Das Aus für The Last of Us Online dürfte für Sony der bislang größte Rückschlag in ihren Live-Service-Games-Plänen sein. Gleichzeitig sieht man dies als Weckruf an die gesamte Branche, dass das GaaS-Genre ein riskantes Unterfangen ist.
In einigen Reaktionen auf die gestrige Meldung zu The Last of Us Online zeigen sich verschiedenste Industrie-Vertreter in gewisser Weise erleichtert, dass Naughty Dog die Live-Service-Pläne wieder aufgegeben hat und sich auf das konzentriert, was sie am besten können – starke Singleplayer-Erlebnisse.
Potenzial mit enormen Risiken
Zwar sah man das Potenzial hinter diesem Konzept und hätte es gerne gespielt, erst recht wenn es von einem talentierten Entwickler wie Naughty Dog kommt, die Risiken dahinter seien aber nicht von der Hand zu weisen, die Unmengen an Ressourcen verschlungen hätten, um The Last of Us Online am Laufen zu halten.
Schon jetzt hätte man „Jahre des Fortschritts verloren“, weil die Entwickler von Live-Service-Projekten, die „niemand“ wirklich mehr machen oder spielen möchte, in der Entwicklungshölle gefangen hielten. Dabei verweist man auch auf Rocksteady, die mit Suicide Squad: Kill the Justice League in einer ähnlichen Situation wie Naughty Dog stecken. Nach mehreren äußerst erfolgreichen Batman-Spielen müssen sich diese nun mit einem GaaS-Konzept auseinandersetzen, was bekanntlich schon jetzt nicht ganz rund läuft und teilweise mit einem geplanten Offline-Mode entschärft wird.
Die einzig richtige Entscheidung
Die verlorene Zeit und die Ressourcen seien geradezu tragisch und man hofft, dass dies nicht zu einer Entlassungswelle bei Naughty Dog führen wird. Am Ende sei es aber die einzige und richtige Entscheidung gewesen, da GaaS-Spiele inzwischen als Modeerscheinung angesehen werden, die zunehmend wieder verschwinden werden.
Bleibt abzuwarten, was Sony daraus mitnimmt, die weiterhin an ihren Live-Service-Games-Plänen festhalten wollen, wenn auch nicht mehr ganz so übereilt. Die Hälfte der geplanten Projekte wurde verschoben, während mit The Last of Us Online und dem Projekt von Deviation Games bereits zwei gescheitert sind.
Das Beispiel von Naughty Dog sollte daher auch ein Weckruf für andere Publisher wie Warner Bros. sein, die ihren größten Marken ebenfalls in das GaaS-Genre verfrachten wollen.