Nach 11 Jahren und dutzenden Souls-Spielen kehrt FromSoftware diesen Freitag mit Armored Core 6: Fires of Rubicon zur Armored Core-Reihe zurück. Nach dem riesigen Erfolg von Elden Ring (unser Review) bekommt das Mecha-Game deutlich mehr Aufmerksamkeit, als es bei Titeln aus dieser recht kleinen Nische sonst der Fall ist. Wir konnten Fires of Rubicon in den letzten Tagen ausführlich bereisen und verraten euch in diesem Test, was euch erwartet und für wen sich das Spiel eignet.
Story und Spielwelt
Und damit wären wir auch schon beim ersten und einzigen größeren Kritikpunkt. Wenn ihr nach Bloodborne, Dark Souls und eben Elden Ring auf eine mysteriöse, spannende Spielwelt mit allerlei Details und Geheimnissen hofft, ist Armored Core 6 eher nichts für euch. Die Geschichte dreht sich um den namensgebenden Planeten Rubicon. Dort gibt es eine außergewöhnliche Substanz, wegen der sich verschiedene Fraktionen die Köpfe einschlagen.
Die Story wird dabei vor allem in Funksprüchen vor, während und nach den Missionen erzählt. Zwischensequenzen gibt es nur sehr vereinzelt und meist stellen diese auch nur einen Boss oder Zwischengegner vor. Da die Fraktionen allesamt irgendwelche Corporations oder andere Unternehmen sind und einzelne Figuren nur mit Rufnamen und Abzeichen präsentiert werden, kommt so kaum echte Spannung auf. Gegen Ende nimmt die Handlung noch mal an Fahrt auf, ein erzählerisches Meisterwerk wird hier aber nicht geboten.
Ähnliches gilt auch für die Spielwelt. Die Umgebungen sind zwar mitunter schön gestaltet, dennoch gleichen sie sich allesamt ziemlich. Es gibt viel Stahl, ein paar Hochhäuser, Kraftstofftanks und Industrie-Ästhetik. Das passt gut zur generellen Atmosphäre und ist auch eher nebensächlich, ein wenig mehr Abwechslung oder Interaktivität wäre trotzdem schön gewesen. Auch hier warten die Highlights eher in der zweiten Hälfte des Spiels, wo doch noch ein paar hübsche Panoramen und Orte geboten werden.
Missionsaufbau und Spielmodi
Die Hauptbeschäftigung in Armored Core 6: Fires of Rubicon sind natürlich die Missionen und Battles, die bereits in unserer Preview zum Spiel als das wichtigste Element hervorstachen. In der Garage habt ihr immer einen oder mehrere Aufträge zur Auswahl. Manche davon sind nur wenige Minuten lang, speziell die Story-Missionen können auch mal länger ausfallen. Für jede Mission gibt es eine Geldbelohnung, teilweise werden auch neue Bauteile freigeschaltet. Die Aufträge selbst funktionieren meist nach einem fast identischen Prinzip. Ihr landet am Einsatzort und rückt zum Ziel vor. Dabei stellen sich euch natürlich zahlreiche Verteidigungseinheiten in den Weg. Von kleinen Drohnen über Panzer und Helikopter bis hin zu Mechs ist dabei einiges geboten.
In der Folge müsst ihr entweder alle Feinde erledigen, ein Ziel zerstören oder verteidigen oder Wracks untersuchen. Die Missionen sind kurzweilig und können bei Bedarf wiederholt werden. So bekommt ihr mehr Geld und könnt euren Rang verbessern. Einige Aufträge warten auch mit Minibossen auf und am Ende jedes Kapitels wartet ein besonders schwerer Endgegner.
Als Alternative zum Missions-Loop dient die Arena. Hier tretet ihr nacheinander gegen insgesamt 29 einzigartige Mechs in kurzen Duellen an. Mit jedem Sieg klettert ihr die Leiter hoch und verbessert euren Rang. In der Arena verdient ihr auch OS-Chips, mit denen ihr dann eure Reperatur-Kits und euren generellen Schaden verbessern könnt. Außerdem schaltet ihr die Abzeichen und Mechs eurer besiegten Feinde frei. Diese könnt ihr dann selbst nutzen. Womit wir auch bei einer der zwei ganz großen Stärken des Spiels wären.
Ein Traum für Mech-Builder
Zwischen den Missionen und Arena-Kämpfen dürft ihr nämlich nach Lust und Laune an eurem Mech herumbasteln. Und hier tun sich im Verlauf des Spiels wirklich extrem umfangreiche Möglichkeiten auf. Ihr dürft beide Arme und Schultern mit Waffen und Ausrüstung bestücken. Dazu wählt ihr Kopf, Arme, Körper und Beine aus. Zu guter Letzt schraubt ihr noch den passenden Boost dran, wählt ein Kampfkit und verbaut einen Generator.
Jede Entscheidung wirkt sich dabei auf die Leistung eures Mechs aus. Ihr müsst immer eure Tragekapazität und eure Energie im Auge behalten. Dicke Panzerung wiegt mehr, also braucht ihr dafür starke Beine. Das macht eure Kampfmaschine wiederum schwerer und dadurch im Kampf weniger agil. Ein leichtes Modell bewegt sich schnell übers Schlachtfeld, hält dafür weniger aus und kann nur bestimmte Waffen tragen, ohne zu überladen.
