Die Probleme mit sogenannten Scalpern, die begehrte Produkte wie die PS5 in Massen aufkaufen, um sie dann deutlich teurer zu verkaufen, könnte langfristig einen negativen Effekt auf die Konsole haben.
Das geht aus Analysen verschiedener Markforschungsinstitute (via Bloomberg) hervor, die schon jetzt ein ungesundes Verhältnis zwischen Hard- und Softwareverkäufen feststellen. In der Regel ist es so, dass auf jede verkaufte Konsole mindestens ein verkauftes Spiel kommt, also ein Verhältnis von 1:1 besteht. Bei der PS5 ist dieses Verhältnis gerade bei 1:3, was bedeutet, das nur auf jede dritte verkaufte Konsole ein Spiel kommt.
Hintergrund ist vermutlich der, dass die in Massen aufgekauften PS5 Konsole irgendwo lagern und auf den Weiterverkauf warten. Das mag zwar für die Verkaufszahlen der PS5 ganz toll sein, schadet der Plattform aber langfristig, da man eher mit den Spielen Gewinn erzielt und nicht mit der Hardware.
„Selbst wenn wir den Kauf digitaler Download-Spiele in Betracht ziehen, ist der Prozentsatz der tatsächlich verkauften PlayStation 5-Geräte nicht so hoch, was bedeutet, dass die aktuelle Nachfrage von gewinnbringenden Wiederverkäufern eingeschränkt wird,“ heißt es beim Ace Research Institute.
Die fehlenden Softwareeinnahmen könnten Entwickler und Publisher davon abhalten, jetzt schon in die PS5 zu investieren, während Spieler wiederum abwarten, bis es ansprechende Spiele für die PS5 gibt. Eine negative Spirale, die auf lange Sicht der Plattform schadet.
„Die PlayStation 5 könnte eine kritische Chance verpassen, in eine gute Aufwärtsspirale zwischen Hardware und Software zu geraten. Der Peak der Plattform wird wahrscheinlich niedrig sein und der Gesamtumsatz der Plattform wird nicht so hoch sein, wie wir es uns erhofft hatten,“ ergänzt Morningstar Research.
Neben dem Problem mit den Scalpern kommen auch die Produktionsengpässe hinzu, die es wohl noch auf Monate verhindern werden, dass man eine PS5 einfach so im Laden kaufen kann. Auch hier sieht man derzeit eine negative Wechselwirkung – ohne Hardware keine Spiele, ohne Spiele keine Hardware.
Insgesamt also eine sehr ungünstige Situation für Sony und die PS5, von der niemand weiß, wie lange sie noch anhalten wird.
[amazon box=“B08H93ZRK9″]