Es gibt bestimmte Spiele, die schon bei der Ankündigung durch ihren einzigartigen Look auffallen und im Gedächtnis hängen bleiben. Ultros ist eines dieser Spiele. Der bunte, kosmisch-spirituelle und nicht zuletzt psychedelische Grafikstil in Kombination mit der sphärischen Musik ließ bei mir schnell die Hoffnung entstehen, dass das Gameplay dieses Plattformers mit der Präsentation mithalten kann. Jetzt ist Ultros auf der PS5 erschienen und wir konnten den Titel schon ausgiebig ausprobieren. In unserem Test verraten wir euch, was euch erwartet.
Darum geht’s in Ultros
Schon die Prämisse von Ultros liest sich ziemlich einzigartig. Ihr landet in der Rolle von Protagonistin Ouji in einem kosmischen Uterus, der sich in einem schwarzen Loch befindet und in dem das dämonische Wesen Ultros hausen soll. Zuerst ist euch diese Welt allerdings komplett fremd und ehrlich gesagt bleibt das auch bis zum Ende der rund 15 Stunden langen Hauptstory so.
Die Geschichte wird dabei vor allem durch die Umwelt erzählt. Es gibt aber auch ein paar Charaktere, mit denen ihr euch unterhalten könnt. Ähnlich wie in den Souls-Spielen drücken die sich aber nur selten eindeutig aus. Letztlich müsst ihr euch selbst erarbeiten, was um euch passiert und wie ihr das interpretiert. Themen wie die Psyche und Karma stehen dabei im Vordergrund. Wenn ihr darauf Lust habt, werdet ihr sicher nicht enttäuscht.
Ein audiovisuelles Kunstwerk
Das liegt nicht zuletzt natürlich an der Präsentation von Ultros. Was hier an Designs und Eindrücken abgefeuert wird, macht so mancher Kunstgalerie Konkurrenz. Der Künstler El Huervo, der unter anderem auch an den Hotline Miami-Spielen mitgewirkt hat, schafft es von Anfang bis zum Ende, eine in sich stimmige Welt mit wiederkehrenden Symbolen in Szene zu setzen.
Alles ist bunt und lebendig, immerhin befinden wir uns in einer außerirdischen Gebärmutter. Es ist ein Erlebnis für sich, diese Welt zu entdecken und in sich aufzunehmen. Die tollen Animationen und der hervorragend abgemischte Soundtrack untermalen diesen Eindruck erstklassig. Alleine für die Optik und die Spielwelt würde es sich schon lohnen, Ultros zumindest einmal auszuprobieren. Zum Glück kann das Gameplay aber ebenfalls überzeugen.
Und wenn man schon bei einer visuellen Überdosis ist, ist der leicht psychedelische Deep-Trance-Soundtrack die perfekte Ergänzung dazu.
Metroidvania mit Roguelite-Elemente
Ganz grundsätzlich handelt es sich bei Ultros um ein Metroidvania, wie wir in den vergangenen Jahren so einigen gesehen haben. Ihr seid also in einer verwinkelten und in 2D präsentieren Welt unterwegs, die ihr relativ frei erkunden könnt. Manche Wege sind dabei zuerst unerreichbar. Es gibt kleine Geheimnisse zu entdecken, Charaktere, mit denen ihr sprechen könnt und Monster, die euch ans Leder wollen. Die Kämpfe spielen sich sehr direkt und es lohnt sich, die Angriffsmuster eurer Gegner zu studieren. Im Lauf des Spiels schaltet ihr neue Fähigkeiten wie Doppelsprünge frei, mit denen ihr wiederum neue Passagen und Orte erreichen könnt.
Ein weiteres Element ist der Anbau von Pflanzen. Keine Sorge, Ultros ist keine Farming-Sim oder Ähnliches. Stattdessen habt ihr die Möglichkeit, verschiedene Samen in der Spielwelt einzupflanzen. Aus denen wachsen dann Pflanzen, die euch neue Wege oder Abkürzungen erschließen oder euch Heli-Items gewähren. Eine ziemlich coole Idee, die sich taktisch einsetzen lässt. Je nachdem, welche Pflanze ihr wo hinsetzt, verändert sich der weitere Spielablauf.
Zu guter Letzt gibt es auch noch Elemente, die ihr aus Roguelites kennen dürftet. Die ganze Story spielt sich immerhin in einem schwarzen Loch ab, wo die Zeit eigenen Gesetzen folgt. Bestimmte Ereignisse sorgen so dafür, dass ein neuer Zeitloop entsteht. Dabei verliert ihr eure Fähigkeiten und manche Charaktere kennen euch nicht mehr. Dafür wachsen eure Pflanzen und bleiben an Ort und Stelle. Ein ziemlich cooles System, durch das ihr immer wieder überlegen müsst, welche Upgrades euch jetzt wirklich weiterbringen und welche ihr euch für später aufheben wollt.