Microsoft vs FTC: Darum ist man sich so siegessicher

By Mark Tomson Add a Comment
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In den nächsten Tagen wird die Entscheidung des Gerichts aus der Anhörung zwischen Microsoft und der FTC erwartet, die entscheidend dafür sein wird, ob Microsoft die Übernahme von Activision / Blizzard bis zur nächsten Deadline abschließen kann.

Während man auf der einen Seite durchaus einkalkuliert, dass es auch schief gehen kann und die Anhörung zugunsten der FTC ausgeht, ist man bei Microsoft recht optimistisch, dass sich die Richterin auf ihre Seite schlagen wird. Warum und wieso, wird in der Abschlusserklärung erläutert.

Kommt die FTC ihrer Aufgabe nicht nach?

Im Wesentlichen erläutert Microsoft darin die eigentliche Aufgabe der FTC, nämlich die Definition des Kartellmarktes und der darin vertretenen Interessen. Dabei wird zwischen einem Produktmarkt und einem geografischen Markt unterschieden, wobei es Aufgabe der FTC ist, den relevanten Markt zu definieren, auf dem die angeblich wettbewerbswidrigen Auswirkungen der geplanten Übernahme zu erwarten sind.

In den Produktmarkt fallen Produkte und Dienstleistungen, mit denen die Produkte der Beklagten konkurrieren, wobei hier High-Performance-Konsolen, Abo-Services, Cloud-Gaming-Abonnementdienste, sowie Game- und Cloud-Gaming-Abonnementdienste erwähnt werden, während der geografische Markt als das definiert wird, an den sich Verbraucher praktisch wenden können, in diesem Fall die Vereinigten Staaten. In beiden Fällen beruft man sich auf vorherige Urteile, in denen die Definitionen genauer festgelegt wurden.

„Wie der Produktmarkt muss auch der geografische Markt den kommerziellen Realitäten der Branche entsprechen und wirtschaftlich bedeutsam sein.“

Sollte es der FTC in der Anhörung nicht gelungen sein, diese Märkte im konkreten Fall zu definieren, ist Microsoft der Ansicht, dass die Klage der FTC abgewiesen werden muss. Hier ist man der Auffassung, dass während Anhörung bestimmte Umstände „willkürlich“ außer Acht gelassen wurden, die Xbox eine gewisse Marktmacht verleihen, indem der PC-Markt und die Nintendo Switch als relevante Wettbewerber ausgeschlossen wurden. Hinsichtlich des geografisch relevanten Marktes machte Microsoft geltend, dass alle Hersteller weltweit und nicht nur in den USA tätig seien.

Microsoft wäre nur wettbewerbsfähiger

Microsoft hatte insbesondere hier betont, dass man im Konsolen-Markt der Verlierer sei und nur den dritten Platz unter den großen Herstellern belegt. Durch die Fusion mit Activision wäre man lediglich wettbewerbsfähiger, jedoch keinesfalls auf einmal Marktführer oder hätte die Macht, um sich gegenseitig wesentliche Geschäftsanteile zu entziehen. Weiterhin glaubt man, dass die FTC auch nicht in Bezug auf Inhalte, Aboservices & Co. ausreichend darlegen konnte, warum die Übernahme von Activision ein solch große Gefahr darstelle, bei denen insbesondere Sony ebenfalls Marktführer ist.

In der Summe macht es den Eindruck, dass die FTC zu unvorbereitet in diese Anhörung gegangen ist und am Ende eine riesige Blamage erleben wird. Das wird man in den nächsten Tagen erfahren.

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