Die Fußballweltmeisterschaft 2022 findet nicht auf echtem Rasen statt, sondern in gewisser Weise auch in diversen beliebten Spielen. Wie Spiele-Entwickler mit der umstrittenen WM umgehen, habe ich mir einmal genauer angeschaut.
Hintergrund: Die WM in Katar stand bereits lange vor ihrem Start in der Kritik. Grund dafür waren die miesen Arbeitsbedingungen für Arbeitsmigranten, die zu einer unbestimmten Zahl womöglich gar zum Tod führten. Kurz vor der WM kamen noch feindliche Äußerungen und die Diskussion über die eingeschränkten Rechte für queere Menschen in Katar erschwerend hinzu.
FIFA 23: Das offensichtliche Beispiel
Bereits am 9. November brachte EA mit einem kostenlosen Update den WM-Modus in FIFA 23. In diesem Modus könnt ihr offline oder online die WM in Katar auf unterschiedliche Art und Weise spielen, zum Beispiel mit Teams, die sich nicht qualifiziert haben. Darüber hinaus bekommt ihr auf die WM zugeschnittene Items im FIFA Ultimate Team Modus.
Das ist aber nicht alles. Mit FIFA World Cup: Live begann außerdem ein Event, das parallel zur echten WM läuft und stetig aktualisiert wird. Darin könnt ihr reale Szenarien nachspielen.
Wie EA mit der WM-Situation umgeht, kann man nun unterschiedlich werten: Ist es ein politisches Statement, wenn EA die FIFA-WM promotet, oder ist es gar unpolitisch, weil man sich nur auf den Sportaspekt konzentriert? So oder so ist es nicht verwunderlich, dass die WM in Katar ihren Weg in FIFA 23 gefunden hat, denn der Publisher hält für diesen Ableger der Reihe noch die FIFA-Lizenz.
Fortnite: Das Anti-Beispiel
Epic Games hält sich hingegen nicht zurück, ein klares Statement zu setzen. Denn in Fortnite gibt es eine neue Skin-Kollektion mit dem Namen „Let Them Know“, die eine klare Botschaft senden sollen. Denn man verzichtet auf jeden Schriftzug zur WM; die UEFA, FIFA und der Austragungsort Katar werden nicht namentlich erwähnt.
Epic Games möchte mit den Skins jedem Fortnite-Spieler ermöglichen, Flagge für seine Mannschaft zu zeigen. Deshalb kann man auch Trikots, Shorts, Schuhe und mehr beliebig kombinieren. Es ist sogar möglich, die Farben der Regenbogenflagge zu tragen, womit sich Epic Games gegen die kontroversen Aussagen über die LGBTQ-Community stellt.
Call of Duty: Das bizarre Beispiel
Bei Call of Duty weiß ich selbst nicht, was ich denken soll. Zum einen werden aus Fußball-Stars In-Game-Soldaten.
Zum anderen könnt ihr in CoD: Modern Warfare 2 und Warzone 2.0. bei Tippspielen zur Weltmeisterschaft teilnehmen. Activision Blizzard macht also Sportwetten – jetzt habe ich wirklich alles gesehen.
Es funktioniert so: Ihr tippt, welche Nationalmannschaft das nächste WM-Spiel gewinnt. Wer richtig liegt, erhält diverse Belohnungen, wie XP-Punkte, die Flagge der Nationalmannschaft als Visitenkarte oder geremixte Schlachtlieder mit der jeweiligen Nationalhymne. Verlierer erhalten immerhin einen Trostpreis.
Die Vorrunden sind fast um, ihr könnt aber noch für zwei Spiele abstimmen, immer bis zu vier Stunden vor dem Spiel:
- Tunsesien gegen Frankreich (am 30. November, um 16 Uhr)
- Kamerun gegen Brasilien (am 2. Dezember, um 20 Uhr)
Ob das CoD-Sportwetten-Event nach den Vorrunden weitergeht, bleibt abzuwarten.
Aber Activision Blizzard schießt hiermit meiner Meinung nach den Vogel ab, denn die Aktion bietet zwar coole Items, aber man motiviert auch zum unreflektierten Zuschauen und Tippen.
Fußball-WM: Ja oder Nein?
Ein Hinweis zum Schluss: Ich meide zwar die WM, aber ich interessiere mich generell nicht sehr für Fußball. Es darf jeder selbst entscheiden, ob er das Sportevent mitverfolgen mag oder nicht. Wer den politischen Hintergrund ausblenden kann und will und nur das Sportereignis als solches sieht, der soll die Weltmeisterschaft 2022 in vollen Zügen genießen.
Es ist jedoch interessant, zu sehen, wie Publisher und Entwickler auf die umstrittene Fußball-WM in Katar mit ihren Spielen reagieren. Was haltet ihr davon?
Von raffgierigen Gutmenschen die sich ohne echtes Risiko virtuell ihren Gratismut abholen halte ich generell weniger als von meinem Morgenschiss nachdem er von einem Hund gefressen, ausgekotzt, wieder gefressen und schließlich nochmals ausgeschissen wurde.
Gleiches gilt für diejenigen die hier nach „Diversität “ (was sie im Grunde nicht ist) schreien und wenn es hart auf hart kommt ganz kleinlaut werden.
Sah man ja an der Nationalmannschaft mit ihrer „wir lassen uns gerne das Maul verbieten“ Geste. Lächerliches feiges Millionärspack.
Ein Statement wäre es gewesen trotzdem mit dieser Mongobinde aufzutauchen, ein oder 2 Tage im Knast warten bis genug Geld geflossen ist um dann der WM den Rücken zu kehren. Aber dafür hätte es ja dicker Eier bedurft.
Ein Affenzirkus erster Güte.
Konzerne sind immer über Leichen gegangen für Geld