Spiele bei Ankündigung quasi nicht existent – Wonder Woman und Star Wars in der Kritik

Große Ankündigungen, leere Versprechen: Wie Spiele wie Wonder Woman und Star Wars: Eclipse Hype generieren, ohne tatsächlich zu existieren – ein fragwürdiger Trend, der Spieler zunehmend frustriert.

Niklas Bender Add a Comment
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Es scheint fast ein Ritual zu sein: Die The Game Awards bringen jedes Jahr atemberaubende Trailer und große Ankündigungen mit sich, die Spieler weltweit elektrisieren. Doch hinter all dem Glamour verbirgt sich eine bittere Wahrheit. Viele der angekündigten Spiele existieren zum Zeitpunkt ihrer Enthüllung praktisch nur auf dem Papier – oder, um es drastischer auszudrücken, sie sind schlicht „buchstäblich nichts“. Das Wonder Woman-Spiel von Monolith Productions ist ein Lehrbuchbeispiel für diesen fragwürdigen Trend.

Von Hype und Enttäuschung

Die Enthüllung von „Wonder Woman“ bei den The Game Awards 2021 sorgte für Furore. Der kurze Teaser-Trailer versprach Großes, zeigte jedoch – wie viele andere Trailer auch – kein einziges Gameplay-Element. Seitdem herrscht Funkstille. Warum? Weil sich das Spiel zu diesem Zeitpunkt offenbar noch in einem so frühen Entwicklungsstadium befand, dass es kaum mehr als eine Idee war. Dies bestätigte jüngst Jason Schreier, Journalist bei Bloomberg, im Podcast „Kinda Funny Games“. Er erklärte, dass sowohl „Wonder Woman“ als auch „Star Wars: Eclipse“ – ebenfalls 2021 angekündigt – bei ihrer Enthüllung quasi nicht existierten.

„Als Wonder Woman angekündigt wurde, war es buchstäblich nichts. Es war wie Papier“, so Schreier. Und damit ist „Wonder Woman“ längst nicht allein. Der Wunsch, frühzeitig Hype zu erzeugen, hat sich für viele Studios als scheinbar wichtiger herausgestellt, als ein solides Spielkonzept zu präsentieren.

Der lange Schatten von Star Wars: Eclipse und Wonder Woman

Ein ähnliches Schicksal ereilt „Star Wars: Eclipse„. Der vielversprechende Titel von Quantic Dream wurde ebenfalls 2021 angekündigt, begleitet von einem aufwendig inszenierten Trailer, der wenig bis gar nichts über das tatsächliche Spiel verriet. Drei Jahre später ist es verdächtig still um das Projekt geworden – ein Muster, das sich immer wieder wiederholt.

Während die Entwicklung von AAA-Spielen naturgemäß Jahre dauert, bleiben Fans oft enttäuscht zurück, wenn die erste Ankündigung mehr Fragen aufwirft, als Antworten zu liefern. Die frühe Ankündigung von Spielen mag für Studios eine kluge Marketingstrategie sein, doch für Spieler bleibt sie ein zweischneidiges Schwert. Der Hype wird geschürt, nur um dann in der Realität auf eine jahrelange Wartezeit zu treffen. „Wonder Woman“ und „Star Wars: Eclipse“ stehen stellvertretend für einen Trend, der dringend hinterfragt werden sollte. Ob Monolith es schafft, die Superheldin würdig in Szene zu setzen, werden wir hoffentlich in naher Zukunft erfahren – oder auch nicht.

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