Ist die PS5 wirklich zu teuer? Eine Realität zwischen Inflation und Luxusgefühl

Gaming war einst für alle da – heute kostet eine PS5 knapp 500 Euro und wird zum Luxusgut. Warum Preisvergleiche ohne Kontext uns mehr verwirren als beruhigen.

Niklas Bender
Freelancer und Editor-in-Chief bei PlayFront.de seit 2022. Liebe die PS5, zocke quer durch alle Genres und eine Schwäche für humorvolle Texte – Sarkasmus inklusive.
4 Min Read

Die Preise steigen – und zwar überall. Inflation, weltweite Krisen und wackelige Lieferketten sorgen dafür, dass unser Geld weniger wert ist. Während wir uns durch diese finanzielle Dauerkrise hangeln, bleibt die Spieleindustrie erstaunlich unbeeindruckt. Neue Konsolen und 80-Euro-Spiele erscheinen weiterhin im gewohnten Rhythmus, als wäre die Weltwirtschaft völlig intakt. Doch ist es wirklich noch vertretbar, 500 oder mehr Euro für eine Konsole zu verlangen, wie heute von Sony verkündet?

Inflation schön gerechnet

In Diskussionen über Konsolenpreise tauchen regelmäßig Infografiken auf, die uns beruhigen sollen: Inflationsbereinigt sei die PlayStation 5 gar nicht so teuer. Damals, so wird gesagt, kosteten Konsolen wie die PSone oder die originale PS4 inflationsbereinigt sogar mehr. Das Problem dabei: Diese Rechnungen isolieren die Preise von der Realität, in der wir heute leben.

Was bringt es, dass eine PSone inflationsbereinigt heute 500 Euro kosten würde, wenn Mieten, Strom und Wocheneinkauf gleichzeitig auf Rekordniveau sind – und unsere Löhne kaum steigen? 500 Euro waren 1995 eben etwas ganz anderes als heute. Damals konnte man mit einem normalen Job gut leben. Heute reicht selbst ein Vollzeitjob in manchen Regionen kaum noch, um die Grundbedürfnisse zu decken.

Was früher Unterhaltung war, ist heute Luxus

Natürlich – niemand muss eine PS5 kaufen. Und ja, Videospiele sind kein Grundnahrungsmittel. Doch das war nie der Punkt. Spiele waren lange eine Form der kulturellen Teilhabe. Ein Hobby, das erschwinglich war. Heute jedoch entwickelt sich Gaming immer mehr in Richtung Luxus. Nicht nur Konsolen sind teurer geworden – auch die Spiele selbst. 80 Euro für ein neues Spiel, 40 Euro für einen Season Pass und 20 Euro für kosmetische Inhalte? Das sprengt das Budget vieler Menschen.

Wer sich über die Preise beschwert, bekommt oft zu hören: „Dann kauf’s halt nicht.“ Das ist keine Lösung – das ist Ausgrenzung. Die Preisentwicklung in der Gaming-Branche ist ein Spiegel für das, was in der gesamten Wirtschaft passiert. Eine kleine Gruppe kann sich weiter alles leisten, während der Rest zusehen muss, wie sich selbst vormals erschwingliche Hobbys zunehmend entfernen.

Inflation ≠ gleiches Einkommen

Ja, auch andere Produkte sind teurer geworden – aber bei vielen Dingen sind die Preissteigerungen durch bessere Qualität, Innovation oder tatsächliche Produktionskosten erklärbar. Bei Konsolen? Oft nicht. Der reale Knackpunkt ist: Während die PS5 inflationsbereinigt teurer ist als 2020, haben die wenigsten Menschen eine entsprechende Lohnerhöhung bekommen. Was nützt also eine Preisgrafik, wenn das Einkommen nicht mithält?

Es geht nicht um Nostalgie oder überzogene Erwartungen. Es geht um Fairness. Wer heute sagt, Spiele seien immer schon teuer gewesen, ignoriert die wirtschaftliche Realität von Millionen Menschen. Gaming war mal für alle da. Heute scheint es zunehmend denen vorbehalten zu sein, die sich keine Gedanken ums Geld machen müssen. Und das ist ein echter Game Over für viele.

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