TEST: Mutant: Year Zero – Road to Eden post-apokalyptischer XCOM-Streichelzoo

By Dennis Giebert Add a Comment
6 Min Read

Mit „Mutant: Year Zero – Road to Eden“ veröffentlichten die Entwickler bei The Bearded Ladies vor wenigen Tagen ein rundenbasiertes Strategie-RPG mit starken XCOM Einflüssen. „Road to Eden“ basiert dabei auf dem Mutant: Year Zero-Tabletop Spiel und versetzt euch in eine post-apokalyptische Welt, in der Menschen nach einer Pandemie vom Aussterben bedroht sind. Mutanten mit besonderen Fertigkeiten treten hier immer häufiger hervor und feindselige Ghouls suchen die letzten Zufluchtsstätten der Menschheit heim. Wie sich „Mutant: Year Zero – Road to Eden“ spielt und ob es überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

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Der Kampf um die Ark

Road to Edens Geschichte eröffnet mit Dux und Bormin, zwei Mutanten, die in der Ark, ein Zufluchtsort für Menschen wie auch Mutanten, ein Zuhause gefunden haben. Als Stalker ist es ihre Aufgabe die Zone, so wird das Gebiet außerhalb der Ark genannt, das zahllose Ghouls, feindliche Roboter und Überbleibsel der einst fortschrittlichen menschlichen Zivilisation beheimatet, nach Gütern zu durchforsten, die für das Überleben der Ark notwendig sind. Nachdem die beiden Stalker sicher in der Ark angekommen sind, stellt sich jedoch heraus, dass eine Ark-Führungsperson auf einer seiner Expeditionen verschollen ist. Der Ark-Älteste schickt sie kurzum auf eine Rettungsmission, um auf ihrer Reise letztendlich herauszufinden, dass die Ark viel größere Probleme am Horizont erwartet – Ghouls planen die Ark nämlich mit einer Vorkriegswaffe dem Erdboden gleichzumachen.

Nachdem „Mutant: Year Zero“ die Einleitung genutzt hat, um das rundenbasierte Kampf- und das Schleichsystem vorzustellen, das es euch erlaubt Gegner zu überraschen, zu umgehen und seine Figuren in strategisch günstige Positionen zu bringen, ist man als Spieler völlig auf sich allein gestellt, was durchaus ein Problem darstellen kann. Nach einer erfolgreichen Konfrontation bekommen die Figuren ganz typisch für das Genre Erfahrungspunkte, die beim Levelaufstieg wiederum in Skill-Punkten resultieren, die man entweder zum Freischalten einer neuen Fertigkeit verwenden kann oder in Statuswertverbesserungen steckt.

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Auf der Weltkarte, die Schnellreisen zu bereits besuchten Orten mit einem Knopfdruck möglich macht, wird nur angezeigt, wo der nächste Story-relevenate Punkt zu finden ist. Wer die Zone erkunden will, kann dies gerne tun, muss dann aber damit rechnen auf anspruchsvolle Gegner zu treffen, die weitaus besser ausgerüstet sind als die eigenen Figuren. Wer ständig mit gezückten Waffen in eine Gegnerhorde rennt wird zudem feststellen, dass „Mutant: Year Zero – Road to Eden“ ein Spiel ist, das keine Fehler verzeiht. Wer, wie ich, auf die stärksten Waffen die man findet setzt, zieht oft den kürzeren und wird einfach überrannt. „Road to Eden“ sagt es nicht explizit, ermutigt Spieler aber stark auf Stealth zu setzen und einzelne Gegner, die sich von der Gruppe entfernen, nach und nach zu erledigen.

