TEST: Wanted: Dead – lustige Hommage mit spielerischen Schwächen

Wanted: Dead mischt Deckungsshooter und Nahkampf-Kombos mit jeder Menge Oldschool-Flair, kann aber vor allem beim Gameplay nicht vollends überzeugen.

By Jonas Herrmann Add a Comment
5 Min Read

Mit Wanted: Dead erscheint am 14. Februar der neue Titel der Ninja Gaiden- und Dead or Alive-Macher für PS4 und PS5. Wir konnten uns den futuristischen Actiontrip vorab schon anschauen und verraten euch in dieser Review, wo die Stärken des Spiels liegen, was nicht so gut funktioniert und für wen der Titel letztlich geeignet ist.

Das ist Wanted: Dead

In Wanted: Dead übernehmen wir die Rolle von Lt Hannah Stone, die Teil der Zombie Unit der Polizei von Hong Kong ist und vornehmlich mit Knarren und Katana gegen Untote und korrupte Cops in den Kampf zieht. Spätestens jetzt sollte klar sein, dass sich das Spiel selbst nicht allzu ernst nimmt. Die Protagonistin und ihre 3 Kollegen sind absolute Action-Klischees und die Dialoge bestehen neben spärlichen Informationen über die Einsätze vor allem aus „coolen“ Sprüchen und Kommentaren.

Wanted: Dead

Dieser Stil passt gut zum Spiel und ist eine der größten Stärken. Eine ernste Geschichte hätte aufgesetzt gewirkt und der B-Movie-Charmelockert das schnelle und brutale Gameplay gut auf. Wanted: Dead spielt in einer Cyber Punk-artigen Zukunft, es gibt also mächtige Unternehmen, die die Polizei für ihre Zwecke kauft und jede Menge Neonlicht. Der Titel sieht dabei nicht herausragend gut aus, das Design der Umgebungen, Charaktere und Gegner ist aber gut gelungen und sorgt für einen guten Gesamteindruck.

Oldschool-Action mit kleinen Mängeln

Leider kann das Gameplay hier nur bedingt mithalten. Der größte Teil des Spiels besteht aus den relativ linearen Einsätzen. Ihr kommt an einem Ort an, rüstet euch aus, kämpft euch von Checkpoint zu Checkpoint und beendet das Level. Eure Hauptwaffe und die Pistole könnt ihr vor den Missionen und an Speicherdrohnen anpassen und so etwa auf mehr Genauigkeit oder höheren Schaden trimmen.

Wanted: Dead

Spielerisch setzt Wanted: Dead auf einen Mix aus Deckungsshooter und Nahkampf-Slasher. Ihr habt also die Wahl, wie ihr Gegnergruppen angreifen wollt. Die Shooter-Mechaniken funktionieren dabei sehr rudimentär. Ihr geht automatisch hinter Barrikaden oder an Ecken in Deckung und könnt dann blind oder gezielt feuern. Die Gegner setzen von Beginn an Granaten ein, sodass regelmäßige Deckungswechsel Pflicht sind. Die Waffen und Sprengsätze gefallener Gegner könnt ihr auch aufheben und selbst einsetzen. Immer wieder gibt es so besondere Waffen wie Kettensägen, die zu den Highlights gehören.

Früher oder später müsst (oder wollt) ihr aber auch in den Nahkampf. Hier greift ihr mit dem Katana an und nutzt die Pistole quasi als Unterstützung. Ihr müsst also nicht zielen, sondern trefft auf Knopfdruck und könnt die Handfeuerwaffe so in Kombos einbauen. Dann folgt auf zwei Katana-Streiche ein Kopfschuss, bevor ihr das Ganze mit einem stylisch animierten Finisher beendet.

Das klingt ziemlich cool, leider fühlt es sich nur vereinzelt auch so gut an. Die Kombos entwickeln nämlich nur manchmal einen guten Flow, häufiger fühlt es sich ein wenig stumpf an und man schafft es nicht, mehrere Gegner nacheinander zu erwischen und stirbt recht schnell. Der Schwierigkeitsgrad ist grundsätzlich anspruchsvoll und es gibt nur ein paar Versuche, bevor ihr vom letzten Checkpoint aus starten müsst. Da die auch nicht immer gleichmäßig verteilt sind, kann es so durchaus zu frustrierenden Abschnitten kommen.

Wanted: Dead

Spaßige Minigames

Etwas überraschend war, dass es zwischen den Missionen die Möglichkeit gibt, das HQ der Zombie Unit zu erkunden. Da könnt ihr kleine Gespräche führen, Collectibles sammeln und Minigames starten. Hier zeigt sich wieder der Charme von Wanted: Dead. Karaoke oder Ramen-Wettessen sind zwar spielerisch nicht besonders anspruchsvoll, dafür aber umso unterhaltsamer. Das Problem ist nur, dass diese kleinen Spielereien nicht die Kirsche auf der Sahne, sondern die eigentlichen Highlights des Spiels sind. Gerade beim Gameplay wird einfach zu viel Potenzial liegen gelassen.

Fazit

TEST: Wanted: Dead – lustige Hommage mit spielerischen Schwächen
Fazit
"Wanted: Dead ist wirklich ein komisches Spiel. Die platten Charaktere und Dialoge sind herrlich selbstironisch und der ganze Stil wirkt stimmig. Man merkt, dass die Entwickler Spaß dabei hatten, den Titel zu entwickeln. Gerade deshalb ist es so überraschend, dass das Gameplay die schwächste Säule geworden ist. Auf dem Papier klingen die Kombos und Levels wirklich cool, viel zu oft fühlt es sich aber unbefriedigend oder frustrierend an. Wer Lust auf einen geradlinigen Actiontrip, der sich selbst nicht ganz ernst nimmt, hat, sollte hier zuschlagen. Zum echten Hit fehlt aber leider einiges."
Pro
Lustiger Charme
Schicke Umgebungen
Cooler Stil
Contra
Gameplay mit Höhen und Tiefen
Teils unfair verteilte Checkpoints
Verschenktes Potenzial
7

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