Metal Gear ist eine der erfolgreichsten und bekanntesten Videospielreihen von Konami. Entwickelt wurde es einst unter der Leitung von Hideo Kojima, der dafür bekannt ist, eine verwirrende, aber dennoch herausragende Story mit filmreifen Zwischensequenzen zu kreieren. Allerdings war nach dem Abschied von Kojima von Konami auch klar, dass es Metal Gear, wie wir es kennen, wohl nicht mehr geben wird. Und so ist mit „Metal Gear Survive“ genau das eingetreten, was alle schon irgendwie befürchtet haben. Im Titel steckt zwar „Metal Gear“, aber der Inhalt steht nur bedingt mit den vorherigen Teilen in Verbindung. Hier steht eher das Survive im Vordergrund, wie der Name bereits verrät.
Eine kleines Story Intermezzo
Die Story von „Metal Gear Survive“ spielt zwischen „Metal Gear Solid: Ground Zeroes“ und „Metal Gear Solid: The Phantom Pain“. Wir spielen einen Söldner, der in Mother Base zunächst ums Leben kommt, später aber von einen Mann, der uns nicht bekannt ist, wiederbelebt wird. Mit sehr wenig Informationen schickt uns dieser Mann, der wohl für die Wardenclyffe Sektion arbeitet, in eine andere Dimension, genannt Dite. Unsere Aufgaben sind das Sammeln von Informationen über diese Welt und die Wandelnden sowie die Rettung der Überlebenden. Der Einstieg ist wie von Metal Gear gewohnt super, tolle Sequenzen und Präsentation, aber das war es dann auch schon. Die Story ist im weiteren Verlauf recht schnell durchschaubar und die Charaktere sind diesmal auch eher langweilig und werden somit schnell uninteressant.
Bekanntes Gameplay
Metal Gear Survive nimmt das Gameplay von MGSV als Grundlage, scheitert jedoch daran dieses für Survive anzupassen. Im Kern ist das MGSV Gameplay auf Schleichen und Waffenhandling ausgelegt. Survive setzt jedoch bei seinen Kämpfen zum Großteil auf Nahkampf, da Munition relativ schwer zu bekommen ist. Als Spieler ertappt man sich daher immer wieder, wie man absichtlich Munition für schwere Gegner aufspart und sich stattdessen auf Speere, Macheten und Messer verlässt, deren Steuerung eher durchschnittlich umgesetzt wurde. Ganz besonders wenn Horden von Gegner einen umzingeln, fällt einem die Trägheit der Steuerung auf die Füße. Während man mit seinem 3-Treffer- Kombo auf Gegner einschlägt, kommt es zudem immer wieder vor, dass man selbst getroffen wird, was, durch das Verletzungssystem, an der HP und Ausdauer nagt. Einmal verletzt beginnt somit ein monotoner Kreislauf aus Heilung und Angriff. Alternativ kann man sich hinter reichlich Bauwerken und Fallen verstecken und die Wanderer mit Speeren bearbeiten oder Molotov Cocktails bewerfen, bis sie sterben, was auf Dauer jedoch ermüdend wirkt.
Was „Metal Gear Survive“ dafür auszeichnet, ist das Sammeln von Ressourcen. Mit den gesammelten Ressourcen baut ihr dann an den verschiedenen Werkbänken zum Beispiel neue Waffen oder Hilfsmittel. Besonders gut hat mir der Aufbau der eigenen Basis gefallen, was natürlich auch recht wichtig ist, da es vorkommen kann, dass Wandelnde in eure Basis eindringen wollen. Ihr könnt sie natürlich nicht nur mit Zäunen abwehren, sondern auch mit vielen anderen Hilfsmitteln, die ihr entwickeln könnt. Dieser Teil hat mir persönlich am meisten Spaß gemacht und einen so auch ein wenig in den Bann gezogen, vor allem, weil man sich immer wieder neue Baupläne erarbeiten kann. Angefangen mit Verteidigungswaffen bis hin zum Anbau von Nahrung, es ist wirklich alles dabei. Der Bau der Basis bietet in dieser Hinsicht wirklich viel und kann somit intensiv genutzt werden.
Fokus auf Multiplayer
Der Fokus von „Metal Gear Survive“ liegt in erster Linie natürlich auf dem Multiplayer-Modus – sollte man zumindest meinen. Nein, ihr könnt nicht mit euren Freunden zusammen die Story spielen. Der Modus, der gemeinsam gespielt werden kann, ist der Wellenkampf. Hier müsst ihr mit euren Freunden (bis zu 3 sind möglich) versuchen eure Basis zu verteidigen, und zwar egal ob mit Hindernissen oder purer Kampfkraft. Hierbei ist die Kommunikation natürlich sehr wichtig, vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden. Und wenn ihr eine Mission erfolgreich abschließt, winken abschließend attraktive Belohnungen.
Optisch kein Neuanstrich
Von der Grafik her ist „Metal Gear Survive“ nach heutigen Maßstäben leider kein wirklicher Leckerbissen, welchen man vielleicht erwartet hat. Liegt es womöglich an der gleichen Fox Engine, wie sie auch schon in „Metal Gear Solid V“ zum Einsatz kam? Denn wirkliche Neuerungen sind darin nicht zu erkennen, sodass der Titel nur schwer mit heutigen Spielen mithalten kann. Es mangelt irgendwie an der passenden Atmosphäre, die Spielwelt wirkt leer und wird ab und an nur durch paar Wandelnde belebt, was für so ein Spiel einfach zu wenig ist. Problematisch ist vor allem aber auch der Nebel, der entgegen „MGSV“ kaum noch Weitsicht bietet.
Die Sprachausgabe hingegen ist völlig Ordnung, auch wenn man diese aus den anderen Metal Gear Teilen einfach rundum besser kennt. Da in der Spielwelt aber auch nicht wirklich viel passiert, kann man in diesem Punkt auch nicht sehr viel damit falsch machen. Was dadurch jedoch auch fehlt, ist wieder eine stimmige Atmosphäre, die sich damit nur schwer aufbaut und dem Spiel am Ende gewaltig fehlt. Als besonderes Highlight lässt sich dafür der Soundtrack aus den alten Metal Gear-Teilen freischalten, womit wieder langjährige Fans auf ihre Kosten kommen.
Gewinnspiel – 10 Codes zu gewinnen
Wer trotz der Kritik an „Metal Gear Survive“ einen Blick auf den Titel werfen möchte, für diejenigen verlosen wir zusammen mit Konami 10 Codes für das Spiel. Nutzt dazu einfach unsere Kommentarfunktion und teilt darin eure besten Metal Gear Erlebnisse der Vergangenheit oder auch zu „Metal Gear Survive“, falls ihr den Titel (auch die Beta) schon gespielt haben solltet. Was gefällt euch so besonders daran oder was hätte man vielleicht besser machen müssen? Gerne gesehen ist konstruktive Kritik, die wir so an Konami weitergeben können.
Die Gewinner geben wir nach ausreichend Feedback in den kommenden Tagen bekannt!