TEST: Batman Arkham Origins Blackgate – Die Fledermaus macht die PS Vita unsicher

Christian Götzinger 2 Comments
7 Min Read

Neben dem nun erschienenen „Batman: Arkham Origins“ für die großen Heimkonsolen, erschien auch das eigenständige „Batman: Arkham Origins – Blackgate“ für Playstation Vita. Die Versprechungen waren groß und die PS Vita hat jeden guten Titel nötig. Ob der dunkle Ritter allerdings auch unterwegs zu überzeugen weiß und wieso wir den Abspann nie zu sehen bekommen haben, verraten wir euch in unserem Test.

Das Spiel beginnt mit einer der ach so berühmten Comic-Sequenzen, in der euch Kommisionar Gordon, euer altbekannter Kontaktmann bei der Polizei, mal wieder um Hilfe bittet. Eure Mission ist es endlich wieder Ordnung in das Blackgate-Gefängnis von Gotham City zu bringen, in dem Joker, der Pinguin und Blackmask gemeinsam mit einigen weiteren Größen aus der kriminellen Szene Gothams die Kontrolle übernommen haben. Ihr begebt euch somit in das teilweise zerstörte Gefängnis, um die drei großen Bereiche von dem jeweiligen Oberschurken zu befreien. Ein wenig Schade ist gleich vorweg, dass die Sprachausgabe ausschließlich in Englisch vorhanden ist und lediglich deutsche Untertitel geboten werden. Zwar ist die Sprachausgabe gelungen, jedoch trugen die originalen deutschen Synchronstimmen der neuen Batman-Filme einen großen Teil zur Authentizität der Vorgänger bei und hätten daher sicherlich auch dem mobilen Ableger gut getan. Die Story an sich hätte diese jedoch nicht retten können. Dieser fehlt es im gesamten – von uns gespielten, aber dazu später mehr – Verlauf an nötiger Spannung und Abwechslung, die wir zumindest bei „Arkham Asylum“ und „Arkham City“ so zu schätzen gelernt haben.

Gameplay

Sobald ihr die Kontrolle über Batman übernehmen dürft, wird euch gleich die größte Neuerung auffallen: Ihr könnt euch nur nach links oder nach rechts bewegen. Im Gegensatz zu seinen großen Vorgängern präsentiert sich der mobile Ableger von Batman nämlich in sogenanntem 2,5- anstatt dem gewohnten 3D. Während ihr euch nur im zweidimensionalen Raum bewegen könnt, dreht sich die Kamera allerdings immer wieder so mit, dass zeitweise der Eindruck eines normalen Batman-Spiels entstehen kann. Mithilfe der sauberen Animationen und insgesamt ordentlichen Grafik sieht dies zwar ganz nett aus, schränkt das Gameplay jedoch immens ein. Die meiste Zeit werdet ihr damit verbringen nach rechts oder links zu laufen, euch zu ducken und ab und zu mit „R“ euren Greifhaken zu schwingen. Wenn es mal nicht weiter zu gehen scheint, genügt meist der Druck auf den Touchscreen, welcher euren Detektiv-Modus aktiviert. Für eine genauere Untersuchung eurer Umgebung tippt ihr dann die entsprechende Stelle einfach an und haltet sie. Damit offenbart ihr beispielsweise bestimmte Schwachstellen auf eurem Weg, die ihr mit eurer Ausrüstung bearbeiten könnt. So ist zumindest im späteren Spielverlauf ein wenig Eigenarbeit erforderlich, da ihr manchmal ein wenig suchen müsst, um die entscheidende Stelle zu finden.

Auch lassen sich so gewisse Geheimnisse aufdecken, welche teilweise sehr schwer versteckt sind und bei erfahrenen Spielern schnell die Sammlerwut wecken. Ebenso winken – neben den für den Spielverlauf nötigen Ausrüstungsgegenständen – mehrere optionale Verbesserungen für euren Anzug und sogar einige komplett neue Anzüge. Diese zahlreichen Entdeckungen hat das Spiel auch bitter nötig, um einen gewissen Wiederspielwert, der sich leider kaum optisch voneinander unterscheidenden Areale, zu gewährleisten, da ihr natürlich nicht sofort alle erreichen könnt. Auch wird so zumindest in Ansätzen das gewisse „Batman-Gefühl“ erreicht, das wir ansonsten so schmerzlich im Spiel vermissen.

