Die Diskussion um Spielepreise gleicht einem nie endenden Bosskampf – zäh, frustrierend und voller Meinungen, die sich gegenseitig auskontern. Mit der aktuellen Konsolengeneration sind die Preise für AAA-Spiele auf rund 80 Euro gestiegen. Und als Mario Kart World kürzlich die 90-Euro-Marke knackte, schrillten bei vielen Fans die Alarmglocken. Doch ausgerechnet der ehemalige PlayStation-Chef Shawn Layden meint: Das reicht noch lange nicht.
Spielepreise im Höhenflug – und kein Ende in Sicht?
In einem Interview mit PlayerDriven erklärte Layden, dass Spiele eigentlich schon längst teurer sein müssten – und dass die Industrie einen Fehler gemacht habe, den Preis nicht in kleinen Schritten mit jeder Konsolengeneration zu erhöhen. Rechnet man die Inflation mit ein, wären 59,99 Dollar von 1999 heute fast 100 Dollar wert. Für Layden also ein ganz klares Zeichen: „Wir hängen preislich hinterher.“
Was auf dem Papier logisch klingt, sorgt in der Realität für Unverständnis. Denn während die Produktionskosten von Games explodieren – mit Entwicklungsteams, die an Hollywood-Filmsets erinnern –, kämpfen viele Spieler mit steigenden Mieten, Lebenshaltungskosten und dem ganz normalen Alltag – ein Aspekt, mit dem ein ehemaliger PlayStation-Manager nicht konfrontiert ist und in der Hinsicht erschreckend wenig Gespür aufweist. Die Aussicht, bald 90+ Euro für ein Spiel zu zahlen, das vielleicht nach 15 Stunden vorbei ist, stößt nicht gerade auf Begeisterung.
Mehr Geld für weniger Spiel?
Layden ist übrigens auch der Meinung, Spiele seien zu lang. Schon 2020 wünschte er sich eine Rückkehr zu kürzeren, kompakteren Erlebnissen. Seine Idealvorstellung: 12 bis 15 Stunden Spielzeit. Ob das bedeutet, dass wir künftig mehr zahlen und weniger spielen sollen? Keine gute Verkaufsstrategie.
Der Markt hat sich zudem verändert. Free-to-Play-Spiele und Indie-Hits wie It Takes Two zeigen, dass Qualität nicht immer ein riesiges Budget braucht – und vor allem nicht 80 Euro. Der Druck auf AAA-Studios wächst: Wenn sie mehr verlangen wollen, müssen sie auch mehr liefern – sei es Innovation, Stabilität oder einfach nur ein Spiel, das zum Release auch wirklich fertig ist.
Letztlich wird der Markt entscheiden. Die Frage ist nur: Wer hat am Ende das letzte Leben?