Publisher Ubisoft sieht sich möglicherweise einer Klage gegenüber, der ein grundsätzliches Problem heutiger Spiele zugrunde liegt. Hintergrund ist die Abschaltung von Online-Diensten, was Spiele anschließend teilweise oder komplett unbrauchbar macht.
Speziell geht es um das original The Crew, das Ende März nach rund 10 Jahren den Online-Support verliert. Dies hatte man im Dezember angekündigt. Da das Spiel jedoch zwingend eine Online-Anbindung voraussetzt, wird es damit komplett unbrauchbar. Spieler haben somit nur noch wenige Wochen Zeit, um ein ziemlich erfolgreiches und millionenfach verkauftes Spiel spielen können.
The Crew wurde als unbefristete Lizenz verkauft
Genau das stört den User Ross Scott (via PCGamesN), der sich mit einer potenziellen Sammelklage gegen diese Praxis wehren möchte, die nicht nur Ubisoft in der Art betreibt. Nach Ansicht von Scott wurde The Crew damals als unbefristete Lizenz verkauft, deren Wert man nun einfach vernichtet. Dies sei eine ideale Gelegenheit, um die Industrie und das gesamte System dahinter herauszufordern.
„Ich denke, das Argument, das man vorbringen muss, ist, dass The Crew im Rahmen einer unbefristeten Lizenz und nicht im Rahmen eines Abonnements verkauft wurde, sodass uns eine Ware und keine Dienstleistung verkauft wurde“, so Ross. „Dies ist ein hochkarätiges Spiel, das in Stores unter einer unbefristeten Lizenz verkauft wurde, und die Käufer werden damit zurückgelassen.“
Ob die Klage gegen einen solch großen Publisher tatsächlich zustande kommt, ist derzeit völlig offen und könnte letztendlich auch einfach abgewiesen werden. Oftmals wird die Serverabschaltung damit begründet, dass die Kosten für die Server gegenüber dem tatsächlichen Nutzen nicht mehr gerechtfertigt seien, wenn die Spielerzahl nur noch sehr gering ist.
Hier argumentiert man jedoch damit, dass dieser Punkt größer als das Spiel sei, größer als Ubisoft und somit Millionen User betrifft. Ziel sei es zu verhindern, dass Spiele, Werte und letztendlich das Geld, das jeder Einzelne dort hineininvestiert, vernichtet werden.
„Eines der Dinge, die mich an Games-as-a-Service frustrieren, ist, dass sie eine rechtliche Grauzone darstellen. Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass die Zerstörung eines von euch bezahlten Spiels legal ist, da dies nicht angefochten wurde. Indem wir deren Rechtmäßigkeit infrage stellen, könnten wir daraus ein Schwarz-Weiß-Problem machen. Wenn wir verlieren, möchte ich hart verlieren. Wenn es keine Chance gibt, dies zu stoppen, möchte ich, dass ein Richter uns ins Gesicht sagt, dass wir beim Kauf von Videospielen keine Verbraucherrechte und kein Eigentum an dem haben, wofür wir bezahlen.“
Fraglich ist, ob sich Ubisoft nicht irgendwo dagegen abgesichert hat, dass Spiele einfach vom Markt genommen werden und dann nicht mehr zugänglich. Zwar war das Live-Service-Genre damals weitaus weniger verbreitet als heute, dass man die Server jedoch nicht die nächsten 100+ Jahre online hält, wird auch da schon absehbar gewesen sein.
Wenn es MMO Games sind sollte die Serversoftware zum betreiben eigens betriebener Server herausgegeben werden. Um diese selber zu Hosten und Patch für das Game um die Ip’s ein zu tragen / suche etc.
Es wurde für den Kompletten Umfang Bezahlt!
Das Ding ist ja, dass dieses Spiel auch bequem offline weiter gespielt werden könnte. Ist ja ok, wenn Ubi da die Server abschaltet, aber dann patcht das, damit wir das dann weiter im Offlinemodus spielen könnten. Und das sollte in einer Sammelklage sehr gerne eingeklagt werden.