffentlichten Sony und Entwickler Sucker Punch den Directors Cut des Open-World-Samurai-Abenteuers. Neben einigen kleineren Verbesserungen enthält dieser vor allem den ersten richtigen Story-Dlc Iki Island, in dem die Geschichte von Jin Sakai weitererzählt wird. Wir haben uns das Katana umgeschnallt und uns angeschaut, was die neue Version so taugt. Auf das Hauptspiel selbst gehen wir hier nicht näher ein, wenn ihr euch dafür interessiert, könnt ihr gerne unseren Test aus dem letzten Jahr lesen.

Never change a running system

Ghost of Tsushima überzeugte mit seiner fantastischen Open-World, der ernsten Thematik und den vielschichtigen Charakteren. Die Iki Island Erweiterung knüpft da an und liefert vor allem einfach mehr von der gewohnten Kost. Fans werden es verschlingen, wem das Hauptspiel nicht gefallen hat, wird durch den DLC aber auch nicht eines besseren belehrt. Nach einem mysteriösen Vorfall verschlägt es uns auf die namensgebende Insel Iki. Auch hier sind die Mongolen angekommen und terrorisieren die Bevölkerung. Aufgrund der Geschichte von Jins Familie und der Insel ist die Ausgangslage dennoch eine etwas andere. 

Ghost of Tsushima Iki Island
Iki Island bietet wieder einige hübsche Landschaften.

Wir lernen Jin besser kennen, indem wir seine Vergangenheit erforschen und auch sehen, dass die Ereignisse der Hauptstory tiefe Spuren hinterlassen haben. Die neue Story hält über die 5-6 Stunden, die wir brauchen, um sie zu beenden, ein durchgehend hohes Niveau. Es gibt wieder zahlreiche Wendungen und einige interessante neue Charaktere, auch die ansprechende cineastische Präsentation ist auf dem Level des Hauptspiels. Ähnlich wie Khotun Khan bleibt allerdings auch die neue Antagonistin insgesamt etwas eindimensional. Sie ist eben böse und das wars im Großen und Ganzen auch schon.

Gameplay Stellschrauben

Wer Ghost of Tsushima gespielt hat, findet sich im neuen Abschnitt schnell zurecht. Jin steuert sich genauso wie zuvor und auch die offene Welt, die in etwa die Größe des ersten Abschnitts von Tsushima hat, funktioniert wie gehabt. Es gibt wieder besetzte Gebiete und unentdeckte Orte, an denen wir Haiku verfassen oder verschiedene Herausforderungen angehen können. Neu ist die Bogenherausforderung, die Spaß macht, aber nicht besonders lange fesselt. Insgesamt können wir nur eine neue Fähigkeit lernen, die uns im Kampf zu Pferd hilft, ansonsten bleibt das Move-Set erhalten. 

Glücklicherweise gibt es ein paar neue Gegnertypen, wodurch die neue Bedrohung auch für Veteranen interessant bleibt. Schamanen sind ein ganz neuer Gegnertyp. Sie halten sich im Hintergrund und verstärken ihre Mitstreiter mit Gesängen. Gerade bei größeren Gruppen kann das dann ganz schön brenzlig werden. Die Schamanen bringen eine neue Herausforderung rein und locken auch Samurai-Experten aus der Reserve. Wir müssen sie unbedingt zuerst ausschalten, bevor wir uns um die anderen Krieger kümmern. 

Ghost of Tsushima
Veteranen finden sich schnell zurecht.

Darüber hinaus gibt es jetzt auch ein paar Hybride, die während dem Kampf ihren Typ ändern können. So tragen Schwertkämpfer dann einen Schild auf dem Rücken und wechseln in die Verteidigungshaltung. Die Kämpfe werden dadurch aufgelockert und sind insgesamt etwas knackiger als zuvor. Ein paar neue Talismane gibt es ebenfalls, sodass wir auch unsere Ausrüstungen weiter verfeinern können.

Was bietet der Directors Cut?

Iki Island erschien, wie schon erwähnt, im Zuge des Directors Cut von Ghost of Tsushima. Dieser bietet sich vor allem für PS5-Spieler an, die das Spiel noch gar nicht gespielt haben. Es gibt ein paar nette Anpassungen wie stabile 60 fps und 4K-Auflösung, Komfortfunktionen für die Rüstungen und japanische Lippensynchronität. Letztere steigert die Immersion durchaus, wenn ihr das Spiel aber eh auf Englisch oder Deutsch spielen möchtet, profitiert ihr nicht davon. 

Ghost of Tsushima
Auch auf der PS5 ist Ghost of Tsushima eine Augenweide.

Wer Ghost of Tsushima auf der PS4 besitzt und auch den DLC auf der PS4 spielen möchte, sollte sich das Update einzeln zulegen. Der Directors Cut bietet hier nicht genügend Mehrwert. Wer das Spiel zum ersten Mal erleben möchte und eine PS5 besitzt, ist mit der neuen Version aber gut versorgt. 

TEST: Ghost of Tsushima – Iki Island und Directors Cut
Fazit
"Der Iki-Island DLC von Ghost of Tsushima erfindet das Samurai-Rad nicht neu, hält aber das hohe Niveau des Hauptspiels. Veteranen bekommen neue Herausforderungen und einen guten Grund, dem feudalen Japan mal wieder einen Besuch abzustatten. Die Story ist unterhaltsam und der Umfang stimmt. Ob der Directors Cut ein guter Deal ist, hängt ganz vom Käufer ab. Neulinge mit PS5 freuen sich über das Komplettpaket, für PS4 Spieler dürfte der DLC alleine attraktiver sein."
Positiv
Neue Gegnertypen
Ordentlich Umfang
Streichelbare Affen und Katzen!
Negativ
Kaum neue Fähigkeiten
Directors Cut recht dünn
Erneut eindimensionale Antagonistin
8.8

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Gamer und Games-Redakteur aus München. Schreibe seit mehreren Jahren über Spiele und andere Dinge auf PlayFront, GamePro & Co.
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