Free-2-Play: Ein Modell, das sich auf dem PC längst etabliert hat und sich mittlerweile auch auf Konsolen großer Beliebtheit erfreut. Entwickler wie Crytek glaubten einst sogar, dass es das einzig bestehende Modell ist, das langfristig existieren kann. Wir werfen einen Blick darauf, wie F2P (nicht) funktioniert, schauen auf aktuelle Titel und in die Kristallkugel: Wohin geht die Reise für die kostenlosen Games?
Don’t pay (to win)!
Ein richtig gutes Spiel zum Nulltarif? Klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Schließlich wollen die Entwickler bzw. Publisher Geld verdienen. Bei Free-2-Play-Titeln werden die Einnahmen über Ingame-Käufe generiert, teilweise kann man rein kosmetische Items, manchmal auch Ingame-Währung, Zusatzinhalte oder Power-ups mit echtem Geld kaufen.
Ein Konzept, das solange funktioniert, wie sich Spieler mit Geld keine wirklichen Vorteile gegenüber Gratisspielern erkaufen können. „Pay2Win“ ist das Wort für Spiele, bei denen das möglich ist. Als jüngstes Beispiel für Pay2Win sei das koreanische MMO Black Desert Online genannt – laut eines Berichts des US-Gaming-Portals Kotaku sorgt das letzte Update für eine virtuelle Protestwelle, da sich die Spieler um die Chancengleichheit betrogen fühlen.
Dass es auch anders geht, zeigt z. B. Destiny. Das ist zwar kein F2P-Titel, dennoch wurden vor einiger Zeit Mikrotransaktionen für kosmetische Items eingeführt. Dem einen oder anderen stößt das sauer auf, allerdings können alle kaufbaren Items auch ohne Geldeinsatz erspielt werden.
Viele gute Spiele
Kommen wir zu den Games. Ein Quasi-Klassiker der Shooter-Spiele, der auf der PS4 seit Launch verfügbar und auch für den PC kostenlos erhältlich ist: Warframe. Erst im April wurden die 22 Millionen Spieler, die das Game bis dato ausprobiert hatten, mit der Erweiterung „Sand des Inaros“ beschenkt. Kostenlose Content-Updates sind sowieso die große Stärke des Shooters von Hersteller Digital Extremes. So werden die Spieler bei der Stange gehalten. Viele von ihnen investieren echtes Geld in Mikrotransaktionen, um das Spiel zu supporten.
Ebenfalls einen Blick wert sind das Puzzle-Game Gems of War, das MOBA Smite, die Flugsimulation War Thunder und natürlich World of Tanks. Es gibt also jede Menge qualitativ hochwertige Games zum Nulltarif auf der PS4, die zudem zahlreiche Genres abdecken, sodass für jeden etwas dabei sein sollte.
Rollenspielfans warten weiterhin auf das eigentlich zum PS4-Start angekündigte Deep Down. Den letzten Trailer zum Dungeon Crawler, der von der Souls-Reihe inspiriert ist, gab es auf der Tokyo Game Show 2014 zu sehen.
Danach verschwand das Spiel völlig von der Bildfläche, viele mutmaßten, die Arbeiten daran seien eingestellt worden. Kürzlich gab es wieder einen Lichtblick: Capcom reichte einen Antrag auf Markenschutzerneuerung für Deep Down ein, wenn auch dies als eine reine Routinemaßnahme betrachtet werden kann. Es war zudem die letzten Gelegenheit für den Publisher, sich die Rechte an dem Titel zu sichern und auch umzusetzen. Danach verfällt der Anspruch zunächst vollständig und kann nicht ohne weiteres verlängert werden. Vielleicht sehen wir auf der diesjährigen TGS ja einen neuen Trailer? Zu wünschen wäre es, zumal das bisher Gezeigte vielversprechend aussieht.
Ob F2P letztlich AAA-Vollpreistiteln wie MGS5, GTA und ähnlichen Schwergewichten den Rang ablaufen kann, ist fraglich. Muss es auch nicht, schließlich ist in der Gaming-Welt genügend Platz für beide Modelle und darüber hinaus.
