Mit ‚DiRT Showdown‘ ist seit kurzem auch der diesjährige Ableger der Rennserie erhältlich, der erstmals unter dem neuen Label ‚Codemasters Racing‘ erschienen ist. Nachdem man mit ‚DiRT 3‘ zumindest noch Ansätze einer Simulation verfolgt hat, driftet man mit ‚Showdown‘ nun komplett in den Arcade-Sektor ab. Ob sich Codemasters mit diesem Schritt einen Gefallen getan hat oder langjährige Fans damit sprichwörtlich in die Wüste schickt, das erfahrt ihr jetzt in unserem Test.
Soundgewaltig und mit harter Metal-Musik werdet ihr in die Welt von ‚DiRT Showdown‘ geworfen und seht euch zunächst 52 Einzelevents gegenüber, die coole Namen wie ‚8 Ball‘, ‚Smash Hunter‘ ‚Head to Head‘, ‚Rampage‘ oder ‚Knock Out‘ tragen. Wer sich jetzt auf endlose und staubige Wüstenrennen gefreut hat, wird mit ‚DiRT Showdown‘ etwas enttäuscht, da die meisten Events als Arena-Battles oder auf kurzen Rundkursen ausgetragen werden. Dass der Spielspaß darunter keineswegs leidet, merkt man schon den ersten Runden des ‚8 Ball‘ Rennen, der wie der Name schon sagt, auf einem Kurs ausgetragen wird, der in einer achter-Form verläuft. Siegessicher der Ziellinie entgegen, kommt es hier nicht selten vor, dass euch ein Gegner mitten auf der Kreuzung in die Quere kommt und euch bis ins Nirwana rammt und somit wieder weit weg vom Sieg. Noch aufregender sind die ‚Rampage‘ und ‚Knockout‘ Events, die im Grunde ein Destruction Derby darstellen. Hier müsst ihr entweder die Gegner innerhalb eines Zeitlimits zerstören oder aus der der Arena drängen, um so am Ende die meisten Punkte und natürlich auch das Preisgeld zu kassieren. Ein weiteres Highlight Event sind die ‚Hoonigan‘-Rennen, in denen ihr gegen den US-Ralleyfahrer Ken Block antretet. In zwei Runden müssen hier beide Fahrer parallel die gleiche Strecke absolvieren, dabei Tricks wie Driften und Sprünge performen, in Donut-Form um ein Objekt herum driften oder Hindernisse durchbrechen. Wer alle Tricks schafft und als schnellster über zwei Runden im Ziel ist, sackt das Preisgeld ein und darf sich in den meisten Fällen über neue Fahrzeuge freuen, die dann zum Kauf zur Verfügung stehen. Natürlich gibt es auch normale, wenn auch immer recht kurze Rennevents, ‚Hard Target‘ Battles, Sektoren-, Geschicklichkeits- und Eliminator-Rennen, die im Gesamten für viel Abwechslung während der Kampagne sorgen.
Stellt ihr während der Events neue Rekorde auf, könnt ihr sofort eure PSN Freunde herausfordern, euch zu unterbieten. Es geht darum der Beste zu sein und der Welt zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Habt ihr euch gegen Freunde durchgesetzt, können diese sofort wieder herausgefordert werden und umgekehrt. Weltweite Ranglisten und Replays mit YouTube Upload verstehen sich natürlich von selbst.
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Der Fuhrpark von ‚DiRT Showdown‘ ist mit nur 20 Fahrzeugen recht überschaubar, wobei sich diese in Rennfahrzeuge und ‚Hoonigan‘ Boliden aufteilen. Die ‚Hoonigen‘ Boliden sind dabei original lizenzierte Fahrzeuge wie dem Ford Fiesta von Ken Block. Allesamt sind stylisch aufgemotzt, mit coolen Vinyls regelrecht übersäht und in verschiedenen Ausführungen verfügbar. Diese lassen sich zudem über ein simples Upgrade-System auch um ganze Klassen aufwerten – ganz im Arcade-Style eben. Darüber hinaus erwartet euch ein detailliertes Schadensmodell, das von der lockeren Stoßstange bis zum kompletten Autowrack reicht.
