TEST: XCOM Enemy Unknown – Strategie auf Konsole funktioniert doch!

Johannes Add a Comment
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Erinnert sich jemand an den Strategie-Klassiker „UFO“ aus dem Jahr 1994 ? Die lang angesessenen Strategen unter euch bestimmt. Die dafür verantwortlichen Entwickler sind keine geringeren als „Firaxis Games“.

Die Jungs entwickeln nämlich vorwiegend Strategiespiele und haben außerdem an der bekannten Sims-Serie in einer Co-Produktion mit Will Wright mitgewirkt. Des Weiteren setzten sich die Macher mit „Pirates !“, „Colonisation“ und „Civilisation V“ auf dem Spielmarkt durch. Der Grund, wieso wir dieses Mal so ausführlich mit „Firaxis Games“ befassen ist ihr neues Strategie-Werk „XCOM: Enemy Unknown“.

Doch so neu ist das Spiel nicht unbedingt – der oben angesprochene Klassiker „UFO“ ist der Hauptanreiz für ein inoffizielles Remake gewesen. Kann man den Titel also für neu erklären oder ist dies doch ein weiterer Tropfen der kommenden Reboot-Welle ? Wie kann ein Strategiespiel wie „XCOM: Enemy Unknown“ auf der Playstation 3, also auf einer Konsole trotz angeblicher Steuerungseinschränkung punkten ? Alle Antworten in unserem ausführlichen Testbericht direkt von der Front.

XCOM – Die Retter der Welt

Der Sonnenuntergang bricht ein, die Nacht umhüllt die Stadt, die Menschenmengen strömen jedoch immer noch durch die Straßen einer Metropole – scheinbar ein Abend wie jeder andere. Aber der Anblick trügt. Ein heller, leicht grüner Blitz durchtrennt die Nachtwolken und weckt die Aufmerksamkeit der nichts ahnenden Stadtbewohner. Neugierig nähern sich die Leute der gelandeten Kapsel – ohne zu wissen, dass dieses anfangs unbekannte Objekt das Ende ihres Lebens bedeuten könnte und somit der ganzen Menschheit.

Was der normale Bürger nicht weiß ist, dass die vereinten Nationen einen Angriff einer außerirdischen Macht erwarten und daher einen Elite-Trupp aus den Besten der Besten aufgestellt haben. XCOM – das geheime Projekt aller Länder der Erde und der symbolische Zusammenschluss aller Nationen. Bestens ausgerüstet werden die Härtesten zum Notfall aller Notfälle ausgebildet. Wir übernehmen die entscheidende Rolle eines Taktikers, der die komplette Operation leiten soll – eine folgenschwere Verantwortung, wenn man es so nennen will. Dazu zählen ebenfalls wichtige Entscheidungen im Laufe der Geschichte, die das Gameplay, eure Ressourcen sowie den eigentlichen Verlauf beeinflussen. Spannende Momente sind deshalb inbegriffen. Das Alien-gegen-Mensch-Szenario sowie die Rettung des Planeten als Story-Ansatz mögen zwar nicht vor Originalität strotzen, holen aber eben durch diese unvorhersehbaren Momente stetig auf. Der wichtigste Aspekt ist letztendlich die Motivation, der Handlung zu folgen, welche die meisten Spieler so sehr schätzen.

Rundenbasiert und doch actionreich – Einsatz im Alien-Krisengebiet

Nachdem wir uns für einen der fünf Schwierigkeitsstufen entschieden haben, geht es schon an die Front. Sofort fällt eines ins Auge – die Kameraansicht wurde gegenüber dem Vorgänger komplett geändert. Nun entscheidet man sich für eine Winkelansicht, die mit Pfeiltasten in vier Himmelsrichtungen rotieren kann. So kommen besonders actionreiche Zwischensequenzen und Angriffsmanöver bestens zur Geltung und verschaffen darüber hinaus genügend Durchblick auf dem Kampffeld.

Doch genug davon, jetzt widmen wir uns der Navigation unseres vorerst vier-Mann-starken Trupps. Das ganze Gameplay gestaltet sich rundenbasiert – jeder Zug muss deshalb von vornherein klug eingesetzt werden. Jeder Soldat besitzt zwei Aktionsbalken und ein eigenes Aktionsfeld. Dieser ist auf Kosten der Aktionspunkte begrenzt. Einmal Laufen und Schießen? Oder etwa bis zum weitesten Aussichtspunkt sprinten, aber dafür keine Aktionen mehr ausführen zu können? Diese Fragen sind besonders wichtig, wenn es darauf ankommt, die Aliens aus bester Deckung zu erledigen. Falls ihr Sicht habt, zoomt die Kamera nah an euren Soldaten. Daraufhin können verschiedene Aktionen gewählt werden – Schießen, Deckung, Splittergranate oder gar ein Raketenschuss? Je nach Klasse und Erfahrung eröffnen sich neue Angriffe oder Skills, die beispielsweise zur Heilung oder mehr Präzision eingesetzt werden können. Die Erfahrung verteilt sich jeweils nach erfüllten Missionen und darin getöteten Außerirdischen.