Beginnt man eine Konfrontation mit dem Überraschungsfaktor und nutzt schallgedämpfte Waffen, werden andere Einheiten erst alarmiert, wenn die gegnerische Figur am Zug ist. Da schallgedämpfte Waffen aber nicht viel Schaden anrichten, hält man dies zuerst für den falschen Weg, zumal Figuren auch Rüstungen tragen, die den Schaden mindern und mehr als 20 Hitpoints haben können. Stealth wird in Kombination mit Figurenfertigkeiten erst richtig potent. Überrascht man einen Gegner, kann man so mit zwei Figuren Schaden austeilen, die Dritte nutzt dann eine Fertigkeit oder einen Gegenstand, um sie zu betäuben, wodurch der gegnerische Zug übersprungen wird und man direkt weiter Schaden austeilen kann.

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Kostspielige Waffen

Neue Waffen werden immer wieder in der Zone gefunden, können aber auch in der Ark gegen einen enormen Haufen Geld erworben werden. Des Weiteren können Waffen mit Waffenteilen verbessert werden, hier sollte man seine Stealth-Waffen allerdings allen anderen vorziehen. Durch Modifikatoren kann man seine Waffen zudem mit unterschiedlichen Perks ausstatten. Wer seine Pistole mit Feuermunition, die eine 50%-Wahrscheinlichkeit gewährt gegnerische Einheiten in Brand zu setzen, ausstatten möchte, kann dies tun. Modifikatoren sollten allerdings stets auf unterschiedliche Gegner und Situationen zugeschnitten und bei bedarf in der Ark gewechselt werden.

„Road to Eden“ macht zudem von einem XCOM-Coversystem nutzen, das sowohl die Höhe der Deckung als auch Höhenunterschiede der Figuren berücksichtigt. Zudem kann Deckung mit der richtigen Waffe auch zerstört werden. Wer eine erfolgreiche Schlacht schlagen will, sollte schon vor Beginn des Feuergefechts seine Umgebung erkunden und Figuren in möglichst günstige Positionen bringen.

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Wirklich Hübsch anzusehen

Grafisch macht „Mutant: Year Zero – Road to Eden“ ebenfalls einen guten Eindruck, allerdings sind immer wieder Ghosting-Effekte auszumachen, was der verwendeten Antialiasing-Methode zu verdanken ist. „Road to Eden“ hat augenscheinlich auch Probleme mit einer stabilen Framerate, was sich immer wieder bemerkbar macht, wenn man die Zone außerhalb von Kämpfen erkundet. Akustisch bietet das Spiel deutsche Texte, die Vertonung ist jedoch ausschließlich Englisch, dafür ist diese jedoch gelungen und kann mit guten Synchronsprechern aufwarten.

Langzeitspaß gibt es abschließend in Form von Collectibles, die mehr Einblicke in die Welt ermöglichen, sowie auch verschiedene Schwierigkeitsgrade, einschließlich eines “Eisernen” Modus, der euch die Möglichkeit nimmt selbst zu Speichen und obendrein Permadeath aktiviert.

TEST: Mutant: Year Zero – Road to Eden post-apokalyptischer XCOM-Streichelzoo
"Mutant: Year Zero - Road to Eden ist ein interessanter Einstieg in das Mutant: Year Zero Universum. Wer sich an einem knackigen Strategie-RPG versuchen will, das stark auf Stealth setzt, es aber dem Spieler überlasst dies herauszufinden, wohl wissend das viele bis dahin schon frustriert abgeschaltet haben, wird hier fündig. Darüber hinaus bietet Road to Eden interessante Charaktere und eine gute Geschichte, die allerdings erst gegen Ende richtig in Fahrt kommt und zu allem Übel auch noch in einem Cliffhanger endet. Ebenfalls schön anzusehen ist die optische und akustische Umsetzung, auch wenn es hier und zu kleineren Fehlern kommt. XCOM-Fans oder erst noch angehende dürfen dennoch einen Blick riskieren, der sie nicht enttäuschen wird."
7.8

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Videospiel-Enthusiast von klein auf mit Vorliebe für Horrorspiele und Retro-Boomer-Shooter. Nebenbei leidenschaftlicher Streamer und seit 2012 als Redakteur bei PlayFront.de!
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