Kampfsystem

Falls ihr mal auf ein paar der spärlich gesäten Gegner stoßt, könnt ihr diese zwar oftmals lautlos ausschalten, damit die anderen nicht alarmiert werden, dies gestaltet sich jedoch oft als viel zu einfach. Während es bei den Ablegern für die Heimkonsolen immer wieder eine Herausforderung und ein großer Spaß war einen großen Raum von Gegnern schrittweise heimlich zu säubern, gibt euch die eingeschränkte Beweglichkeit nur wenige und zu leicht auszuführende unterschiedliche Möglichkeiten. Wenn es mal ein wenig grober zur Sache gehen muss, kommt bei den Kämpfen gegen zahlreiche Gegner gleichzeitig noch immer das Freeflow-System zum Einsatz. Aber auch dieses leidet an der eingeschränkten Bewegungsfreiheit. So müsst ihr im Prinzip nur abwechselnd nach links und rechts schlagen und Batman macht mit seinen akrobatischen Sprüngen den Rest. Konter von gegnerischen Angriffen existieren zwar ebenfalls, ist praktisch aber gar nicht nötig. Ab und zu müsst ihr mal über einen Gegner springen oder ihn kurz mit der Kreistaste betäuben, das war es aber auch schon. Die Kämpfe sind schön anzusehen, da die Animationen von den Vorgängern übernommen wurden und auch hier der letzte Schlag immer gut in Szene gesetzt wird, jedoch werden die meisten Spieler wohl keinen einzigen Kampf gegen normale Gegner verlieren. Somit kommt auch kaum Spannung auf, da hier leider eine gesunde Portion Herausforderung fehlt. Diese wird lediglich bei den Bosskämpfen geboten, die teilweise etwas schwieriger ausfallen.

Technik

Sowohl Grafik als auch Sound können insgesamt als solide bezeichnet werden. Zahlreiche aus den Konsolenversionen bekannte Animationen, Charakterdesigns und Sounds wurden übernommen, sodass trotz schwächelndem Gameplay eine ähnlich gute Atmosphäre aufkommt. Trotzdem hätten wir uns in einigen Situationen eine Steuerung gewünscht, die mehr Freiheiten erlaubt, denn grafisch hätte sich an zahlreichen Stellen eine normale Steuerung im dreidimensionalen Raum besser angeboten, was dem Spiel die nötige Herausforderung und Tiefe gegeben hätte. Es macht so fast den Eindruck, als ob hier zugunsten des technisch deutlich schwächeren 3DS Einschnitte hingenommen wurden, für den das Spiel in dieser Art ebenfalls erhältlich ist.

Was jedoch absolut inakzeptabel ist, sind die zahlreiche Glitches, welche euch das Vorankommen unmöglich machen. Wir konnten das Spiel nicht einmal abschließen, weil wir aufgrund eines solchen Glitches in einem kleinen Abschnitt festsitzen. Leider sind bereits mehrere solcher Fehler im Spiel bekannt, welche in diesem Ausmaß vor allem bei einem solchen, verhältnismäßig simplen, Titel einfach nicht auftreten dürfen.

Entwickler: Armature Studio
Publisher: Warner Bros. Interactive
Release: erhältlich#
Offizielle Homepage: www.batmanarkhamorigins.com

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Batman7
TEST: Batman Arkham Origins Blackgate – Die Fledermaus macht die PS Vita unsicher
Hohe Ziele, die leider nicht erreicht worden sind. Vielleicht wäre eine Umsetzung der PS3 Version doch die bessere Idee gewesen, anstatt Kompromisse zugunsten einer schwächeren Konsole eingehen zu müssen. Dann doch lieber andersrum!
7.2
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