In dieser Woche ließ Sony nach vielen Gerüchten die Bombe platzen und kündigte einen eher ungewöhnlichen Schritt innerhalb des traditionellen Konsolen-Zyklus an, in dem man der PlayStation 4 nach nur knapp drei Jahren mehr Leistung spendiert. Diese Idee ist zwar nicht gänzlich neu und war ähnlich auch beim N64 oder der PS2 zu finden, es ist aber eben auch untypisch.
Warum geht man diesen Schritt?
Die PlayStation 4 ist in ihrer jetzigen Form weiterhin die leistungsstärkste Konsole auf dem Markt, dennoch zeigte sich schnell sehr deutlich, dass auch diese ihre Grenzen hat, was sich insbesondere in der Performance vieler Spiele niederschlägt. Der Traum von standardmäßigen 1080p und 60fps in dieser Generation wurde für viele Spieler noch nicht wahr. Auch das 4K Zeitalter ist noch alles andere als Realität im heimischen Wohnzimmer. Zudem sieht es Sony in heutigen Zeiten als weniger problematisch an ein Mid-Generation Upgrade durchzuführen, da man so etwas inzwischen aus dem Mobile- und PC-Markt gewöhnt sei.
Wie viel mehr Leistung wird die neue PlayStation 4 haben?
Hierzu hat Sony bislang keine offiziellen Angaben gemacht, verspricht aber, dass dann auch 4K und eine bessere Kompatibilität zu VR gewährleistet wird. Es wird sicherlich kein Sprung sein, den man nachher zur PlayStation 5 erwartet, Unterschiede sollten sich dennoch bemerkbar machen, vor allen in der Performance, noch intensiveren Spielerfahrungen, mehr Grafik-Features usw.
Beruft man sich allerdings auf frühere Meldungen, welche die PS4 Neo erst ins Gespräch brachten, könnten folgenden Spezifikationen zu erwarten sein.
PlayStation 4
- CPU: Jaguar 8 Kerne/ 1.6GHz
- GPU: 18cu Radeon GCN bei 800MHz
- Speicher: 8GB GDDR5 bei 176GB/s
PlayStation 4 Neo
- CPU: Jaguar 8 Kerne / 2.1GHz
- GPU: 36cu ‚verbesserte‘ GCN bei 911MHz
- 8GB GDDR5 bei 218GB/s plus zusätzlich 512MB Speicher
Zudem wird vermutet, dass die PlayStation 4 Neo über ein Ultra-HD Blu-ray Laufwerk verfügen wird, sodass dann auch 4K Blu-ray´s darauf laufen werden.
Welche Spiele wird es auf der PlayStation 4 Neo geben?
Sony möchte keinesfalls die bestehende Userbasis von 40 Millionen Einheiten einfach hinter sich lassen oder gar spalten und wird Richtlinien aufstellen, die vorschreiben, dass alle Spiele auf beiden Konsolen laufen müssen. Das Basismodell wird jedoch auf gewisse Features verzichten können, zum Beispiel bei der Performance, der Spieleranzahl im Multiplayer oder ähnliches. Inhaltlich sollen alle Spiele aber gleich sein, sowie erwartet man, dass die meisten Spiele, die nach Oktober 2016 erscheinen, die Vorzüge der Neo Konsole nutzen werden. Zudem stünde es Entwicklern frei, bestehende Spiele nach zu patchen, was laut Sony nur minimalen Mehraufwand bei den Entwicklungen bedeutet.
Was kostet die PlayStation 4 Neo?
Auch hierzu jat Sony noch keine genaueren Angaben gemacht und äußerte nur, dass sie teurer wird als das bestehende PlayStation 4 Modell für 350 Dollar. Es wird wohl maßgeblich von den Fertigungskosten abhängen, da Sony bereits angekündigt hat, dass man auch diesmal keinen Verlust pro verkaufte Einheit in Kauf nehmen wird. Erste Spekulationen gehen aber in die Richtung, dass man erneut die Marke von 400 Dollar / EUR anstrebt. Ein Faktor könnte zudem sein, dass man zunächst schaut, was die Konkurrenz so treibt. Auch Microsoft plant ganz offensichtlich ein Upgrade ihrer Xbox One, an dem man sich womöglich orientieren wird.
Wann wird die neue Konsole verfügbar sein?
Ein Launch-Datum der PlayStation 4 Neo gibt es bisher nicht, wobei auch hier vermutet wird, dass dieses mit PlayStation VR im Oktober zusammenfallen könnte. Dass alle Spiele ab Oktober die Neo Features nutzen können, muss kein Indiz dafür sein, dass dann auch die Hardware verfügbar ist. Auf der anderen Seite würde dies vermutlich aber auch den Geldbeutel der meisten Spieler zu sehr strapazieren, sodass es durchaus auch erst zu Weihnachten oder Anfang 2017 soweit sein könnte.
Wie clever war die frühzeitige Ankündigung?
Anders als die Ankündigung einer völlig neue Generation, könnte dieses Mid-Generation Upgrade deutlich zu früh bestätigt worden sein. Zwar sollen beide Versionen koexistieren und bis zum Ende unterstützt werden, blickt man aber auf frühere Ankündigungen der Slim-Versionen, erfolgte diese meist erst unmittelbar vor deren Launch. Aufgrund der noch vielen offenen Fragen wie dem Preis, dem Launch-Datum oder der verfügbaren Spiele dürften nun viele verunsichert sein, jetzt noch eine PS4 zu kaufen, die als veraltete Hardware angesehen wird. Dementsprechend werden wohl auch die Absätze für Sony spürbar einbrechen und viele die Anschaffung des neuen Modells erst noch abwarten wollen.
Letztendlich ist auch noch unklar, wann Sony die PlayStation 4 Neo Konsole offiziell vorstellen wird. Zur diesjährigen E3 soll es zumindest noch nicht so weit sein, da man zunächst eine repräsentative Erfahrung mit der neuen Version zusammenstellen möchte. Auch aus taktischen Gründe könnte man noch so lange abwarten, bis zum Beispiel Microsoft alle Karten auf den Tisch gelegt hat, sowie wäre da ja auch noch die Nintendo NX Konsole.
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