Auf dem Hauptstützpunkt können strategische Änderungen vorgenommen und neue Entwicklungen in Auftrag genommen werden. Die Basis ist etwa ähnlich einer Ameisenfarm aufgebaut. Diese kann mit genug Ressourcen erweitert werden. Alle Abteilungen wie Kasernen, Technik, Labor oder Einsatzleitung können hier auf Knopfdruck besucht werden. Daraus ergeben sich allerlei Möglichkeiten eine riesige Basis aufzubauen. Nach dem Eingang neuer Aufträge, seid ihr dazu berufen die finanziellen Probleme und Panik der Bevölkerung in Schach zu halten. Dazu müssen Kontaktmänner gerettet, Gebiete gesäubert und aufgeklärt werden.

Außerdem können individuelle Änderungen am Aussehen eurer Soldaten vorgenommen werden, damit diese euren Wünschen entsprechen. Die Statistik und die gesamte Laufbahn der Kumpanen ist gegenüber dem Vorgänger einfacher und somit Einsteiger-freundlicher gehalten. Dennoch sind wir bei dessen Entwicklung sehr schnell an das Maximum gelangt. In späteren Missionen müssen dann mehrere Soldaten ausgebildet werden, was diesen anfangs negativen Punkt ins rechte Licht rückt. Doch nicht nur die Statistik, sondern auch das Gameplay selbst ist zwar etwas simpler, jedoch nicht einfacher gestaltet worden. Dies führt dazu, dass neben den Anfängern die Strategie-Profis ihren Spaß haben werden können. „Firaxis“ schafft somit den schwierigen Spagat zwischen Anfängern und fortgeschrittenen Spielern – dieser „Erfolg“ sorgt für einen schnellen Einstieg und auch noch nach vielen Wochen Spaß.

Optische Explosion oder Grafikgurke ?

In diesem Punkt gibt es bei „XCOM“ viel Gutes aber auch Negatives zu erwähnen. Doch kommen wir erst einmal zu den positiven Inhalten unseres Eindrucks. Das Hauptmerkmal liegt deutlich auf den vielerlei Maps im Spiel. Als internationaler Zusammenschluss aller Länder, verschlägt es euch überall auf den Planeten. Moskau, China, USA, Deutschland – die Alien-Invasion muss überall bekämpft werden. Die Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die deutschen Nummernschildern oder einige Sehenswürdigkeiten sind zwar nett gestaltet – dessen ungeachtet sehen aber alle Karten in XCOM sehr ähnlich aus. Außerdem wirken die Texturen teilweise etwas matschig und unscharf – kantige Ecken inbegriffen.

Daher verschwindet nach einiger Zeit die Motivation, die jeweiligen Orte nochmals zu besuchen. Zumal einem klar wird, dass diese denselben bzw. ähnlichen Aufbau wie die vorherige Mission haben. Die Explosionen sowie Spezialeffekte sehen aber dennoch bombastisch aus. Ab und zu wechselt die Seitenansicht in die Third-Person-Perspektive, um die Action noch deutlicher und spannender zur Geltung zu bringen.

Deutsche Synchronisation – lieber doch nicht ?

Ja, ja – wir sind wieder einmal an der deutschen Synchronsprechern angelangt, die zugegeben nicht immer eine gute Arbeit leisten. Und auch bei „XCOM: Enemy Unknown“ scheint die Lage nicht anders zu verlaufen. Unpassende Lippenbewegungen mit unmotivierten Sprechern, die uns nicht so recht überzeugen. Hingegen der Soundtrack, der die richtige Stimmung hervorbringt, sodass der mysteriöse Charakter des Settings eine gute Atmosphäre schafft. Obgleich man aber doch erwähnen muss, dass es die Möglichkeit gibt, auf die englische Vertonung umzustellen. Diese ist hingegen passend, jedoch sind hier die deutschen Untertiteln mehr als klein ausgefallen, was offenbar ein Trend bei den Spielmacher geworden ist.
Offizielle Homepage: www.xcom.com

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TEST: XCOM Enemy Unknown – Strategie auf Konsole funktioniert doch!
„XCOM: Enemy Unknown“ ist einer der seltenen Strategiespiele, die bei uns auf der Konsole ihre Veröffentlichung feiern dürfen. Auch wir sind von diesem Umstand neugierig auf den Titel geworden und können das Spiel klar empfehlen. Nicht nur an Anfänger und Strategen, sondern auch für alle Genre-Neulinge – für all die, die seit geraumer Zeit einen Genreumstieg planen. Doch kommen wir letztendlich zu unseren ersten Fragen zurück – ist XCOM ein durchschnittlicher Reboot einer alten Serie ? Auf gar keinen Fall! Der Titel bietet genug alt bekanntes für die Kenner sowie viel Neues, um behaupten zu können, ein innovatives Spiel sein zu dürfen. Die angeblichen Steuerungsprobleme auf der Konsole gibt es aufgrund der perfekt gewählten Kameraperspektive überhaupt nicht. Die Skeptiker können also aufatmen – eine strategische Wucht steuert Richtung eurer Konsole zu !"
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