Mit Sword and Fairy: Together Forever ist der siebte Teil der hierzulande recht unbekannten RPG-Serie kürzlich für die PS5 erschienen. Das Spiel verbindet Elemente der chinesischen Mythologie mit traditioneller Ostasiatischer Ästhetik. Wir konnten uns den Titel schon ausführlich ansehen und sagen euch hier, was das Spiel ausmacht und welche Stärken und Schwächen es gibt.
Epische Handlung
Sword and Fairy: Together Forever erzählt im Kern eine recht klassische Geschichte von Gut und Böse. Dabei geht es vor allem um die beiden Protagonisten Yue Qingshu und Xiu Wu, die zusammen mit weiteren Mitstreitern versuchen die Welt zu retten. Diese wird von Dämonen terrorisiert, die aus einer Art Himmel-Gefängnis entflohen sind. Auch bei den Charakteren verlässt das Spiel nur in Ausnahmefällen ausgetretene Pfade. Die meisten Figuren kennen wir so oder so ähnlich aus vielen anderen Rollenspielen oder High-Fantasy Geschichten.
Im Verlauf der Reise erfahren wir nach und nach mehr über die Vergangenheit und Motivationen unserer Party-Mitglieder und so wachsen sie uns trotzdem mit der Zeit ans Herz. Die Welt von Sword and Fairy: Together Forever bietet wirklich viel Tiefe und kleine Geschichten am Rand der eigentlichen Handlung. Überall gibt es Nebenmissionen, die zwar meist sehr simpel designed sind, aber trotzdem kleine Stories bieten. Wer bereit ist, sich auf die Welt und die teilweise etwas überdramatisch erzählte Geschichte einzulassen, wird hier wirklich überrascht.
Actionreiches Kampfsystem
Im Gegensatz zu früheren Teilen setzt der neueste Ableger der Serie nicht auf ein rundenbasiertes Kampfsystem, sondern auf Auseinandersetzungen in Echtzeit. Jedes Party-Mitglied nimmt dabei eine eigene Rolle ein. Xiu Wu stürzt sich mit seiner Klinge in den Nahkampf, Yue Qingshu kann Heilzauber wirken und andere Charaktere greifen aus der Distanz an. Angriffe lassen sich aneinander ketten und so zu mächtigen Kombos ausbauen. Es gibt überall in der Welt normale Scharmützel gegen Dämonen und Soldaten, dazu kommen einige größere Bosskämpfe.
Die Kämpfe machen an sich Spaß und sehen auch schick aus, leider fehlt es teilweise ein bisschen an der Balance und das Treffer-Feedback ist quasi nonexistent. Gegner reagieren kaum auf Treffer, wenn wir nicht ihren Lebensbalken sehen würden, wüssten wir gar nicht, dass wir Schaden verursacht haben. Das ist besonders in hektischen Kämpfen ein wenig ärgerlich. Die eigentlich schön inszenierten Bosskämpfe verlieren dabei leider auch schnell ihren Reiz. Die Oberfieslinge haben nämlich teilweise lächerlich viel Leben, sodass wir minutenlang immer die selben Angriffe wiederholen, bis der Lebensbalken auf null sinkt und wir weiterspielen können.
Das ist vor allem schade, weil Sword and Fairy: Together Forever in diesem Bereich sonst sehr viel richtig macht. Angriffe sind effektvoll inszeniert, wir lernen immer wieder neue Moves und können unsere Charaktere spezialisieren. Gegner lassen auch neue Waffen und Ausrüstung fallen, mit denen wir unsere Helden weiter ausbauen können. Das motiviert und macht einen wichtigen Teil des Spiels aus. Die Bosskämpfe hätten hier die Kirsche auf der Sahne sein können, leider werden sie dem aber nicht ganz gerecht.
Technik mit Licht und Schatten
Auf der technischen Seite kann Sword and Fairy: Together Forever größtenteils überzeugen. Die Charaktere und Umgebungen sind hübsch und abwechslunsgreich. Es gibt verschneite Berge, paradiesische Strände. mystische Tempelanlagen und wuselige Städte. Grafik und Performance sind auf der PS5 sehr gut und lassen kaum zu wünschen übrig. In manchen Kamerafahrten sieht man, wie NPCs einfach aus dem Spiel ploppen, das stört die Immersion natürlich ein wenig, ist aber auch schnell wieder vergessen, wenn man dann in die Welt eintauchen darf.
Ein ganz wichtiger Punkt ist darüber hinaus die Lokalisation. Sword and Fairy: Together Forever bietet nur chinesische Synchronisation. Soweit ich das beurteilen kann, ist diese zwar gelungen, wenn ihr der Sprache allerdings nicht mächtig seid, dürft ihr euch auf viele geschriebene Zeilen einstellen. Diese sind in verschiedenen Sprachen verfügbar, teilweise aber grammatikalisch etwas unbeholfen. Die Reihe hatte immer das Problem, dass sie außerhalb von China kaum verfügbar war oder eben nur auf chinesisch gespielt werden konnte. Der siebte Teil ist hier auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, auf ein paar Hürden müsst ihr euch trotzdem einstellen.
Fazit
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