Bei den Waffen steht euch von Schwertern über Handfeuerwaffen bis hin zu Plasma-Gewehren, Panzerrohren und Lenkraketen eine große Auswahl zur Verfügung. Sie alle weisen eigene Werte auf und eignen sich für verschiedene Situationen und Gegner. Gerade mit den Beinen eures Mechs könnt ihr obendrein den kompletten Aufbau verändern. Klassisch sind Ausführungen mit zwei Beinen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, vier Beine zu nutzen, wodurch ihr in der Luft schweben könnt. Oder ihr montiert Panzerketten und zieht als tonnenschwere, aber langsame Kampffestung in den Krieg.
Das Herumbasteln und Ausprobieren macht dabei wirklich viel Spaß. Wenn ihr an einer Stelle nicht weiterkommt, könnt ihr es mit zig anderen Builds versuchen und so komplett neue Taktiken entdecken. Glücklicherweise bekommt ihr für die gekauften Teile den vollen Kaufpreis erstattet, wenn ihr sie wieder abgebt. So könnt ihr wirklich frei drauflosbauen. Im Menü könnte es zwar ein paar Komfortfunktionen und Erklärungen mehr geben, man kommt aber auch alleine gut zurecht.
Natürlich dürft ihr euren Mech zu guter Letzt auch optisch an eure Vorlieben anpassen. Jedes Teil kann einzeln eingefärbt werden. Außerdem gibt es eine große Palette an Stickern und Symbolen und wenn ihr da nicht fündig werdet, könnt ihr auch ganz einfach eigene Designs erstellen. Die lassen sich dann auch abspeichern, sodass ihr gleich mehrere Mechs bauen und dann zwischen ihnen wechseln könnt.
Knackiges Actionfeuerwerk
Also alles angerichtet für die lockere Actionsause? Nicht ganz. Wer FromSoftware sagt, muss auch ein paar Worte zum Schwierigkeitsgrad verlieren. Der ist in Armored Core 6: Fires of Rubicon tatsächlich ziemlich schwankend. Während die kleineren Missionen mit dem richtigen Build kaum Probleme bereiten, können einen die Bosse und Arena-Gegner mitunter richtig frustrieren. Für mehrere Kämpfe habe ich beim Test über 30 Anläufe gebraucht. Tatsächlich ist es mir auch bisher nicht gelungen, die Hauptstory komplett abzuschließen. Es gibt da einen Gegner, der sich als mein persönliches Kryptonit herausgestellt hat.
Wer eines der Souls-Spiele gespielt hat, weiß, worauf er sich hier einlässt. Alle anderen sollten sich ganz genau überlegen, ob sie auf diese Art von Spielerfahrung wirklich Lust haben. So befriedigend es auch ist, einen verhassten Gegner endlich auf die Bretter zu schicken, so frustrierend ist es auch, wenn man auch mit dem zehnten Build einfach kein Land sieht.
Das Gute (oder noch frustrierende) dabei ist, dass das Spiel trotzdem im Grunde fair bleibt. Es ist schwer, bietet einem aber alle Möglichkeiten, die man braucht. Armored Core 6 läuft superflüssig, kommt ohne Bugs oder Probleme und steuert sich auch sehr direkt. Jeder Kampf macht Spaß und auch, wenn ich genau weiß, dass ich wieder zigmal versagen werde, schmeiße ich die Konsole trotzdem jeden Feierabend wieder an, um mich erneut zu versuchen.
Das Gameplay ist wirklich hervorragend und zaubert einem regelmäßig ein absurdes Actionfeuerwerk auf den Bildschirm. Und diesen verdammten Boss werde ich irgendwann auch noch erledigen. Und wenn es das letzte ist, was ich tue…
Hinweis zum Multiplayer
Armored Core 6 bietet übrigens auch einen Online-Modus, in dem zwei bis sechs Spieler gegeneinander antreten können. Eigentlich sollte dieser in der Testphase schon spielbar sein, leider hat aber wohl etwas mit der Freigabe nicht ganz hingehauen. Daher konnten wir uns bisher noch keinen Eindruck von den PvP-Gefechten machen. Das Konzept klingt auf jeden Fall spannend und es ist gut vorstellbar, dass hier noch etliche Stunden Spielspaß warten. Sobald wir auf die Server kommen, werden wir den Test an dieser Stelle noch einmal ergänzen. Bis dahin verweisen wir auf den kürzlichen Showcase (Video oben), in dem der PvP-Mode im Mittelpunkt stand.
Also ich bin durch und gebe dem Spiel eine 9,4. Geniales gameplay. Von den 2023er Neuerscheinungen bisher das Beste Spiel. Bin jetzt mal auf starfield gespannt, ob ich da auf so viel Spielspass bekomme.
Mein Kryptonit war damals Amygdala in den Dungeons bei Bloodboune. Niemals habe ich so viele Versuche gebraucht einen Boss zu legen. Aber niemals war ich so geflasht als er endlich lag…
Werde es im Sale bestimmt mal kaufen.
Hab es heute geliefert bekommen und direkt mal früher Feierabend gemacht 😀
Also ich verstehe eure Wertungen manchmal nicht, atlas fallen ne 8,9 und das hier ne 8,6 😀 atlas ist doch eher ne 6,5 und das hier ne glatte 9,0, eher 9,2. ich gebe mein finales fazit ab wenn ich es durch habe.
fromsoft liefert mal wieder ab, es ist definitiv einsteigerfreundlicher, obwohl der heli direkt am Anfang die fromsoft formel direkt wieder aufzeigt. Geiles Spiel, macht mega Laune