Beim Gameplay in ‚DiRT Showdown‘ hat man sich ebenfalls weiter dem Arcade-Konzept angenähert und somit wahrscheinlich auch dem „Zorn“ langjähriger Fans. Fahrfehler werden nicht mehr sofort mit ausbrechenden Hecks oder ähnlichem bestraft und man hat in dieser Hinsicht viel Spielraum. Mit dem einfachen Gas geben, Bremsen, Boosten und Driften kommt man meist gut durch die Events und bekommt mit der Zeit auch das richtige Feeling für jedes Fahrzeug. Das bedeutet nicht, dass man in jedem Event auf Anhieb gewinnt. Insbesondere bei Drifts, Tricks und engen Kurvenabschnitten bedarf es etwas Übung, um diese sicher und der erwarteten Coolness zu meistern. Das richtige Timing spielt hierbei ebenso eine wichtige Rolle. Grundsätzlich kommt das neue Arcade-Konzept dem gesteigerten Spielspaß zugute und lässt sich in vielen Fällen mit den abgedrehten Events aus Burnout Paradise vergleichen. Auf der anderen Seite wird man aber auch die wirkliche Herausforderung vermissen, die man jeher von der Serie kennt, sowie stellt sich eher selten ein richtiges Renngefühl ein.
Wer es etwas lockerer angehen möchte, stürzt sich am besten in die ‚Joyride‘-Events. Hier findet ihr euch in zwei Hafendocks wieder, die mit Rampen, Hindernissen, Unterführungen und Parcours gespickt sind. Ein großer Spielplatz ohne Zeitlimit, dafür mit 150 Missionen, die nach Belieben abgearbeitet werden können. Sprünge, Drifts durch die engsten Kurven, oder Stunts können hier am laufenden Band absolviert werden. Diese lassen sich auch wunderbar dazu nutzen, um ein wenig zu üben. Wem das nicht reicht, macht sich auf die Suche nach 100 versteckten DiRT Paketen, die in der gesamten Umgebung verstreut sind und eingesammelt werden können.
Als letztes steht in ‚DiRT Showdown‘ auch ein Multiplayer und Split-Screen Modus zur Verfügung. Leider wird einem der Zugang zum Online-Modus nur über einen VIP-Pass gewährt, der jeder neuen Kopie des Spiels beiliegt. Der Multiplayer- und der Split-Screen Modus spiegelt sämtliche Events aus der Kampagne wieder, die so auch über einen längeren Zeitraum für ausreichend Unterhaltung und Action auf der Piste sorgen. Etwas interessanter hingegen ist die neue Onlinecommunity von Codemasters, genannt ‚Racenet‘. Hier finden in regelmäßigen Abständen unterschiedliche Events statt, bei denen ihr um eure Bestleistung kämpft und in der Onlinecommunity festgehalten werden. Sämtliche Fortschritte, Statistiken, Vorschauen auf kommenden Events oder Vergleiche mit euren Freunden könnt ihr auf einer eigens eingerichteten Homepage verfolgen, was das ‚DiRT‘-Erlebnis auch Abseits von der Konsole ermöglicht. Eine durchaus sinnvolle Erweiterung des Racing-Genre, das weiterhin damit zu kämpfen hat, wirklich neue und Innovative Ideen hervorzubringen. Eine soziale Komponente wie ‚Racenet‘ ist jedoch ein guter Anfang, den man zukünftig hoffentlich weiter ausbauen wird.
Optisch glänzt ‚DiRT Showdown‘ in jeder Hinsicht. Es erwarten euch unterschiedliche Locations auf der gesamten Welt. Heiße Rennen unter der Golden Gate Bridge von San Francisco, Nachtrennen in London, durchs verschneite Colorado bis nach Tokyo und wieder zurück. Am Gesamtbild lässt sich bis auf kleinere aber seltene Kantenglättungsmakel nichts aussetzen. Die Strecken sind farbenfroh und lebendig gestaltet, es gibt ein Feuerwerk am Himmel und Feuerfontänen auf den Rampen und auf der Zielgeraden, die richtige Festival Stimmung aufkommen lassen. Besonders die untergehende Sonne am Horizont lässt ein chilliges Feeling aufkommen, das nicht besser zum aktuellen Sommer passen könnte. Ein Highlight stellt zudem das animierte Menü dar, das euch immer regelrecht vor die Füße geknallt wird. Die unterschiedlichen Fahrzeugmodelle sowie das detaillierte Schadensmodell runden das Grafikpaket letztendlich ab.
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Musikalisch wird das Spiel von einer breiten Palette an Genres begleitet – Metal, House, Trance und Hip Hop sorgen im Wechsel für die richtige Renn- und Festivalstimmung. Soundeffekte werden gewaltig und mit mächtig Bass eingespielt und unser Kommentator, der das Geschehen ständig verfolgt, hat auch hin und wieder einen guten Witz auf Lager. Hier gibt’s ebenfalls nichts weiter auszusetzen.
Offizielle Hompage: www.codemasters.cm/dirtshowdown